Major

Einer der besten der Saison – und trotzdem nicht beim Masters dabei

26. Aug. 2020 von Paul Resemann in Köln, Deutschland

Daniel Berger wäre gerne wieder beim Masters dabei. (Foto: Getty)

Daniel Berger wäre gerne wieder beim Masters dabei. (Foto: Getty)

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Das ehrwürdige Masters-Komitee um Chairman Fred Ridley steht für Tradition und Resilienz. Letzteres ist in Krisenzeiten sicherlich hilfreich, begräbt aber sehr wahrscheinlich die Hoffnungen eines aufstrebenden Golfers, beim US Masters 2020 dabei zu sein. Die Rede ist von Daniel Berger. Der 27-Jährige ist 13. der Weltrangliste, 4. im FedExCup Ranking und siegte beim ersten Turnier nach dem Restart, der Charles Schwab Challenge. Trotz der beeindruckenden Zahlen wird Berger voraussichtlich nicht beim Masters im November aufteen. Das Teilnehmerfeld für 2020 stand im April zum ursprünglichen Zeitpunkt fest und wurde dann für den Novembertermin eingefroren. Daniel Berger war damals ohne Sieg und auf Platz 106 der Weltrangliste nicht qualifiziert - bitter.

US Masters: Pechvogel Daniel Berger

Unter gewöhnlichen Umständen wäre Berger nun locker qualifiziert. Aber was ist in einer Pandemie-geprägten Saison schon gewöhnlich? Die Verantwortlichen entschieden, das Masters Teilnehmerfeld so zu belassen, wie es im April feststand. Das ist ihr gutes Recht. Aber ist es fair? Daniel Berger sagt dazu selber: "Ich weiß nicht, ob ich sagen würde, dass ich einen Platz beim Masters verdiene, aber ich habe das Gefühl, ich spiele gut genug, dass ich dabei sein dürfte." Kein Zweifel. Der Stern von Berger ging nach Verletzungen in der Saison 2019 leider etwas zu spät auf. Seine Form vor der Corona-Pause zeigte mit drei Top-10 Platzierungen in die richtige Richtung. Gut möglich, dass er sich bei den verbliebenen Turnieren qualifiziert hätte - immerhin hätte es noch die Möglichkeit bei der Players Championship, der Valspar Championship, dem Match Play und der Valero Texas Open gegeben. Konjunktive im Golf sind aber bekanntlich eine eigene Geschichte.

Aber warum wird Berger nicht nachträglich eingeladen? Augusta National sieht das Turnier im Hinblick auf die Qualifikation so, als würde es im April stattfinden. Gerechtfertigt dadurch, dass die Spieler fast ein Jahr Zeit hatten, sich zu qualifizieren. An diesen Kriterien halten sie fest - dass Berger einen Anruf von Fred Ridley bekommt, ist also sehr unwahrscheinlich. Ein weiterer Aspekt ist wohl, dass das Teilnehmerfeld nicht noch größer werden soll. Augusta National hat Bedenken, den Zeitplan einzuhalten, nachdem im November die Tage kürzer sind. Da sind zusätzliche Spieler nicht ideal. Andererseits: Würden ein, zwei zusätzliche Spieler stören?
Daniel Berger kann nur abwarten - immerhin ist er schon fürs Masters 2021 qualifiziert.

Sophia Popov leistet Gesellschaft

Die frisch gebackene Majorsiegerin Sophia Popov hat leider die gleichen Probleme. Trotz ihres Sensationssieges in Royal Troon darf sie weder beim ANA Inspiration Major noch bei der U.S. Women's Open an den Start gehen. Beide Turniere wurden, wie das Masters, wegen der Pandemie verschoben und die Verantwortlichen beharren auf der ursprünglichen Qualifikationsgrundlage. Selbst ihr 5-jähriges Startrecht durch den Majorsieg beginnt erst 2021.

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