Panorama

Rory McIlroy: Das war sein Masterplan zum Grünen Jackett

20. Dez. 2025 von Annika Kauffmann in Köln, Deutschland

Rory McIlroy ignorierte seinen Gegner Bryson DeChambeau während der Finalrunde der Masters. (Foto: Getty)

Rory McIlroy ignorierte seinen Gegner Bryson DeChambeau während der Finalrunde der Masters. (Foto: Getty)

Einige bemerkten es bereits beim Masters Finale: Rory McIlroy ignorierte seinen Konkurrenten Bryson DeChambeau während der gesamten Finalrunde. Kein Wort, keine Interaktion. Was viele damals irritierte, so auch Bryson DeChambeau selbst, war in Wahrheit Teil eines klaren mentalen Plans, wie er jetzt in einem Podcast verriet.

Schon vor der Finalrunde hatte sich McIlroy eine entscheidende Frage gestellt: Wie gehe ich damit um gegen einen Fanliebling zu spielen und den, der mich im Jahr zuvor bei den US Open geschlagen hatte? Trotz eines Vorsprungs von zwei Schlägen vor der Finalrunde war der Druck enorm. Es ging um den ersten Major Sieg seit 2014 und nichts Geringeres als den Karriere Gand Slam.

Rat von Bob Rotella machte für McIlroy den entscheidenden Unterschied

McIlroy suchte vor dem Showdown das Gespräch mit Bob Rotella. Zwar fühlte er sich spielerisch bereit, doch die Ansetzung bereitete ihm Sorgen. Er wusste, wie groß der Rückhalt für DeChambeau bei den Fans sein würde und wie gegensätzlich beide ihr Spiel angehen: "Ich hatte das Gefühl, dass es das härteste sein würde mich mit Bryson auseinanderzusetzen und mit der unterschiedlichen Art und Weise wie wir das Spiel angehen."

Rotellas Rat war eindeutig: DeChambeau ausblenden. Kein Reden, kein Hinschauen und keine Reaktion. McIlroy sollte komplett in seine eigene Welt abtauchen und sich ausschließlich an seinen Caddie Harry Diamond halten. Ein mentaler Tunnel mit Fokus nur auf sein eigenes Ziel.

Schwieriger Start, entscheidende Birdies

Der Plan wurde früh auf die Probe gestellt. McIlroy erwischte einen schwierigen Start, verlor seinen Vorsprung und gab zwischenzeitlich die Führung aus der Hand. Doch genau in dieser Phase gelang ihm die Wende. Mit wichtigen Birdies holte er sich die Kontrolle zurück während DeChambeau ausgerechnet auf diesen Löchern Bogey spielte.

Heute sagt McIlroy, dass diese Phase vermutlich spielentscheidend war. Er habe DeChambeaus Entscheidungen teilweise nicht nachvollziehen können und als er spürte, dass er seine Bedenken bezüglich DeChambeau unter Kontrolle hatte, änderte sich sein Fokus. "Ab da stand ich mit nur noch selbst im Weg", beschreibt McIlroy rückblickend. Es ging nur noch darum, sich selbst unter Kontrolle zu haben. Die größte Herausforderung des Tages sei gewesen, im Moment zu bleiben und bei sich zu bleiben. Der härteste Gegner: er selbst. Zwar konnte sich DeChambeau nicht durchsetzen, doch McIlroy musste im Stechen gegen Justin Rose noch einmal all seine Nervenstärke beweisen, was ihm eindrucksvoll gelang.

DeChambeau bemerkte übrigens sein eher ungewöhnliches Verhalten und zeigte sich sichtlich nach der Runde damals irritiert: "Er hat nicht einmal mit mir geredet heute."

Rückblickend sagt McIlroy er würde nichts an diesem Tag ändern. Im Gegenteil: Er hoffe, dieses Gefühl auf dem Golfplatz noch einmal erleben zu dürfen, Denn dann wisse er, dass er wieder um etwas wirklich Bedeutendes spielt.

 

 


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