Die Bühne wird insgeheim schon bereitet: Es gibt in der Golfwelt nur wenige Sätze, die ein solches Knistern erzeugen wie dieser: „Tiger Woods vor dem Comeback!“ Und kaum ein anderer Satz lässt Funktionäre, Fans und Fernsehanstalten gleichermaßen die Checklisten zücken. Denn wo der Superstar auftaucht, gehen Zuschauerzahlen und Einschaltquoten durch die Decke. Miller Brady, der Chef des Ü50-Circuits PGA Tour Champions, brachte es im Interview mit dem Golf Channel auf den Punkt: „Ja, wir sind bereit. Wir sind gut vorbereitet.“ Hinter diesen nüchternen Worten steckt ein Jahr voller „Whiteboarding“, sprich: Planspiele für den Fall, dass Woods im Jahr 2026 tatsächlich seine Premiere auf der Senioren-Tour geben sollte.
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Der 15-fache Majorgewinner hat gerade seine siebte Rückenoperation hinter sich. Er fällt damit für seine eigene Hero World Challenge auf den Bahamas und für das Familienturnier PNC Championship im Dezember aus, selbst ein Start beim Masters im kommenden April gilt als unwahrscheinlich. „Ehrlich gesagt hoffe ich einfach, dass er wieder gesund wird und Golf spielen kann“, so Miller Brady. Sollte Tiger zurückkehren, dann könnte der GOAT ein neues Kapitel seiner einzigartigen Karriere beginnen. Ab dem 50. Geburtstag am 30. Dezember 2025 dürfte er bei den PGA Tour Champions abschlagen – jener Bühne, auf der Legenden ihren Schwung nicht verlieren, sondern neu definieren. Und ein logischer Schauplatz für das Debüt bei Langer und Co. wäre die US Senior Open im Juli 2026 in Scioto/Ohio – ausgerechnet dort, wo ein junger Jack Nicklaus einst seine ersten Drives schlug. Dass Woods irgendwann bei den PGA Tour Champions spielen wird, bezweifelt kaum jemand. Wie sagte Nicklaus doch schon im vergangenen Jahr: „Tiger wird spielen – und er wird dominieren. Nicht fürs Geld, sondern für den Wettkampf.“
Ein nicht unwesentlicher Faktor: Auf der Senior Tour darf gefahren werden – Carts sind erlaubt. Für Woods, dessen Körper seit Jahren ein Puzzle aus Schrauben, Narben und Willenskraft ist, könnte das der entscheidende Vorteil sein. Selbst bei den Senior Majors ist die Nutzung unter der Americans with Disabilities Act-Regelung möglich. Und die PGA Champions können einen Quotengaranten wie Woods mehr als gut brauchen, der Aufmerksamkeit und Sponsoreninteresse garantiert, wird ihnen doch die Alimentierung durch die PGA Tour demnächst gehörig zusammengestrichen.
Die Familie: Straka verzichtet auf Playoffs
Prioritäten: Sepp Straka verzichtet auf die Playoffs der DP World Tour und bleibt in den USA, um seiner Frau Paige beizustehen, weil nun Söhnchen Thomas nach Hause kommt, der im August zu früh geboren wurde und die vergangenen zwei Monate auf einer Intensivstation für Neugeborene verbracht hat. Die DP World Tour bestätigte, dass sie unter den gegebenen Umständen auf ihre Mindestteilnahme-Anforderung verzichtet, sodass der 32-Jährige seine Tour-Mitgliedschaft für 2026 behalten kann, obwohl er in dieser Saison nur zwei Mal auf dem europäischen Circuit im Einsatz gewesen ist. „Ich muss in Alabama sein, um Paige zu unterstützen und sicherzustellen, dass wir Thomas den bestmöglichen Start ermöglichen“, so Straka in einem Statement. „Wir sind den medizinischen Teams, die ihn betreut und ihm geholfen haben, stärker zu werden, unendlich dankbar.“
Gary Player: Der Ryder Cup liegt in Scherben
90 Jahre und kein bisschen leise: Gary Player bleibt seinem Naturell treu und macht aus seinem Herzen keine Mördergrube. Kurz vor dem runden Geburtstag am 1. November hat der Black Knight aus Südafrika der Palm Beach Post ein Interview gegeben und kräftig ausgeteilt, vor allem in Sachen Ryder Cup. Der gehört für ihn nach den Vorfällen von Bethpage Black abgeschafft. „Ich war entsetzt. Der Ryder Cup ist in Scherben und mittlerweile – das schlimmste Event der Welt“, schimpfte der neunfache Major-Sieger über das Verhalten der Fans und die vulgäre Stimmung in der Galerie. den Tribünen. Eine Moderatorin hatte gar einen obszönen Fangesang gegen Rory McIlroy angeführt. „Diese Frau verdient die Bezeichnung Lady nicht. Und wenn die PGA of America so jemanden anstellt und dann noch verteidigt … Sind wir verrückt geworden?“, wetterte Player. Auch die Spieler kommen generell nicht gut weg: „Wenn man das sieht und sieht, wie die Spieler dieses F-Wort benutzen, dann frage ich mich, was Ben Hogan, Byron Nelson oder Arnold Palmer dazu gesagt hätten. Lediglich Scottie Scheffler und Tommy Fleetwood haben sich wie Gentlemen verhalten.“
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Und weil Player nun mal Player ist, immer mit einem Schuss Selbstdarstellung und Eigenliebe, fällt auch seine Antwort auf die Frage nach den größten Golfern aller Zeiten eindeutig aus. An Jack Nicklaus und Tiger Woods kommt er nicht vorbei – „und ich bin Nummer drei, keine Frage.“ Auch die Begründug bleibt er nicht schuldig: „Ich beurteile nach dem Rekordbuch. Das ist das Einzige, was zählt. Nicklaus hat den besten Rekord – Punkt. Wenn Tiger die richtigen Entscheidungen getroffen hätte, wäre er der Größte. Aber das Wort ‚wenn‘ ist das Schlimmste im Sport.“ Und warum sieht er sich sogar vor Legenden wie Bobby Jones oder Arnold Palmer? „Ich habe mehr Majors gewonnen als Arnold, mehr Turniere, bessere Schlagdurchschnitte. Sein Rekord ist nicht in meiner Liga. Aber ich liebe ihn – er war mein Bruder.“
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Nach DJ: Auch DeChambeau bleibt sicher ein LIV’ler
Dustin Johnson war der Anfang: Der zweimalige Majorsieger war einer der ersten, der 2022 in die LIV Golf League gewechselt ist. Und der mittlerweile 41-Jährige hat als erster Golfstar auch den Vertrag mit dem Konkurrenz-Circuit verlängert. Als nächster dürfte Bryson DeChambeau dran sein. Wie das LIV-freundliche Portal Flushing It berichtet, arbeiten der zweifache US-Open-Champion und das LIV-Management daran, die Bedingungen für einen neuen Vertrag vor dem Saisonauftakt im Februar 2026 in Riad endgültig festzulegen und den nominell 2026 auslaufenden Kontrakt damit vorzeitig zu verlängern. Ein ziemliches Fragezeichen wiederum steht hinter Brooks Koepka, dessen Vertrag ebenfalls bis zum Ende der kommenden Saison läuft und der mehrfach erklärt hat, dass er sich alle Optionen offenhält. Immerhin, eine Rückkehr auf die PGA Tour ist wegen der Sperre auf Lebenszeit ohne Gnadenerlass ausgeschlossen.
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Ryder Cup 2027: Schwimmende Hotels für Fans
Unkonventionelle Lösung: Wenn im Jahr 2027 der Ryder Cup in Irland stattfindet, könnten die Fans nicht nur am Abschlag stehen, sondern sogar vor Anker gehen. Für das Spektakel im mondänen Adare Manor – rund 200.000 Besucher werden erwartet – planen die Organisatoren mit Kreuzfahrtschiffen als schwimmende Hotels. Wie The Times berichtet, sollen die Schiffe im Hafen von Foynes Point festmachen. Von dort aus geht’s per Zug weiter zum Golfplatz – mit Meerblick inklusive. Damit will man der drohenden Bettenknappheit im County Limerick begegnen, ohne die Region in ein gigantisches Zeltlager zu verwandeln.
Kordas Café
Kindheitstraum: Nelly Korda hat zwei Majors, eine Goldmedaille – und jetzt auch ein eigenes Café. Die Weltranglistenzweite hat in ihrer Heimatstadt Bradenton in Florida ein entsprechendes Lokal übernommen und nach eigenen Vorstellungen umgestaltet. Für die 27-Jährige geht damit ein langgehegter Wunsch in Erfüllung, mit dem entsprechenden Faible für Gastfreundschaft und Design hat sie das Café gestaltet. Die Gäste können handwerklich hergestellten Kaffee, Gourmetgebäck und sorgfältig ausgewählte Getränke genießen – schon bei Olympia in Paris hatte sie ihre Leidenschaft für „Crookies“ gestanden und legt beim Angebot großen Wert auf Nachhaltigkeit und Regionalität. Außerdem soll Kordas Café Raum für gesellige Zusammenkünfte, zwanglose Treffen und kreative Arbeitssitzungen bieten. Die Businessentscheidung spiegelt auch den Wunsch wider, mit Fans und der lokalen Gemeinschaft auf einer persönlicheren Ebene in Kontakt zu treten. Korda plant, Veranstaltungen, Workshops und Meet-and-Greets zu organisieren. Mittelfristig ist eine Expansion von Kordas Café-Marke geplant.
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Golfstars in Halloween-Verkleidung
Der Klassiker am 31. Oktober: Golfstars in Halloween-Verkleidung, featuring Bryson DeChambeau, die Koepkas, Charley Hull, Sergio Garcia und Angela Akins, Familie Finau, Wendy und Shane Lowry, Diane und Luke Donald …
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Auch Justin Thomas, seine Frau Jillian und Töchterchen Molly Grace haben noch was beizusteuern:
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Pitch durch den Kürbis
Zum Schluss: … noch’n Klassiker an Halloween – der Trickshot durchs Kürbisgesicht, vermutlich die Golfvariante von „trick or treat“ …
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