Golfreisen

A-ROSA Scharmützelsee: Deutschlands vermeintlich bestes Golf-Resort

22. Jul. 2019 von Robin Bulitz in Köln, Deutschland

Alle drei Plätze des A-ROSA Resorts am Scharmützelsee konnten im Golf Post Test auf ganzer Linie überzeugen. (Foto: Golf Post)

Alle drei Plätze des A-ROSA Resorts am Scharmützelsee konnten im Golf Post Test auf ganzer Linie überzeugen. (Foto: Golf Post)

Begibt man sich in Deutschland auf die Suche nach herausragenden Golfplätzen mit europäischem Spitzenformat fallen rasch die Namen Falkenstein in Hamburg, der Lärchenhof in Köln und vielleicht noch zwei bis drei weitere Namen. Meist sind dies jedoch alteingesessene Plätze mit langer Tradition oder mit European-Tour-Stationen. Resort-Kurse tauchen in dieser Aufzählung häufig nicht auf, was jedoch schlichtweg ein großer Fehler ist, denn Deutschland hat schließlich ein Golfresort auf europäischem Top-Niveau.

A-ROSA Resort Scharmützelsee kann es mit Europas Eliten aufnehmen

Dieses befindet sich im heimeligen und beschaulichen Brandenburg, direkt am wunderschönen Scharmützelsee. Knapp eine Autostunde von Berlin entfernt hat die A-ROSA Hotelgruppe ein Refugium samt herausragender Golfplätze geschaffen, für die sich nicht weniger als drei der erfolgreichsten Golfplatzarchitekten verantwortlich zeigen. Golf Post hat sowohl das Resort, wie auch die drei von Stan Eby, Arnold Palmer und Nick Faldo designten Plätze unter die Lupe genommen und dabei den vielleicht authentischsten Linkscourse Deutschlands kennengelernt.

Dieser von "Sir" Nick Faldo entworfene Kurs überzeugte bei dem Wochenendtrip der Golf Post Redaktion vollends und sorgte hier und da für Lobpreisungen unbekannten Ausmaßes, bei den sonst häufig kritischen Tönen gegenüber deutschen Golfplätzen. Vergleiche mit eingängigen deutschen "Links-Versuchen" wurden angestellt und der Faldo Course hielt ihnen allen stand. Der Platz mit seinen engen Fairways und einer sehr sportlichen Länge von den weißen Abschlägen präsentierte sich nicht so übertrieben künstlich angelegt wie der Winston Links bei Schwerin und nicht zu perfekt und "clean" wie der neu-designte GC Föhr.

Beides ohne Frage sehr schöne Linkscourses, aber nicht herankommend an den Faldo Course im A-ROSA Resort. Strategisch hervorragend platzierte Bunker in den Drive-Landezonen, extrem hart verteidigte Grüns und eine raue Graslandschaft abseits der Bahnen erinnern am Scharmützelsee einfach am authentischsten an schottische Gefilde und hier und da erkennt man deutliche Ähnlichkeiten mit Open-Plätzen wie Muirfield, Royal Birkdale und Co.

Enge Fairways, strategisch gut platzierte Bunker und eine hervorragender Pflegezustand. Der Faldo Course im A-ROSA Scharmützelsee hat es in sich. (Foto: Golf Post) Enge Fairways, strategisch gut platzierte Bunker und eine hervorragender Pflegezustand. Der Faldo Course im A-ROSA Scharmützelsee hat es in sich. (Foto: Golf Post)

Nur logisch also, dass eben dieser Platz auch den Ryder Cup 2022 hätte ausrichten dürfen, wäre Deutschland nicht auf fragwürdige Weise bei der Vergabe übergangen und von den Italienern ausgestochen worden. Als "Trost" hießen die Verantwortlichen jedoch im Juli 2018 die besten männlichen Amateure zur Europameisterschaft auf den Faldo Course und feierten am Scharmützelsee ein großartiges Event.

Golf, Golf und noch mehr Golf mit ein wenig Entspannung

Sollten Sie also auf einem offiziellen "EM-Platz" spielen wollen oder haben Sie einfach nur so Lust auf einen spannenden und vor allem Dingen golfreichen Kurztrip haben, dann ist das A-ROSA Resort die perfekte Location und der bestmögliche Anlaufpunkt im Nordosten der Republik. Neben dem Faldo Course überzeugen schließlich auch der Palmer und der Eby Course auf ganzer Linie und sorgen mit dem Gesamtpaket aus Golf, Hotel und Wellness für das beste Golfresort Deutschlands. Wo Resorts wie Bad Griesbach und Co. Abstriche bei zumindest einem der genannten drei Attribute machen müssen, kann das A-ROSA vollends überzeugen.

Der Palmer Course im A-ROSA Resort am Scharmützelsee bietet perfekte Parkland-Optik. (Foto: Golf Post) Der Palmer Course im A-ROSA Resort am Scharmützelsee bietet perfekte Parkland-Optik. (Foto: Golf Post)

Der Wellness-Bereich sucht seines gleichen, die Zimmer sind hervorragend und das Essen und die gesamte Verpflegung sind auf einem guten Niveau, wobei hier vielleicht der einzige ausbaufähige Punkt gefunden wurde. Doch dieser kleine Kritikpunkt wird durch die Golfplätze wieder ausgeglichen. Sowohl der Palmer Course als auch der Eby Course sind beanstandungslos. Der Eby Course wesentlich offener und verzeihender präsentiert sich in einem sensationellen Zustand und erlaubt spektakuläres Golf mit vollem Risiko, das immer wieder belohnt wird.

Der Palmer Course hingegen verlangt wesentlich mehr Köpfchen, ohne jedoch unfair zu sein. Enger und als klassischer Parklandcourse angelegt, rundet er das Gesamtbild perfekt ab und bietet teils spektakuläre Bahnen mit traumhaften Ausblicken. Eben jene Mischung an Plätzen und der dazugehörige einwandfreie Pflegezustand sorgen dafür, dass ein jeder Golfer auf seine Kosten kommt und das A-ROSA Resort seine Konkurrenz in den Schatten stellt.

Der Stan Eby Course im A-ROSA Resort wird gerne einmal unterschätz. Vollkommen zu unrecht, meinen wir. (Foto: Golf Post) Der Stan Eby Course im A-ROSA Resort wird gerne einmal unterschätz. Vollkommen zu unrecht, meinen wir. (Foto: Golf Post)

Ein "gieriger" Bernhard Langer und A-ROSA als Spätzünder

Den meisten Golfern ist das A-ROSA Resort am Scharmützelsee inzwischen zwar ein Begriff, doch dies ist größtenteils der gescheiterten Ryder-Cup-Bewerbung geschuldet. Zuvor kam das Resort samt seiner drei hervorragenden Golfplätze nicht wirklich hinter dem sprichwörtlichen Ofen hervor bzw. nicht aus Brandenburg heraus. Zwar bereits vor der Wende geplant und mit der Umsetzung startend, dauerte es bis ins Jahr 1994 bis das Resort an den Start gehen konnte und der Spielbetrieb aufgenommen werden konnte.

Zuvor gab es noch einige Unstimmigkeiten mit der deutschen Golflegende Bernhard Langer, der zunächst für den später von Stan Eby designten Kurs vorgesehen war. Langer und die Verantwortlichen bei A-ROSA hatten bereits alle Verträge unter Dach und Fach gebracht, ehe die Wende und das einheitliche Deutschland für neue Verhältnisse sorgten und Langer zum Umdenken bewegten. Es sollte nachverhandelt werden, was jedoch den Verantwortlichen bei A-ROSA gar nicht passte und die Vorstellungen einer Kooperation drifteten allzu weit auseinander, sodass Stan Eby auf den Plan trat und einen nicht minder spannenden und spektakulären Platz schuf.

Der Ryder Cup 2022 hat es leider nicht auf den Faldo Course des A-ROSA Resorts geschafft. (Foto: Golf Post) Der Ryder Cup 2022 hat es leider nicht auf den Faldo Course des A-ROSA Resorts geschafft. (Foto: Golf Post)

Mit dem Beginn des Spielbetriebs und im weiteren Verlauf geriet die Agilität jedoch erneut ins Stocken und es entwickelten sich zwei unabhängig voneinander existierende Golfclubs, die sich gegenseitig mehr oder minder ignorierten. Die einen sportlich, locker und offen gegenüber Neuem ausgerichtet und die anderen als elitär und verschlossen abgestempelt, sorgten dafür, dass keine gemeinsame Strategie verfolgt werden konnte. Dieser Umstand wurde jedoch im Jahr 2017 "endlich" (möchte man fast meinen) aus Welt geschafft und ein einheitlicher Golfclub, der GC Bad Saarow, gegründet, indem nun alle Kräfte gebündelt werden.

Zudem wird das gesamte Greenkeeping und die Platzpflege in Zukunft an Experten outgesourced, ohne das jedoch die Kontrolle darüber aus der Hand gegeben wird. Der Head-Greenkeeper Jake McEwan bleibt dem Resort demnach erhalten und geht 2018 in sein nunmehr 28. Jahr am Scharmützelsee. Zusammen mit seinen über 30 Mitarbeitern bestellt er drei Plätze, die sich mit einigen der Top-Plätze Europas messen können und besonders der Faldo Course kann getrost als einer der besten Golfplätze Deutschlands bezeichnet werden, vorausgesetzt natürlich man steht auf klassische Linkscourses.

Die Golf Post Redaktion überzeugte sich im A-ROSA Resort am Scharmützelsee von allen drei Plätzen. Das Fazit fiel durchweg positiv aus. (Foto: Golf Post) Die Golf Post Redaktion überzeugte sich im A-ROSA Resort am Scharmützelsee von allen drei Plätzen. Das Fazit fiel durchweg positiv aus. (Foto: Golf Post)

A-ROSA Resorts starten noch einmal neu durch

Man könnte demnach fast meinen, dass die letzten ein bis zwei Jahre im A-ROSA Resort am Scharmützelsee für neue Aufbruchsstimmung gesorgt haben. Der "Verlust" des Ryder Cups 2022 ist verdaut, mit der EM der Herren 2018 ein Highlight erfolgreich durchgeführt und die Neuausrichtung und Bündelung der Kräfte mit der Gründung des neuen Golfclubs geschafft. Demnach kam der Besuch unserer Redaktion auch genau zum richtigen Zeitpunkt, denn es konnten viele spannende Gespräche geführt und Eindrücke gesammelt werden. Die Aufbruchsstimmung war tatsächlich zu spüren und das A-ROSA Resort Scharmützelsee präsentierte sich nicht nur aufgrund seiner drei herausragenden Golfplätze von einer, in Deutschland in der Form schwer zu findenden, Seite. Aus diesem Grund lautet unser Fazit und unsere Empfehlung auch ganz klar:

Statten Sie dem A-ROSA Resort Scharmützelsee unbedingt einen Besuch ab, spielen Sie alle drei Plätze und genießen Sie die Wellness-Angebote und die traumhafte Landschaft rund um den Scharmützelsee. Ihre individuellen Angebote für Ihren nächsten Golftrip können Sie hier anfragen oder eines der A-ROSA Arrangements abrufen. Wir wünschen Ihnen ebenso viel Spaß am Scharmützelsee, wie wir ihn hatten und freuen uns über Ihr Feedback, wie es Ihnen in Brandenburg gefallen hat.


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