Der Auftakt in die PGA Championship 2025 ist gespielt – und Stephan Jäger hat sich gleich in eine herrvoragende Ausgangslage gebracht. Mit einer 67er-Runde am Donnerstag im Quail Hollow Club in Charlotte spielt sich der Münchner auf den geteilten zweiten Platz im Leaderboard und legt damit den Grundstein für ein potentiell starkes Major-Wochenende.
„Vier unter auf diesem Platz – da bin ich immer glücklich.“: Jäger zum Auftakt der PGA Championship 2025
Schon auf den ersten Löchern im Quail Hollow Club deutete sich an, dass Stephan Jäger mit dem Platz zurechtkommt. Der erste Drive auf dem ersten Loch landet sicher auf dem Fairway; erstmals auf der 4 fällt der erste Birdie-Putt – eingeleitet durch ein sauberes 7er-Eisen hinter die Fahne. „Das war der erste Putt, den ich heute habe fallen sehen – das war schön.“, sagte Jäger später. Nur ein Loch später folgt das nächste Birdie, nach einer fast perfekter Annäherung aus kurzer Distanz. Und auch auf der 7 nutzt er das Par 5, obwohl der Angriff im Grünbunker landet – der Rettungsschlag geht nah an die Fahne, Birdie Nummer drei fällt.
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— PGA Championship (@PGAChampionship) May 15, 2025
Auf den Back Nine machte Jäger da weiter, wo er aufgehört hatte. Am zehnten Loch, einem der besser erreichbaren Par 5, reichte ein gutes Eisen für den nächsten Birdie. Dann wurde es kurzzeitig etwas zäher – ein Bogey an der 12 nach einem verzogenem Drive. Doch statt sich aus dem Rhythmus bringen zu lassen, reagierte er auf der 14 mit einem starken Bunkerschlag und einem gelochten Viermeterputt – Birdie Nummer fünf. Am Par 5 der 15 sicherte er sich den sechsten Schlaggewinn, bevor er auf die Schlusslöcher abbog und spielte sich so zwischenzeitlich llein an die Spitze des Leaderboards der PGA Championship 2025.
Die Tour der Professional Golfers Association ("PGA") ist die weltweit wichtigste Turnierserie für den Profigolfsport und gipfelt in der PGA Championship. Golf Post hat die Sieger der letzten Dekaden in einer Bilderstrecke zusammengefasst.
Wasser auf der 18 – starker Abschluss trotz Rückschlag
Auf dem Schlussloch dann doch noch ein Fehler: Der Drive zieht nach links und landet im Wasser. Nach dem Drop erreicht er aus dem Rough nur den Bunker, doch von dort rettet er das Bogey. Kein Drama, wie Jäger selbst betont: „Der Golfplatz ist hart, lang und spielt sich diese Woche noch länger, weil er nass ist. Vier unter auf diesem Platz – da bin ich immer glücklich.“
Stephan Jäger über die erste Runde der PGA Championship 2025
DER MODERATOR: Stephan Jäger ist jetzt bei uns zur 107. PGA Championship. Stephan, du hast mit einer 67 gestartet. Wie würdest du deinen Tag zusammenfassen?
STEPHAN JÄGER: Es war ein solider Tag. Ich habe gut abgeschlagen, ein paar schöne Putts gelocht – auch wichtige, die den Schwung gehalten haben. Einige Par-Putts sind gefallen, und ich habe auf den zweiten Neun ein paar Birdies gemacht. Auf den ersten Neun natürlich auch. Ich bin auf jeden Fall super zufrieden mit meinem Tag.
FRAGE: Kannst du ein bisschen über diese Birdies sprechen, vor allem die ersten drei?
STEPHAN JÄGER: Ich hatte ein schönes Eisen 7 an der 4, hinter die Fahne, bergauf geputtet. Ein ziemlich einfacher Putt. Das war der erste Putt, den ich heute habe fallen sehen – das war schön. Dann habe ich den Ball auf dem nächsten Loch ziemlich nah an die Fahne geschlagen. Und beim darauffolgenden Loch hatte ich ein wirklich gutes Up-and-Down von hinten links am Grün. Ich hatte etwa 27 Meter zum Birdie. Das in zwei Schlägen reinzubringen, war schön. Ich hatte einen guten Drive an der 7, was das Loch immer ein bisschen einfacher macht. Ich habe ihn in den Bunker hinten links geschlagen, aber es war ein ziemlich einfacher Bunkerschlag. An der 8 hatte ich eine großartige Chance. Der vordere Teil des Grüns ist ziemlich wellig – habe ihn ein bisschen falsch gelesen. Aber ich habe den Schwung mit einem schönen Up-and-Down an der 9 gehalten. Ich war an der 10 mit dem zweiten Schlag gut in Position und habe den Ball nah an die Fahne gebracht – das waren einfache Birdies. An der 11 und 12 musste ich dann ein bisschen für Pars kämpfen – an der 12 habe ich sogar Bogey gemacht. Die 13 war dann ein richtig gutes Par-Save für mich, und auf den kurzen Löchern, dem Par 4 und dem Par 5, habe ich noch ein paar Birdies gemacht.
FRAGE: Wenn du die heutigen Bedingungen mit denen vergleichst, als du hier bei einem regulären PGA TOUR Event gespielt hast – was würdest du sagen?
STEPHAN JÄGER: Die Bedingungen sind eigentlich gleich, es ist nur nicht so hart. Normalerweise haben wir ein bisschen mehr Glück mit dem Wetter. Die Fairways springen normalerweise ein bisschen mehr als diese Woche. Im Moment bleibt fast jeder Abschlag liegen – bei mir jedenfalls. Aber das SubAir-System läuft, und die Grüns werden im Laufe der Woche fester und schneller. Heute waren sie noch gut spielbar. Man konnte den Ball mit einem mittleren Eisen stoppen und Spin erzeugen, aber ich weiß, dass das Wetter am Wochenende ziemlich heiß werden soll. Bis Sonntag wird es definitiv ausgetrocknet sein.
FRAGE: Glückwunsch zu einer beeindruckenden Runde. Wenn ich dir heute Morgen gesagt hätte, dass du 4 unter Par spielen wirst – was hättest du geantwortet?
STEPHAN JÄGER: Ich hätte es sofort genommen. Ich hätte mich ins Clubhaus gesetzt und den anderen beim Spielen zugesehen. Der Golfplatz ist hart, lang und spielt sich diese Woche noch länger, weil er nass ist. Du musst den Ball in die Fairways schlagen und das auch mit ordentlicher Länge, damit du mit mittleren Eisen und nicht mit langen Eisen auf die Grüns kommst. Jedes Mal, wenn wir hier die Championship spielen – jetzt heißt sie Truist Championship –, ist das Rough weniger dicht. Die Grüns sind manchmal etwas härter. Wie gesagt, sie werden am Wochenende hart. Vier unter auf diesem Platz – da bin ich immer glücklich.
FRAGE: Du bist bei diesem Turnier regelmäßig vorne mit dabei. Es scheint, als ob es etwas mit dir und der PGA Championship gibt. Was ist das?
STEPHAN JÄGER: Ich war ein bisschen – nicht enttäuscht, aber überrascht, dass wir heute mit "Ball-in-Hand" gespielt haben. Normalerweise macht die PGA einen wirklich guten Job beim Setup. Es ist immer fair. Wenn sie die richtigen Plätze haben, ist es fair und hart. Valhalla war letztes Jahr weich, eher ein Birdie-Festival, aber so war der Platz eben. Ich finde, sie richten es nie übertrieben schwer ein. Sie geben dir immer irgendwo eine Chance. Manche Plätze, wie Oak Hill, waren in den ersten beiden Runden richtig schwer, bis es geregnet hat. Aber dieser Platz hier – wenn er trocken und schnell ist, ist er auch verdammt schwer. Mir gefällt einfach, wie sie es aufbauen. Wie gesagt, ich war heute überrascht, dass wir es "ball-in-hand" gespielt haben. Wir hatten viele Mudballs da draußen. Es ist, wie es ist. Es ist ein Major. Man weiß vorher, dass, wenn es auch nur die geringste Chance gibt, "ball-in-hand" zu spielen, dann wird das auch gemacht. Wir sind alle ziemlich gut darin geworden, den Matsch einzuschätzen – aber du schlägst eben auch 5er-Eisen über 195–200 Meter, und versuchst gleichzeitig, den Matsch zu beurteilen. Das ist schon schwer genug.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich mag, wie sie das Setup gestalten. Sie machen es immer fair, aber auch fordernd.