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Golfregeln: PGA-Pro meldet sich selbst – zwei Strafschläge als Folge

05. Mai. 2025 von Laura Gailus in München, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Golfregeln: PGA-Tour-Profi Davis Riley rettet sich ins Wochenende, nachdem er seinen eigenen Regelverstoß meldete. (Foto: Getty)

Golfregeln: PGA-Tour-Profi Davis Riley rettet sich ins Wochenende, nachdem er seinen eigenen Regelverstoß meldete. (Foto: Getty)

Es war nur ein kurzer Blick durch den Entfernungsmesser – doch dieser Blick hatte Folgen. Davis Riley stand am 17. Abschlag bei der zweiten Runde des CJ CUP Byron Nelson, als sein Gerät ihm nicht nur die Entfernung, sondern auch die Höhenanpassung anzeigte – die Slope-Funktion war also aktiv. Auf vielen Golfrunden eigentlich kein Problem, auf der PGA Tour jedoch ein Regelverstoß. Für Riley selbst blieb nichts anderes übrig, als sich von sich aus direkt nach der Bahn an einen Offiziellen zu wenden. Zwei Strafschläge – die Golfregeln lassen hier keinen Raum zur Diskussion. „Das ist einfach Teil des Spiels“, sagte Riley später nüchtern.

Golfregeln: Techniktest mit Tücken auf der PGA Tour

Die PGA Tour testet seit einigen Wochen den Einsatz von Entfernungsmessern. Das Ziel: schnellere Spielzeiten. Doch erlaubt ist nur die reine Distanzanzeige, nicht die Zusatzfunktion für Höhenunterschiede. Riley erklärt sich das so, dass die Slope-Anzeige versehentlich beim Herausnehmen aus dem Etui aktiviert wurde. Einen Vorteil hatte er dadurch kaum, denn das Gelände auf Bahn 17 ist nahezu eben. Trotzdem zählt die Regel – und Riley akzeptierte das. „Es ist einfach bitter, zwei Schläge abgeben zu müssen für etwas, das so schnell passiert“, sagte er.

Fairness über alles – Riley meldet sich selbst

Dass Riley die Strafe überhaupt bekam, lag allein an ihm selbst. Kein Zuschauerin, kein Zuschauer oder Offizieller hätte die Regelverletzung bemerkt. Doch wie schon 2013, als er sich bei der U.S. Junior Amateur selbst einen Strafschlag auferlegte, blieb Riley auch diesmal seiner Linie treu. "Das ist ein Spiel der Integrität", sagte er nach der Runde – und meinte es ernst. Auf der PGA Tour ist solches Verhalten zwar nicht vorgeschrieben, wird aber von vielen Spielern als ungeschriebene Regel gelebt. Riley steht für genau diesen Typ Golfer.

Mit dem letzten Schlag ins Wochenende

Nach dem Missgeschick fiel Riley auf drei unter Par zurück – der Cut lag zu diesem Zeitpunkt bei fünf unter. Es blieb nur noch das neunte Loch, ein Par 5. Der Drive war nicht ideal, aber lang genug, der zweite Schlag mit dem Eisen landete am richtigen Fleck. Aus elf Fuß lochte Riley zum Eagle – und rettete sich mit genau fünf unter in Runde drei.


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