Olympische Spiele

Olympia 2024: Wer vertritt die Schweizer Damen & wie läuft die Quali?

18. Feb. 2024 von Felix Kachel in Köln, Deutschland

Im August wird es ernst für die Golferinnen bei den Olympischen Spielen 2024. Welcher der Schweizer Damen darf sich Hoffnung machen? (Foto: Getty)

Im August wird es ernst für die Golferinnen bei den Olympischen Spielen 2024. Welcher der Schweizer Damen darf sich Hoffnung machen? (Foto: Getty)

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Es sind noch ein paar Monate bevor das Olympische Feuer Paris erreicht und Olympia 2024 beginnt. Auf dem berühmten Le Golf National wird dann vor den Toren der Hauptstadt zwischen dem 7. bis 10. August das Olympische Turnier der Damen ausgetragen. Auf der Anlage, wo dem europäischen Ryder-Cup-Team 2018 eine Machtdemonstration gegen Team USA gelang, wird dann über vier Runden (ohne Cut) die beste Spielerin gesucht. Doch welche der Schweizer Damen kann sich Hoffnungen auf die Qualifikation für Olympia 2024 machen?

Olympia 2024: Wie läuft die Qualifikation?

Die Organisation für den Olympischen Golfwettbewerb übernimmt die International Golf Federation (IGF). Die IGF umfasst Verbände aus mehr als 100 Ländern und hat sich der Rückkehr des Golfsports in den Zirkel der Olympischen Spiele verschrieben. Nur 60 Spielerinnen sind im Olympischen Teilnehmerfeld zugelassen. Die Ranking für Olympia orientiert sich bei den Damen an der Weltrangliste des Rolex Women's Golf Rankings. Dieses Ranking setzt sich aus gewonnenen Punkten in diversen Turnieren zusammen. Dazu zählen zum Beispiel Events der Ladies Professional Golf Association (LPGA), der Ladies European Tour (LET), der Ladies Professional Golfers’ Association of Japan (JLPGA) sowie Turniere einiger weiterer Touren.

Automatisch dabei sind laut den Statuten der International Golf Federation (IGF) nur die Top-15-Damen-der-Welt. Die Anzahl pro Nation ist jedoch auch in der Top 15 begrenzt, sodass nicht mehr als vier Spielerinnen einer Nation vertreten sein dürfen. Für die restlichen 45 Plätze wird ebenfalls die Weltrangliste herangezogen. Auch hier gibt es eine Restriktion pro Land: Nur zwei Spielerinnen pro Land sind in diesem Fall spielberechtigt, außer die Plätze sind durch Spielerinnen eines Landes in der Top 15 schon vergeben. Daher sind zahlreiche Spielerinnen, die eigentlich nicht in der offiziellen Rangliste in der Top 60 stehen, bei Olympia vertreten. Nationen wie die USA, Südkorea, Schweden oder Japan haben zwar gleich mehrere Damen unter den besten 60 der Welt, aber zum Vorteil der anderen Nationen werden deren Startplätze frei. Zusätzlich erhält die ausrichtende Nation einen garantierten Startplatz. Am 25. Juni diesen Jahres wird die IGF dann das offizielle Ranking verkünden.

Die Qualifikationskriterien für das Olympische Golfturnier. (Foto: IGF)

Die Qualifikationskriterien für das Olympische Golfturnier. (Foto: IGF)

Die Jagd nach den Medaillen: Welche Schweizer Damen wären aktuell qualifiziert?

Schaut man sich das Ranking nun genauer an (Stand 12.02.2024) fallen zwei Schweizer Spielerinnen ins Auge. Zunächst fällt der Blick auf Albane Valenzuela. Die 26-Jährige steht im Rolex Women's World Golf Ranking auf der 90. Position. Da durch die begrenzten Plätze im Olympic Golf Ranking aufrückt, steht sie aktuell auf dem 32. Rang des Pools an Spielerinnen. Sie hat also noch einige Damen hinter sich und kann auf ihre bereits dritte Teilnahme bei den Olympischen Spielen schielen. 2016 erreichte sie den 21. Rang in Brasilien. Bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio folgte dann der 18. Rang.

Als erste Amateurin aus der Schweiz qualifizierte Valenzuela sich Ende für die 2019 LPGA Tour. Ihr bestes Ergebnis auf der Tour ist bis heute der geteilte vierte Rang bei ShopRite LPGA Classic im Juni 2022. Ein Meilenstein ihrer Karriere und ein Grund für die Position in der Top 100, war vierte Rang bei der Chevron Championship 2023, womit sich fast 190 000 US-Dollar sichern konnte. Dieser Erfolg war historisch, denn damit sicherte sie das beste Major-Ergebnis in der Geschichte des Schweizer Golfsports im Damen - wie auch Herrenbereich.

Albane Valenzuela hat nach Rio 2016 (links) und Tokyo 2020 (rechts) die Chance auf ihre dritte Teilnahme bei Olympischen Spielen. (Foto: Getty)

Albane Valenzuela hat nach Rio 2016 (links) und Tokyo 2020 (rechts) die Chance auf ihre dritte Teilnahme bei Olympischen Spielen. (Foto: Getty)

Die zweite Golferin aus der Schweiz, die aktuell in der Top 60 des Olympic Golf Ranking auftaucht, ist Morgane Metraux. Die 26-Jährige aus Lausanne ist im Ranking momentan auf der 41. Position, während sie in der Weltrangliste den 140. Rang einnimmt. Die Proette gewann 2022 die Ladies Italien Open im Playoff. Schon 2021 hatte sie die Chance, bei Olympischen Spielen in Tokio teilzunehmen, doch damals sagte sie ab und konzentrierte sich auf die Qualifikation zur LPGA Tour. Den Platz nahm damals ihre Schwester Kim Metraux ein. Sollte in diesem Jahr einer der beiden Schweizer Damen zurückziehen, wäre momentan zunächst die Filipina Dottie Ardina (Nummer 346 der Welt) berechtigt, ins Turnier einzutreten. Kim Metraux, die aktuelle Nummer 355 der Welt, ist aktuell auf dem zweiten Rang der Nachrückerliste für die Schweizer Damen bei Olympia 2024 in Paris. Im Jahr 2023 hatte Morgena Metraux zu kämpfen und schaffte nur einmal den Sprung in die Top Ten. Sollte sie sich in diesem Jahr qualifizieren, wäre eine Absage durch die Nachrückerin von den Philippinen unwahrscheinlich.

Morgane Metraux konnte 2022 die Italien Ladies Open für sich entscheiden. (Foto: Getty)

Morgane Metraux konnte 2022 die Italian Ladies Open für sich entscheiden. (Foto: Getty)

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