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Trotz Niederlage: McIlroy geht mit neuem Enthusiasmus und Eifer in die Open

14. Jul. 2025

Die Back Nine. (Foto: Getty)

Nur die Trophäe fehlt: Rory McIlroy war nach dem Ausgang der Scottish Open nicht frustriert, sondern sprach von einer großartigen Woche. Der Anstieg auf einen neuen Mount Everest hat begonnen. (Foto: Getty)

Knapp daneben ist auch vorbei: Er habe zum ersten Mal seit dem Masters wieder eine realistische Chance auf einen Turniersieg, hat Rory McIlroy vor der Finalrunde der Scottish Open gesagt. Am Ende freilich zog der fünffache Majorsieger auf den Links im Renaissance Club an der schottischen Ostküste dennoch den Kürzeren gegen US-Pro Chris Gotterup, der vorher in North Berwick geübt hatte und mit seinem Erfolg das Ticket zu Open Championship löste. Da blieb McIlroy als fairem Sportsmann nur die Gratulation für einen, der an diesem Sonntag den besseren Tag erwischte: Während der Nordire den starken Moving Day von 66 Schlägen nicht wiederholen konnte und vor allem auf der Back Nine zu wenig Birdie-Putts stopfte, machte Gotterup im Finish die Schlaggewinne, die dem 25-Jährigen aus Maryland bei der Even-Par-Runde (70) am Samstag verwehrt blieben.

 

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Dennoch war „Rors“ am Ende nicht unzufrieden. Er sei wieder relativ nah dran am spielerischen Level wie beim Masters, bilanzierte der 36-Jährige: „Ich bin nicht frustriert, es war eine großartige Woche, die mir neue Begeisterung und frischen Enthusiasmus für den Rest des Jahres vermittelt hat.“ Der Kater von Augusta scheint also kuriert und das Motivationsloch nach dem Masters überwunden zu sein: McIlroy hat den selbst beschworenen und gesuchten Anstieg auf einen neuen Mount Everest begonnen, nachdem der so lange schier unerreichbare Gipfel des Karriere-Grand-Slam endlich erklommen war. „Wenn die Aussicht auf eine Open Championship auf heimischem Boden einen nicht wieder beflügelt, was dann?“, sagte er vor ein paar Wochen. Die Scottish Open war das erhoffte Warm-up, auch wenn am Ende die Trophäe fehlte: „Ja, ist halt so.“ Kann er diese Woche ja nachholen.

Ach, und noch ein Wort zum neuen raspelkurzen Haarschnitt. „The Curly One“, der Lockenkopf, war einmal. „Ich habe eine Menge grauer Haare bekommen und dachte, bei einem Kurzhaarschnitt sieht man das weniger“, erzählte McIlroy vor dem Turnier. Freilich, genau das Gegenteil ist der Fall, musste er zugeben, die Idee mit der neuen Frisur ging eher nach hinten los: „Aber bis zum Ryder Cup. Ende September haben meine Haare wieder genau die richtige Länge.“

 

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Der Frust des Weltranglistenersten

Ratlos: Nicht nur bei Rory McIlroy fielen gestern im Finale der Scottish Open zu wenig Birdie-Putts. Auch Scottie Scheffler schob einen um den anderen Putt vorbei, blieb zu kurz oder den Ball übers Loch hinaus laufen ließ oder ließ den Ball zu kurz. Zwischendrin war der Weltranglisten derart frustriert … Aber sehen Sie selbst:

 

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Die Ruhe vor dem Sturm in Portrush

Es ist Open-Woche! Champion-Golfer Xander Schauffele kommt heute mit der Claret Jug von der schottischen Ostküste nach Nordirland an die Gestade von Antrim und liefert die Weinkanne ebenso brav wie traditionell und zeremoniell bei R&A-Chef Mark Darbon ab, der „Portrush-Titelverteidiger“ Shane Lowry hingegen war gestern schon da und genoss auf den Dunluce Links die Ruhe vor dem Sturm von 287.000 Fans, die sich die 153. Open Championship vor Ort ansehen wollen.

 

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Die R&A hat sich für das Publikum eine Menge einfallen lassen. Beispielsweise werden in der „Swingzone“ im Public Village erneut 24 PGA-Golflehrer kostenlose Unterrichtseinheiten anbieten. Auch die TV-Zuschauer wurden nicht vergessen. Erstmals ist bei einem Golfturnier die sogenannte Spidercam-Technologie im Einsatz, bei der Seile für die Kameraführung gespannt werden. Im Fall der Open das 18 Grün der Einsatzort, die Spidercam ergänzt das Angebot an Luftbildern aus dem Flugzeug und von Drohnen sowie die in den Bunkern eingebauten Kameras und das Toptracer-Balltracking. Royal Portrush ist also bereit.

 

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Auf Bethpage Black wird die Bühne gerichtet

Aufbauten: Auch an der US-Ostküste auf Long Island nimmt ein Großereignis Konturen an – auf dem Black Course des Bethpage State Park wird die Bühne für den Ryder Cup Ende September errichtet.

 

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Und einmal mehr bei einem Kontinentalduell wachsen die Tribünen förmlich in den Himmel. Hier eine Ansicht, wie es am erste Tee schließlich aussehen wird:

 

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Bradley: Absage an irgendwelche Wildcard-Geschenke

Klarstellung: US-Ryder-Cup-Kapitän Keegan Bradley hat sich eindeutig zur Zusammensetzung seines Teams für das Duell mit Luke Donalds Dutzend Ende September geäußert. „Wer nicht in den Top-Sechs des Punkterankings und damit automatisch qualifiziert ist, sollte sich hüten, dennoch eine Nominierung quasi zu erwarten“, sagte der 39-Jährige dieser Tage. Damit machte der PGA-Champion von 2011 klar, dass es für Bethpage Black keine Wildcard-Geschenke aufgrund irgendwelcher vergangener Meriten oder guten Beziehung gibt und beendete mehr oder weniger offiziell das System der Kumpanei im Team USA, das in der Vergangenheit einige Male zu seltsamen Captain’s Picks geführt hatte, unter denen nicht zuletzt Bradley selbst bei der Team-Auswahl für Rom 2023 zu leiden hatte, als die eigentlich schlechter platzierten Rickie Fowler und Justin Thomas ihm vorgezogen wurden. Außerdem setzte der Weltranglisten-Siebte damit letztlich die Debatte um einen eigenen Einsatz als Playing Captain: Bradley ist aktuell Neunter des US-Rankings, das mit der BMW Championship am 17. August geschlossen wird – sofern der achtfache PGA-Tour-Sieger bis dahin nicht noch ein paar Mal gewinnt.

 

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Sully ist da: Nachwuchs Nummer drei im Haus Spieth

Punktlandung: Jordan Spieth musste die Scottish Open dieses Jahr auslassen, weil Ehefrau Annie Verret hochschwanger und die Niederkunft des Brüderchens von Sammy und Sophie für dieses Wochenende ausgerechnet war. Jetzt ist Sully da, alle sind wohlauf – und für den Papa, immerhin dreifacher Majorsieger, heißt es nun: ab zur Open!

 

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HSBC: Vor zehn Jahren gemahnt, jetzt mit LIV verpartnert

Wer nicht hören will: Vor gut zehn Jahren hat der damalige Sponsoring- und Event-Chef des Bankriesen HSBC (Hongkong & Shanghai Banking Corporation Holdings) dem professionellen Golfsport kräftig die Leviten gelesen und Reformen gefordert. Man stehe am Scheideweg, sagte Giles Morgan im Gespräch mit der BBC. Golf verfüge über wirtschaftliche Attraktivität, habe Superstars, sei ein Spiel für Männer und Frauen, für Jung und Alt, zudem ziemlich gesund, aber: „Das Potenzial und die Vielfältigkeit des Spiels sind niemals vollständig realisiert worden.“ Es sei an der Zeit, „alle guten Zutaten zu nehmen und den Kuchen neu zu backen“. Was Morgan seinerzeit forderte, klingt geradezu prophetisch: „Zeitlicher Aufwand und Spielformate können den modernen Bedürfnissen relativ einfach angepasst werden.“ Einiges ist umgesetzt worden, Damen und Herren im selben Turnier oder Spieler-Interviews während der Runde. Dennoch, eine Menge alter Zöpfe sind nicht abgeschnitten, ermüdende 72-Loch-Zählspiel-Marathons auf unspektakulären Plätzen beispielsweise.

Da erscheint fast folgerichtig, dass jetzt die LIV Golf League mit ihrem Claim „Golf. But louder“, dem Versuch eines knackigen Spielformats und allerlei Fan-Entertainment drumherum, eine richtig fetten Deal eingetütet hat: eine globale Partnerschaft mit eben jener HSBC, die sich – mit wenigen Ausnahmen – längst als Großsponsor vom Golf-Establishment verabschiedet hat. Die Vereinbarung mit der LIV-Liga bezieht alle 14 Saison-Events ein und beinhaltet zudem Kooperationen mit Bryson DeChambeaus Crushers und den Majesticks von Ian Poulter, Henrik Stenson und Lee Westwood. Schon beim LIV-Event im spanischen Valderrama trat HSBC als Presenting Partner des Sendeformat „9 to Play“ auf. Die neuen Partner betonten das Ziel, den Zugang zum Golfsport zu erweitern, neue Zielgruppen anzusprechen und die nächste Generation von Spielern zu inspirieren. Tja, hätten sie in Ponte Vedra Beach und Virgina Water seinerzeit Giles Morgan mal besser zugehört …

Happy Gilmores Eishockey-Kelle als Putter

In ein paar Tagen darf Happy Gilmore aka Adam Sandler wieder mit der Eishockey-Kelle auf den Golfball dreschen: Am 25. Juli hat die Fortsetzung des Golf-Klamauks von 1996 bei Netflix Premiere. Pünktlich zum Revival bringt Callaway über die Putter-Tochter Odyssey eine limitierte Edition in Eishockey-Anmutung auf den Markt. Der Stecken ist tatsächlich eine Replika von Happy Gilmores legendärem Schlag-Zeug und kostet stattliche 429,99 Euro. Der knapp 112 Zentimeter lange Putter mit Urethan-Schlagfläche ist nicht für Turniere zugelassen (non-conforming), sondern ein reines Spaßgerät mit Nostalgie- und Kultfaktor. Dafür sind wenigstens die passenden Chrome-Tour-Bälle mit Happy Gilmore-Verzierung turniertauglich, das Dutzend für 51,99 Euro.

 

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Rafael Nadal und das Ass der anderen Art

Zum Schluss: Sandplatz-König Rafael Nadal hat im November 2024 seine einzigartige Karriere mit 22 Grand-Slam-Titeln beendet, darunter 14 French-Open-Erfolge, und spielt seither vornehmlich Golf. Jetzt hat der 39-jährige Spanier auch mit dem neuen Schlagwerkzeug ein Ass geschlagen: das erste Hole-in-One seines Golflebens. Er schaffte das auf dem 14. Loch des Alcanada Golf Club auf seiner Heimatinsel Mallorca aus 167 Metern.

 

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Und auch in Wimbledon war Golf im Spiel. Diese Szene zeigt, wie sich der Spanier Carlos Alcaraz und der englische Spiderman-Star Tom Holland, beide wahrhafte Golf-Nerds, mal flugs zu einer Runde verabreden – mitten im Turnier sozusagen, das Titelverteidiger Alcaraz, die Nummer zwei der Welt, dann gestern im Finale gegen den Südtiroler Weltranglistenersten Yannik Sinner verlor.

 

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