Tyrrell Hatton zeigte sich bei der Pressekonferenz vor der BMW PGA Championship im Wentworth Club erstaunlich offen. Nachdem Hatton zu den anstehenden Vorbereitungen auf den Ryder Cup von Journalisten gefragt wurde, fragte ein Journalist, wie er von der Qualifikation zum Ryder Cup erfahren habe. Hatton entgegnete, dass er einen Telefonanruf von Luke Donald erhalten habe und ihm dort erklärt wurde, dass er sich aufgrund der Punktesituation vor dem PGA-Tour-Finale in Atlanta automatisch qualifiziert habe. Dabei handelte es sich um den selben Tag, an dem sein LIV Golf Teamkollege Jon Rahm den Einzel-Saisonsieg holte. Dementsprechend gab es ordentlich was zu feiern. Es folgte eine schonungslos ehrliche Geschichte über einen feuchtfröhlichen Abend des 33-jährigen, die in einem alkoholischen Desaster endete.
Tyrrell Hattons rauschende Ryder-Cup-Quali-Feier
„Ich wollte mich am nächsten Tag nicht so fühlen – das war aggressiv“, beginnt Hatton. Erst wollte er den Journalisten die Details ersparen, dann führte er die Geschichte aber doch weiter aus. Was folgt, ist eine fast grotesk ehrliche Beschreibung eines Abends, der mit Wein und Cocktails begann und in einem völligen Kontrollverlust endete.
Tyrrell Hatton’s stat line from the night he earned his spot on the Ryder Cup team
6 glasses of wine
1 double gin and tonic
Unknown # of disaronno sours
A few hazelnut sours
1 margarita
1 strawberry vodka thing
1 nap at the table
1 stripped hotel bed— Patrick McDonald (@pmcdonaldCBS) September 10, 2025
Es begann relativ harmlos. „Sechs Gläser Wein beim Abendessen, dann ein doppelter Gin Tonic – ganz normal getrunken“, schildert Hatton. Danach sei Kollege Jon Rahm auf die Idee mit Disaronno Sours gekommen. „Die gehen runter wie nichts“, so Hatton. „Dann habe ich angefangen, zu rufen, dass jemand sie exen soll – und plötzlich wurde jeder Cocktail zum Shot.“ Doch der Vorrat ging zur Neige. „Dann gab’s Haselnuss Sours – die waren nicht gut –, eine Margarita, irgendwas mit Erdbeer-Wodka... Gott, das war aggressiv. Es war schrecklich. Aber irgendwie auch lustig – zumindest in dem Moment.“
Der Morgen danach war dafür weniger lustig. "Als ich wieder ins Zimmer kam, fiel ich seitlich auf das Bett, blieb in dieser Position mit dem Gesicht nach unten liegen und wachte dann auf, weil ich mich in dieser Position übergeben musste. Ich schlief dann genau so liegend wieder ein, und als ich aufwachte, hatte ich mein Erbrochenes über beide Arme und mein ganzes Hemd verteilt."
Wie er es überhaupt geschafft habe, einen Wecker für seinen Flug zu stellen, sei ihm ein Rätsel. „Ich bin dann mit einem etwas klareren Kopf aufgewacht – das war entsetzlich.“ Die Reinigung des Zimmers habe er nicht mehr ganz geschafft: „Ich habe Emily (seine Ehefrau Anm. d. Red.) angerufen, ich wusste nicht, was ich tun soll.“ Am Ende habe er das Bettzeug selbst abgezogen, Bargeld dagelassen und einen Entschuldigungszettel geschrieben: „Es tut mir leid, habe mich in der Nacht mehrmals übergeben – bitte entsorgen Sie alles.“
Hatton gab also einen persönlichen Einblick in das Nachtleben eines Profisportlers, der zeigt: Auch Champions haben ihre Schattenseiten – und manchmal ist der Kater schlimmer als jede sportliche Niederlage. Tyrrell Hatton zieht daraus seine persönliche Lehre: „Ehrlich gesagt, möchte ich niemals wieder in so einen Zustand kommen.“