Back Nine

LIV für Ladies? Der PIF spendiert Charley Hull und Co. eine Global Series

12. Mai. 2025 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Die PIF Global Series auf der Ladies European Tour. (Foto: Flickr.com/@ladieseuroepantour)

Die PIF Global Series auf der Ladies European Tour. (Foto: Flickr.com/@ladieseuroepantour)

Natürlich ist die Überschrift provokant, und von einem Team-Modus, einem Franchisekonzept oder gar von der Abwerbung etablierter Golfgrößen kann sicher keine Rede sein. Aber dass Saudi-Arabien begehrliche Blicke aufs Damengolf wirft, hat dessen einstiger Kalfaktor Greg Norman schon zu Amtszeiten mal angedeutet. Jetzt hat Riad dieses Interesse manifestiert und der European Ladies Tour (LET) eine Global Series mit vorerst fünf Events in fünf Ländern spendiert, finanziert und getragen vom Staatsfonds PIF. Dafür ist die Aramco Team Series weggefallen beziehungsweise umbenannt worden.

Die PIF Global Series wird von der LET organisiert und ausgetragen, vier der fünf Turniere sind mit zwei Millionen Dollar dotiert, dazu kommt das PIF Saudi Ladies International mit einem Topf von fünf Millionen Dollar. Aufmerksame Beobachter der Damengolf-Szene werden festgestellt haben, dass die beiden ersten Wettbewerbe bereits stattgefunden haben: Im Februar gewann Jeeno Thitikul beim PIF Saudi Ladies International 675.000 Dollar, am vergangenen Wochenende feierte die Koreanerin Hyo Joo Kim einen Heimsieg in Seoul. Weitere Austragungsorte sind der Centurion Club nahe London (8. bis 10. August), Houston (5. bis 7. September) und Mission Hills im chinesischen Shenzen (6. bis 8. November).

Wie in der LIV Golf League gibt es auch bei der PIF Global Series eine Team- und eine Einzelwertung, PIF-Boss Yasir Al-Rumayyan hält an seiner Vision vom Mannschaftssport Golf fest. Die Kapitäninnen werden anhand der Weltrangliste benannt und können dann ihre Teams zusammenstellen. Europas Aushängeschild Charley Hull ist naturgemäß begeistert – nicht nur, weil die Engländerin ohnehin Botschafterin von Saudi Golf ist. Angesichts der gemeinhin schwachen Preisgelder auf der LET sind solche millionenschweren Engagements mehr als willkommen. „Golf Saudi und PIF haben sich als echte Wegbereiter für den Frauengolfsport erwiesen und einmal mehr ihr Engagement für die Chancengleichheit unter Beweis gestellt“, sagte Hull. Wer hätte gedacht, dass mal so über die Saudis gesprochen wird.

Strakas Sieg als Geldsegen für Kumpel am Bag

Zahltag: Eigentlich wollte Drew Mathers an diesem Wochenende einen Qualifier für die US Open im Juni in Oakmont spielen. Doch dann rief Kumpel Sepp Straka an, weil dessen etatmäßiger Caddie Duane Bock Rücken hat. Also zog Mathers zurück und übernahm bei der Truist Championship das Bag des Österreichers. Es war eine kluge und gewinnbringende Entscheidung: Angesichts der üblichen zehn Prozent für den Caddie fielen vom Siegescheck des Signature Events über 3,6 Millionen Dollar stattliche 360.000 Dollar für Mathers ab. Das ist mal ein Einstand ins Looper-Business.

 

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Rory McIlroy: Umzug nach London, Fokus aufs eigene Business

Der Umzugstermin steht: Nach der US Open kommt bei den McIlroys der Möbelwagen. Sinnbildlich. Das neue Domizil in den Wentworth Estates im Speckgürtel von London ist fertig, und damit verlegen Rory McIlroy, seine Frau Erica Stoll und Töchterchen Poppy ihren Lebensmittelpunkt nach England. Das 22-Millionen-Dollar-Anwesen in Florida soll indes vorerst nicht verkauft werden, es dient als Basis für die US-Aufenthalte des fünffachen Majorsiegers.

Der Move ist nicht nur eine Abkehr von den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen in den USA, sondern auch eine Art Farewell für McIlroys Engagement im Sinne und in der Sache der PGA Tour, der er nicht nur beim Armdrücken mit dem Konkurrenzcircuit LIV so viel Zeit und Energie geopfert hat. „Ich bin in diesem Sport unterwegs, um niedrige Scores zu schießen und mein bestmögliches Golf zu spielen – und nicht, um mir darüber Gedanken zu machen, wie man die PGA Tour vernünftig betreiben kann“, sagte der 36-Jährige am Rande der Truist Championship.

 

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Stattdessen wendet er sich lieber den eigenen Geschäften zu und baut dieses aus. McIlroy betreibt mit seinem Langzeitmanager und Geschäftspartner Sean O’Flaherty seit etlichen Jahren ein Unternehmen namens Symphony Ventures, das Engagements im Golf- und Unterhaltungsbereich im Portfolio hat, beispielsweise die Beteiligung an TMRW Sports und der Indoor-Liga TGL. Seit Neuestem arbeitet Symphony Ventures zudem mit der globalen Kapitalanlage-Firma TPG zusammen, um TPG Sports aufzulegen. Der Fonds soll in Sportunternehmen, -ligen und -teams investieren. Mit der in Abu Dhabi ansässigen Investment-Company Lunate hat sic bereits weiterer ein Geldgeber für TPG Sports gefunden. TPG selbst wiederum verwaltet ein Vermögen von 246 Milliarden Dollar und ist hauptsächliche in der Unterhaltungs- und Sportbranche tätig.

DP World Tour: Scottish Championship bei Trump in Aberdeen

Vollzug: Es ist perfekt, der Golfbann des Establishments für Donald Trump ist Vergangenheit, der US-Präsident ist mit seinen Golfanlagen wieder gesellschaftsfähig. Falsch, andersherum wird ein Schuh daraus: Als US-Präsident ist Trump mit seinen Golfanlagen wieder gesellschaftsfähig. Den ersten Schritt machte die DP World Tour mit der Bestätigung, dass vom 7. bis 10. August 2025 die Scottish Championship auf den Trump International Golf Links in Aberdeen an der schottischen Ostküste abgehalten werden. Das Turnier auf dem von Martin Hawtree gestalteten und 2012 eröffneten Linkskurs ist die vorletzte Veranstaltung im Closing Swing der Tour und mit 2,75 Millionen Dollar dotiert. Es ersetzt das mangels geeignetem Austragungsort gestrichene Czech Masters.

Mal abwarten, wann die R&A nachzieht und Trump Turnberry an der Westküste wieder für eine Open Championship nominiert – womöglich 2028. Trump hatte die britische Regierung mehrfach mit seiner Major-Hybris genervt und auf Intervention gedrängt; Premier Keir Starmer wiederum leitete das Ansinnen im Bemühen um Trumps Gunst an die Golfgranden in St. Andrews weiter. Tja, was würde The Donald bloß ohne das Präsidentenamt machen …

Demnächst Tour-Standort: Die Trump-Links in Aberdeen. (Foto: Iain Lowe für Trump International Scotland)

Drei neue Teams zur Saison 2026 für die TGL?

Zuwachs: Die Spatzen pfeifen es seit geraumer Zeit von den sprichwörtlichen Dächern, jetzt werden die Gerüchte über neue Teams für die Indoor-Golf-Gaudi Tomorrow’s Golf League (TGL) konkret. Demnach formieren sich sowohl in Dallas als auch in Detroit und in Chicago weitere Franchisenehmer, die bei der von Tiger Woods, Rory McIlroy und Mike McCarley veranstalteten Simulatorsause mitmischen wollen. Als Markennamen wurden Texas Golf Club, Motor City Golf Club und Chicago Links Golf Club angemeldet. Damit erhalten Spekulationen weitere Nahrung, dass zur zweiten Saison der TGL ab Januar 2026 Golfstars aus den genannten Städten wie Scottie Scheffler und Jordan Spieth in Palm Beach Gardens (Florida) an den Start gehen könnten, die bislang wegen des Reiseaufwands noch außen vor waren. Die Mehrzahl der aktuellen TGL-Teilnehmer leben im Palm Beach County, für sie ist es von daheim nur ein Katzensprung ins SoFi-Center.

Nummer elf für Pinehurst, Nummer drei für Royal Dornoch

Zuwachs für Ikonen: Es fühlt sich an wie vorgestern, als im Pinehurst Resort in North Carolina der Course No. 10 aus der Feder von Tom Doak eröffnet worden ist, an dem auch die deutsche Architektin und Shaperin Angela Moser als „Sidekick" beteiligt war. Doch vor kurzem hat Pinehurst bekanntgegeben, dass ein elfter Platz in Planung ist, der vom kongenialen Designerduo Bill Coore und Ben Crenshaw verantwortet wird.

 

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Und weil in Pinehurst der große Architekt Donald Ross gewirkt und mit dem Course No. 2 sein Meisterstück gefertigt hat, passt die zweite Nachricht wunderbar, denn sie kommt aus Ross’ Geburtsstadt Dornoch in den schottischen Highlands. Royal Dornochs Championship Course gehört wie Pinehurst No. 2 zu den besten Golfplätzen auf dem Globus. Mit dem Struie Course gibt es einen zweiten 18-Loch-Platz, und demnächst soll ein dritter hinzukommen. Der Club, der gerade ein neues Clubhaus baut, hat die US-Firma King Collins Dormer Golf Course Design mit der Entwicklung eines Masterplans beauftragt, um die golferische Erweiterung der Anlage in ein ganzheitliches Konzept zu integrieren.

 

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Freikarten: PGA of America mobilisiert New Yorker

Organisiertes Fan-Aufkommen: Die PGA of America verschenkt 3.000 Freikarten für den Ryder Cup in Bethpage Black. Die Tickets werden nach dem Zufallsprinzip unter New Yorker Golfern verlost, die im Bethpage State Park sowie auf anderen Plätze auf Long Island und im Großraum des Big Apple spielen. Die Aktion nennt sich „The People's Perk“ (Vergünstigungen fürs Volk), die PGA of America besucht ohne Vorankündigung willkürlich ausgewählte Anlagen und verteilt dort 500 Eintrittskarten für jeden Trainings- und Wettbewerbstag der Ryder-Cup-Woche (23. bis 28. September). Für den regulären Ticketverkauf hatten sich über 500.000 Personen registriert, die Karten für die Wettkampftage mit einem Einzelpreis von 750 Dollar waren binnen Stunden ausverkauft.

 

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Teenager auf dem Weg zur US Open – aber nicht Woods

Doublette: Charlie Woods hat es zum zweiten Mal nicht geschafft, sich für eine US Open zu qualifizieren. Nachdem Woods Junior vergangenes Jahr bei einem lokalen Qualifier mit 81 Schlägen gescheitert war, spielte der 16-Jährige nun im Wellington Golf Club in Florida eine 75 (+3) und verpasste die 36-Loch-Endrunde um sieben Schläge. Im Finale der Qualifikation wollen dafür am 19. Mai zwei andere Teenager für Furore sorgen: Während alle wieder nur auf Charlie Woods achteten, schoss der 14-jährige Matthew Marigliano aus Florida in Wellington eine 5-unter-Par-67! Und in Knoxville (Tennessee) qualifizierte sich der gleichaltrige Raymond ReBell aus Tennessee mit einer 69 (-3).

 

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Insgesamt gab es heuer 10.202 Anmeldungen für die US Open vom 12. bis 15. Juni im Oakmont Country Club in Pennsylvania.

Und noch eine Nachricht zum Thema „Jugend forsch“: Bei der Turkish Airlines Open auf der DP World Tour hat der 15-jährige Schweizer Kai Notteboom sein Tour-Debüt gegeben:

 

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Ein Ständchen vom Caballero

Zum Schluss: … ein Ständchen für die Gattin – gesungen von Miguel Ángel Jiménez, der seiner Susanna Styblo auf diese Weise zum Geburtstag gratuliert. Der spanische Caballero und die Österreicherin aus Wien sind seit 2014 verheiratet.

 

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