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Preisgeld-Check 2025: So erfolgreich waren Deutschlands Golferinnen

01. Dez. 2025 von Jean Heidbüchel in Neuss, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Esther Henseleit ist Spitzenreiterin bei den Preisgeldern. (Foto: Getty)

Esther Henseleit ist Spitzenreiterin bei den Preisgeldern. (Foto: Getty)

Nachdem Golf Post schon auf die Preisgelder der deutschen Profispieler geschaut hat, blicken wir nach dem Ende der Saison bei der LPGA Tour und der Ladies European Tour (LET) nun auch auf die Preisgelder der deutschen Damen. Für die deutschen Damen war es ebenfalls ein Jahr mit Höhen und Tiefen. In diesem Jahr konnte nur Laura Fünfstück als deutsche Spielerin ein Turnierwochenende bei der PIF London Championship der LET für sich entscheiden.

Helen Briem spielte sich auch ohne Sieg in die Top 10 der Order-of-Merit-Liste der Ladies European Tour, Laura Fünfstück beendet die Saison als nächstplatzierte Deutsche auf Platz 24. Bei der LPGA Tour beendete die 26-jährige Esther Henseleit als höchstrangige deutsche Spielerin die Saison. Nur Aline Krauter konnte sich auf der Rangliste der LPGA Tour, dem Race to CME Globe, als weitere deutsche Spielerin unter den Top 100 halten. Zu beobachten ist, dass die LPGA Tour weitaus mehr Preisgeld ausschüttet als die LET. Wieviel Preisgeld die deutschen Damen erspielt haben, zeigen wir hier an einigen ausgewählten Beispielen.

Esther Henseleit: Deutschlands Topverdienerin im Profisport

Für Esther Henseleit, die im Jahr 2019 den Order of Merit der LET erhielt, war die Saison 2025 nicht nur im sportlichen sondern auch im finanziellen Bereich erfolgreich gewesen und ist somit die Spitzenreiterin beim erspielten Preisgeld im Vergleich zu den weiteren deutschen Spielerinnen. Henseleit spielte sehr ausdauernd auf der LPGA Tour insgesamt 21 Turniere und zusätzlichen zwei Turnieren der LET mit. Insgesamt erspielte Henseleit umgerechnet rund 1.037.771€. Den Großteil erspielte sie verständlicherweise bei den 21 LPGA Tour-Turnieren (inklusive der Major-Turniere, die auch bei der LET gespielt werden), die mit insgesamt rund 1.021.903€ zu Buche schlagen.

Helen Briem: Konstante Leistungen, geringeres Preisgeld

Auch wenn Helen Briem bei der Liste des Order of Merit der LET den neunten Rang erreichen konnte, ist ihr erspieltes Preisgeld weniger beachtlich als das von Esther Henseleit. Briem spielt derzeit ausschließlich bei Turnieren der LET und konnte daher, auch wenn sie bei vier Turnieren in der Saison 2025 auf dem Siegertreppchen stehen konnte, nur ein Preisgeld von insgesamt rund 192.378€ bei insgesamt 19 Turnieren erspielen. Laura Fünfstücks Sieg bei der PIF London Championship im August brachte ihr rund 165.913€ Preisgeld und hob ihr gesamtes Preisgeld in der Saison 2025 auf 269.150€ an.

Aline Krauter, die auf der LPGA Tour 14 Turniere bestritt und auf der LET insgesamt sechs Turniere spielte, war somit regelmäßig bei Turnieren zu sehen, konnte aber nicht an ihren Debüterfolg der Profikarriere bei der Hero Women's Indians Open der LET im Jahr 2023 anknüpfen. Krauter erlangte insgesamt 225.731€, wobei rund 40.000€ auf ihre Ergebnisse auf der LET entfallen und bei der LPGA der Großteil von 186.176€ verbucht werden konnte.

Sponsoring bleibt entscheidend für Profikarrieren

Auffällig bleibt, dass im Vergleich die Damen in ihrer Profikarriere weitaus weniger Preisgeld erspielen können als die männlichen Profis. Stephan Jäger als erfolgreichster deutscher Spieler in Sachen Preisgeld, erspielte in der Saison 2o25 auf der PGA Tour beispielsweise rund 2.328.281€, obwohl Jäger im FedEx-Ranking eher im Mittelfeld mitspielt. Wenn man Esther Henseleits Erfolg vergleicht, die im Saisonranking der LPGA Tour etwas besser platziert ist als Jäger und zusätzlich noch Turniere der LET gespielt hat, kann man schon eine starke Differenz des erspielten Preisgelds bei den verschiedenen Geschlechtern sehen.

Beachtlich ist auch, dass weniger erfolgreiche Spielerinnen, die trotzdem an einer Vielzahl von Turnieren teilgenommen haben mit sehr wenig Preisgeld Vorlieb nehmen müssen. Verena Gimmy aus Düsseldorf spielte bei der LET insgesamt bei 19 Turnieren mit und konnte sich bei der Hero Women's Indians Championship ebenfalls unter den Top 10 platzieren. Trotzdem blieb ihr insgesamt ein Preisgeld von nur 20.291€. Die beiden Profitouren der Damen verfügen nicht über eine Einkommensgarantie, wie bspw. bei den Herren die PGA Tour, die DP World Tour, LIV Golf und seit neuestem sogar die niedrigrangigere Korn Ferry Tour. Somit müssen die Spielerinnen ihr weiteres Einkommen über das Preisgeld hinaus durch Sponsoring oder Ähnliches erwirtschaften.


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