Golfreisen

Terme di Saturnia in der Maremma: Heilendes Wasser für Gäste und Grüns

29. Mrz. 2024 von Michael F. Basche in Saturnia, Italien

Juwel in der Maremma: Nächtliche Ansicht der Zufahrt aufs Resort Terme di Saturnia. (Foto: Terme di Saturnia)

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Was für eine wunderbare Zufälligkeit, wenn berufliche Belange einen wieder in Teile der Welt führen, denen man in anderen Zeiten privat verbunden war. Die eng mit Erinnerungen an schöne Stunden im Kreis von Familie und Freunden verknüpft sind. Aber: Cuncta fluunt, alles fließt. Der lateinische Sinnspruch gilt dem Werden und Wandel im Leben, indes passt er in dieser Region von Italien auch buchstäblich.

Inbegriff für Sana per Aquam, kurz SPA

Gemeint ist die Maremma, von der ihre Bewohner sagen, sie sei „ meravigliosa“, einfach herrlich. Dieser südliche Teil der bukolisch ohnehin wertvollen Toskana ist tatsächlich gesegnet. Nicht nur wegen des Reichtums an Erzeugnissen aus Acker- und Weinbau, Viehzucht und aus dem nahen Thyrrenischen Meer. Das Terroir darf getrost als Inbegriff für Sana per Aquam gelten, für Gesundheit durch Wasser, den meisten in der Kurzform SPA bestens bekannt. Das an Mineralsalzen reiche Nass sprudelt unterhalb des pittoresken Dörfchens Saturnia einfach aus der Erde.

(Foto: Bruno Grassi für Terme di Saturnia)

Schon vor 3.000 Jahren hatten die Etrusker die heilsame Güte des „wundersamen Wassers“ entdeckt, heute sitzt das Terme di Saturnia Natural SPA & Golf Resort buchstäblich auf der Quelle. Alle vier Stunden gibt der vulkanische, naturbelassene Untergrund des „Römischen Bads“ rund 500 Liter frisches, 37,5 Grad warmes Schwefelwasser frei und speist als Zulauf nicht nur den Pool und die Anwendungseinrichtungen des Resorts, sondern ebenso die benachbarte öffentliche Badeanstalt, bevor es in den terrassenartig angeordneten Bassins der neben einer alten Mühle angelegten Le Cascate del Mulino zu optischer Hochform aufläuft.

(Foto: Sabine Pinger)

Aber bleiben wir im Resort, wo sich bis zum Innendesign alles um das zentrale Element Wasser dreht. Es gibt genug zu erzählen. Terme di Saturnia ist eine der meist renommierten Kur- und Schönheitskliniken in Europa, bietet medizinische, thermische, dermatologische, physiatrische, naturheilkundliche sowie physiotherapeutische Beratungen und Dienstleistungen an.

Ganzheitlicher Gesundheits- und Wellnessansatz

Ein zusätzlicher Schwerpunkt ist die im Resort entwickelte Rebalance-Methode, die Medizin, Ernährung, Thermalkuren und Spa-Behandlungen, Bewegung und Naturheilkunde zu einem ganzheitlichen Gesundheits- und Wellness-Ansatz verbindet und sich der Behandlung von Stress und allgemeiner Erschöpfung widmet. Die Kosmetiklinie wiederum basiert auf lokalen Erzeugnissen wie Honig, Trauben, Olivenöl, Basilikum. Der weiche Bodenbelag des „Römischen Bads“ aus Algen und Plankton ist sowieso perfekt für Fangopackungen und Hautpeeling.

(Fotos: Michael F. Basche)

Und dann natürlich das Thermalwasser selbst: Mit 2.790 Gramm Mineralsalzen pro Liter ist es reich an Schwefel, Kohlendioxid, Sulfat, Bikarbonat, Alkali, Kalzium und Magnesium, wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislaufsystem, die Atemwege und die Leber aus. 40 Jahre braucht es, um sich auf dem Weg aus den Höhenzügen der Toskana bis zur Quelle derart anzureichern.

Eines von Italiens besten Resorts

Die Mischung taugt sogar trefflich zur Behandlung der Grüns auf dem Golfplatz von Terme di Saturnia, das unlängst bei den italienischen Golf Awards zu einem der besten Resorts des Landes gekürt wurde. 2007 hat der amerikanische Architekt Ronald Fream die 18 Löcher in die lauschige Landschaft der westlichen Maremma gegossen.

(Foto: Michael F. Basche)

Und weil Dünge- und Pflanzenschutzmittel sich aus Rücksicht auf das Grundwasser sowie die lokale Flora und Fauna auf dem mehrfach wegen seiner ökologischen Bedeutung ausgezeichneten Kurs verbieten, werden die Puttflächen einmal in der Woche mit einem Sprühregen aus Thermalwasser eingenebelt. „Das Gras wird gestärkt und wir haben keine Pilze oder andere Schädlinge“, erläutert Golfdirektor und Head-Pro Procolo Sabbatino. Was für ein Name, vor allem mit italienischem Idiom ausgesprochen. Den kann man sich nicht ausdenken.

Der einstige Tourprofi ist in ganz Italien und darüber hinaus bekannt wie ein bunter Hund. Seine skurrile Selbstermunterung „Come on, Procolo“ bei fast jedem Abschlag wird zum geflügelten Wort auf den gemeinsamen Runden zwischen Hügeln mit dichter grünbrauner Vegetation, üppigen Gärten, Weinbergen, Zypressen und Olivenbäumen, aus deren Früchten das Resort ein eigenes Öl gewinnt. Das „Come on, Procolo“ gilt erst recht, wenn die Teiche auf der 70 Hektar umfassenden Anlage ins Spiel kommen, die zwar die Biodiversität erheblich gefördert haben, allerdings vor allem auf den Schlusslöchern Bälle fressen und Matches entscheiden.

(Foto: Terme di Saturnia)

Freams Federstrich zeigt sich besonders beim Layout der Fairways – beispielsweise, als es über das Nadelöhr eines Taleinschnitts mit tiefer Waste Area zur Fahne geht. Oder wenn die Bahn als doppeltes Dogleg angelegt ist, aber der zweite Schlag zu einem riskanten blinden Schuss über Wellen und die Ausläufer eines Gehölzes in Richtung Grün verführen will. Zwischendurch gewährt das Geläuf dem Golfer glücklicherweise immer wieder Ruhepausen, bevor es noch mal richtig anzieht: ab der 16, einem Par-5, das sich um die größte der fünf Wasserflächen windet. Mit der Par-3-17, wo zwischen Teebox und Grün kein trockener Fleck ist. Und mit der 18, bei der man von Gelb schon ordentlich hinlangen muss, um das gegenüberliegende Seeufer zu erreichen.

(Foto: Terme di Saturnia)

Noch ein Wort zum kulinarischen Konzept von Terme di Saturnia. Und damit zu Küchenchef Salvatore Quarto. Der Mann aus dem süditalienischen Bari versteht es meisterhaft, die leichte, vegetarisch orientierte Küche seiner Heimat mit der eher schweren, fleisch- und käselastigen toskanischen Kost zu kombinieren und stets dem Rhythmus der Natur zu folgen. „Das apulische Element, also viele Gemüsesorten in die hiesige Küche zu integrieren, ist vielleicht der markanteste Aspekt von Salvatores kulinarischer Kunst“, lobt Marketing-Managerin Federica Bucciotti.

(Foto: Michael F. Basche)

Dafür jongliert Quarto mit einem guten Dutzend regionaler Erzeuger und Zulieferer, deren Produkte dann auf der Menükarte des Restaurants 1919 zu finden sind. Steinbutt aus Porto Santo Stefano auf der Halbinsel Argentario beispielsweise – gehört im übertragenen Sinn übrigens auch zu den Spurenelementen dieser Reise und ist definitiv einen Ausflug samt Einkehr zum Essen wert. Oder Trüffeln aus den toskanischen Hügel rund um das charismatische Pitigliano.

(Foto: Michael F. Basche)

Es ist das klassische Prinzip Farm to Table, das in zahlreichen guten Restaurants rund um den Globus eine Renaissance feiert: Gegessen wird, was zuvor draußen geerntet wurde. Oder anders: „Wenn das Gemüse die kürzeste Anreise hat“, wie Gourmetmagazine gern zu diesem Thema titeln. „Wir sind glückliche Menschen hier. Im Umkreis von 40 Kilometern haben wir Berge, die Terme, die Hügel, die Mittelmeerküste und direkten Zugriff auf alles, was dort erzeugt und produziert. Was die Vielfalt betrifft, ist diese Region einfach unglaublich“, unterstreicht Federica Bucciotti. „Es ist daher fast eine Verpflichtung und auf jeden Fall eine Mission, das als Stärke und Alleinstellungsmerkmal einzusetzen.“ Salvatore Quarto sagt dazu: „Es geht ums Produkt. Um Authentizität. Nur das zählt.“

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