PGA Tour

Paul Casey: „Dieses Turnier ist etwas besonderes für mich“

29. Apr. 2021 von Claudius Mackes in Köln, Deutschland

2018, 2019, 2021 ? Paul Casey will bei der Valspar Championship seinen dritten Sieg in Folge holen. (Fotos: Getty)

2018, 2019, 2021 ? Paul Casey will bei der Valspar Championship seinen dritten Sieg in Folge holen. (Fotos: Getty)

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Nachdem die Valspar Championship im letzten Jahr coronabedingt ausfallen musste, kehrt die PGA Tour in dieser Woche wieder auf den Innisbrook Copperhead Course zurück. Mit dabei ist auch Paul Casey. Der Engländer gewann die letzten beide Ausgaben dieses Turnieres. Auf der Pressekonferenz, einen Tag vor Turnierbeginn, sprach er mit Reportern über seine Gefühlslage und warum dieser Ort für ihn so einen besonderen Stellenwert hat.

"Die Absage letztes Jahr war besonders hart."

Wäre alles normal gelaufen, hätte Paul Casey die Mission "Triple" bereits im letzten Jahr in Angriff nehmen können. Eigentlich war alles vorbereitet und die Valspar Championship sollte wie geplant stattfinden.

Doch wenige Tage vor Beginn wurde das Turnier aufgrund der steigenden Corona-Fallzahlen abgesagt. "Die Absage im letzten Jahr war besonders hart", wie Paul Casey gegenüber den Reportern auf der gestrigen Pressekonferenz zugab. Nicht nur, dass er gerne seinen Titel verteidigt hätte, sondern viel mehr tat es ihm Leid für Tracy West, Ausrichterin der Valspar Championship, die im Vorfeld alle erdenklichen Vorkehrungen getroffen hatte, um dieses Turnier möglich zu machen.

Heute, ein Jahr später, ist Casey endlich wieder auf seinem Lieblingsplatz auf der Tour angekommen. Und die Vorfreude ist dem 43-jährigen sichtlich anzumerken, auch wenn er sich vor dem Start nochmal vergewissern wollte, ob er denn tatsächlich noch als Titelverteidiger gelistet wird: "Es fühlt sich wirklich wie eine Ewigkeit an. Bedeutet die Absage eigentlich, dass ich den Titel letztes Jahr behalten habe? Ich habe ihn nicht verloren, oder?" Reporter John Bush konnte ihn beruhigen: "Das ist korrekt. Du bist unser Titelverteidiger"

Back-to-Back-to-Back - das schafften bisher nur die ganz Großen

An das Turnier in Tempa, Florida hat Casey nach eigener Aussage ausschließlich gute Erinnerungen. Warum auch nicht ? 2018 besiegte er hier Tiger Woods mit einem Schlag Vorsprung, 2019 gelang ihm selbiges gegen den damaligen Weltranglisten-Ersten Dustin Johnson.

"Ich freue mich wieder hier zu sein! Ich möchte ein drittes Mal gewinnen, habe aber nicht das Gefühl, dass ein großer Druck auf mir liegt. Justin Thomas und Dustin Johnson spielen diese Woche hier. Es ist selbstverständlich, dass der Fokus eher auf Ihnen liegen wird, aber ich bin bereit!"

Der Routine ist lange genug im Geschäft um zu wissen: Wer die Erwartungen niedrig hält, kann am Ende nur etwas gewinnen.

Erst achtmal schaffte es ein Spieler in drei aufeinander folgenden Jahren ein Turnier auf der PGA Tour zu gewinnen. Auf die Frage, ob er wüsste, wem dieses Kunststück bisher gelang antwortet Casey: "Lassen Sie mich raten: Tiger, Tiger und Tiger ?" Fast richtig! Tiger Woods verbucht lediglich sechs dieser acht Male für sich, ist damit natürlich trotzdem Rekordhalter in dieser Kategorie.

In der bisherigen fuhr Casey einen Sieg auf der European Tour und dazu mehrere Top-10 Platzierungen auf der PGA Tour ein. Er sei aktuell zufrieden mit seinem Spiel und versuche jede Woche das Beste aus sich rauszuholen. "Diese Woche ganz besonders", fügt er noch hinzu und unterstreicht damit wie viel ihm diese Woche bedeutet.

Paul Casey: "2018 war eine Nervenschlacht, 2019 habe ich einfach gutes Golf gespielt."

Natürlich kommt man als Titelverteidiger nicht drum herum über seine letzten beiden Erfolge bei diesem Turnier zu sprechen.

Der Engländer erinnert sich: "2018 war ich 45 Minuten vor dem letzten Flight fertig. Es war eine Nervenschlacht für mich persönlich, aber ich hatte nicht den Höhepunkt ganz zum Schluss. 2019 hingegen, im letzten Flight mit DJ, war ein besonderer Moment. Aber ich war entspannt, selbstbewusst und habe einfach gutes Golf gespielt."

Dass ihm der Innisbrook Copperhead Course gut liege, daraus macht Casey kein Geheimnis. Gerade die langen Annäherungen mit den Eisen ins Grün, teilweise 160-180 Meter, seien hier die entscheidenden Schläge. Doch er sei bei weitem nicht der einzige, dem dieser Platz liegen würde, so Casey auf die Rückfrage der Reporter.

"Sehen Sie, DJ hat sein Spiel so perfekt eingestellt, dass ich mich manchmal frage: Welcher Platz passt nicht zu Dustin Johnson? (...) Wenn du diese Namen auf der Liste siehst, dann weißt du, dass es eine verdammt harte Woche wird", so der gebürtige Brite, "Ich versuch mich auf mich selbst zu konzentrieren, das ist es was du als Spieler machen solltest."

Player Impact Program: "Ich mache mir nicht viele Gedanken über die Top-10"

Gegen Ende der Pressekonferenz kamen die Reporter noch einmal auf das kürzlich von der PGA Tour bekanntgegebene "Player Impact Program" zu sprechen. Es umfasst in erster Linie Bonuszahlungen für die zehn einflussreichsten Spieler auf der PGA Tour. Das Programm wurde von vielen Seiten kritisiert, weil es die "reichsten" Spieler noch "reicher" machen würde und dadurch die Kluft zwischen der Spitze und dem Rest des Feldes noch breiter werden würde.

 

 

Paul Casey hält sich bedeckt. Er mache sich keine Gedanken über die Top-10, fügt aber hinzu, dass, sollte das Programm in Kraft treten, er vor allem mit den restlichen Spielern auf der Tour mitfühlen würde.

"Es tut mir Leid für die Nummer 11,12 und 13. Alle leisten ihren Beitrag für die Tour, alle haben ihren Wert, manche vielleicht mehr, manche weniger, aber jeder Einzelne ist wichtig. So einfach ist es!",Casey weiter: "Ob ich neidisch bin? Ich mache mir lieber Gedanken über mein Golfspiel, oder dass ich meinen Sohn pünktlich zum Fußballtraining bringe. Es wird mein Leben nicht verändern."

Starke Worte des Titelverteidigers zum Abschluss. Ab jetzt heißt es aber volle Konzentration auf die Mission "Triple". Wie sich das anfühlen könnte?: "Das kann ich euch dann am Sonntag erzählen", so Casey scherzhaft zum Ende der Pressekonferenz.

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