Back Nine

Pünktlich zur PGA Championship: Majormaschine Koepka nimmt wieder Fahrt auf

06. Mai. 2024 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Brooks Koepka nach seinem Sieg in Singapur. (Foto: Getty)

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Brooks Koepka ist ein Mann der Gegensätze. Vor ein paar Tagen, kurz vor seinem 34. Geburtstag am vergangenen Freitag, beklagte sich der fünffache Majorsieger nach einer erfolglosen Strecke in der LIV Golf League noch bitterlich über sein Spiel. „Ich finde das Loch einfach nicht mehr“, lamentierte er vor dem Auftritt des Konkurrenzcircuits im Sentosa Golf Club vor den Toren von Singapur. Er fühle sich, als ob er dieses Jahr bislang lediglich Zeit auf dem Golfplatz verschwendet habe, sagte der sonst so selbstbewusste Koepka und wirkte fast verzweifelt: „Der Ball will einfach nicht ins Loch, ich spiele eigentlich gute Putts, aber die Ergebnisse bleiben aus.“

Sprach’s und gewann anschließend mit sattem Vorsprung den Asien-Abstecher. Das erinnert im Kleinen ein wenig an Koepkas Beweggründe für den Abgang ins LIV-Lager. Von Netflix bestens dokumentiert, befand sich der von Verletzungen gebeutelte Hüne aus Florida 2022 in einer tiefen Sinnkrise, wähnte sich mit Golf bereits am Ende und wechselte die Seiten, um wenigstens noch ein „bisschen“ Geld aus der bedrohten Karriere zu wringen, wenn es denn schon mit den Siegen auf der PGA Tour nicht mehr klappen wollte. Das Ergebnis ist bekannt: Koepka wurde beim Masters 2023 Zweiter hinter Jon Rahm und gewann anschließend im Oak Hill Country Club zum dritten Mal die PGA Championship und damit das fünfte Major, was ihn diesbezüglich zum erfolgreichsten noch aktiven Spieler hinter Tiger Woods macht.

 

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LIV Singapore ist nach den Titeln in Dschidda (Oktober 2022), Orlando und wieder Dschidda (April bzw. Oktober 2023) Koepkas vierter Erfolg auf der LIV Tour – so viele hat sonst keiner dort. Mehr noch: Der Schub fürs Selbstbewusstsein kommt pünktlich zur anstehenden Titelverteidigung bei der PGA Championship kommende Woche. „Ich mag die Art und Weise, wie sich die Dinge entwickeln. Und es ist ein großartiges Gefühl, wenn sich alles auf einmal einfach anfühlt“, ließ LIVs einziger Vier-Mal-Gewinner aktuell wissen. „Was die nächste Woche betrifft, muss ich bloß dafür sorgen, dass alles so weiter läuft.“ Das hört sich schon ganz anders an, als noch ein paar Tage zuvor, und ist eine Kampfansage an die Konkurrenz: Die Majormaschine Brooks Koepka nimmt wieder Fahrt auf. In Valhalla wird sich zeigen, was der Sieg von Singapur wert ist.

 

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Das Comeback des Bernhard Langer

Unverwüstlich, unermüdlich, unwiderstehlich: Bernhard Langer ist wieder da. Drei Monate oder 92 Tage nach seinem Achillessehnenriss beim Pickleball am 1. Februar gab „Mr. Consistency“ beim regenverkürzten Insperity Invitational sein Comeback bei den PGA Tour Champions, spielte zum Auftakt eine flotte 69er-Runde und wurde am Ende geteilter 31. Wie sehr der 66-Jährige im Seniorencircuit vermisst worden ist, verdeutlichen die folgenden Eindrücke. Übrigens: Die entscheidenden Tipps holte sich Langer offenbar, bei Football-Quarterback Aaron Rodgers, der nach eigenem Achillessehnenriss eine ähnlich rasche Wiederauferstehung als Spielmacher der New York Jets hinter sich hat: „Ich habe nach dem Masters mit Aaron gesprochen, und sein Beispiel hat mich angespornt, ihm und seiner schnellen Wiederherstellung nachzueifern.“

 

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Nelly Korda zeigt Growing the Game

Perfekte Gastgeberin: Nelly Korda, die Weltranglistenerste und aktuelle Dominatorin auf der LPGA Tour, hat dieser Tage in Bradenton/ Florida Premiere mit dem Nelly Invitational für Nachwuchsgolferinnen gefeiert. Und statt vieler Worte sollen die folgenden Bilder aus dem von Jack Nicklaus und Tony Jacklin konzipierten The Concession Golf Club für sich sprechen: So geht Growing the Game.

So wird’s gemacht, Ben Kohles!

Wer den Schaden hat …: Angesichts des dramatischen Scheiterns von Ben Kohles auf dem 72. Loch des The CJ Cup Byron Nelson, der mit dem einzigen Bogey der Finalrunde auf der 18 im TPC Craig Ranch den eigentlich sicheren Sieg verspielt, kommt uns das Video von einem kleinen Hans-guck-in-die-Luft in den Sinn. Der Knirps zeigt, wie einfach das Chippen vom Grünrand doch sein kann – so wird’s gemacht, Ben Kohles! Wie gesagt, wer den Schaden hat, braucht bekanntlich für den Spott nicht zu sorgen:

 

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St.-Andrews-Clubhaus in neuem Glanz

Generalüberholt: Das Clubhaus des Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews zählt zu den ikonischsten Bauwerken auf der Golflandkarte. Und nach einer aufwändigen Renovierung präsentiert sich der graue Sandstein-Klotz in neuem Look. Dazu zählen unter anderem eine erweiterte Damen-Umkleide, die neue Heritage Lounge mit historischen Architekturplänen des Clubhauses, ein Mitglieder-Shop, der renovierte Trophäenraum und eine neue Golfrezeption. „Wir sehen hier die bedeutendste Verbesserung seit 100 Jahren und wir freuen uns, dass Charakter und Aussehens des Gebäudes bei all dem beibehalten wurden“, betonte R&A-Chef Martin Slumbers. „Alle Mitglieder kommen nun in den Genuss neuer und verbesserter Einrichtungen, die den Besuch und das Golfspiel in St. Andrews bereichern werden.“

Tiger Woods und die erfolgreiche Werbeveranstaltung

Perfekte PR: Da tritt Tiger Woods mal wieder bei der „Tonight“-Show von Jimmy Fallon auf, und schon sind sämtliche Golfmedien voll von neuen Woods-News. Was es mit dem berühmten roten Sonntagsshirt auf sich hat, wurde bereits erklärt. Aufzulösen wäre noch, wem die Hand gehört, die Tiger Woods beim Masters beim Verlassen des 16. Grüns geschüttelt hat – natürlich nicht dem Baum.

Vielmehr saß Moderatoren-Veteran Verne Lundquist (83) im Schatten der Kiefer, der bei diesem 88. Masters seinen 40. und letzten Augusta-National-Einsatz für den TV-Sender „CBS“ hatte. Ehrensache, dass sich Woods bei Lundquist für dessen Lebensleistung in Sachen Golfsport bedankte und ihn persönlich in den Ruhestand verabschiedete. Ist halt alles nur eine Frage des Kamerawinkels.

Und sonst: Naja, der Auftritt bei Quasselstrippe Fallon war vor allem eine Werbeveranstaltung für die neue, in Zusammenarbeit mit TaylorMade entwickelte Kollektion von Golfartikeln der Marke „Sun Day Red“, die am 1. Mai auf den öffentlichen Markt geworfen wurde. Trotz happiger Preise – beispielsweise 50 Dollar für einen Ballmarker – fanden die Produkte reißenden Absatz und vor allem das rote Golfshirt war schnell ausverkauft.

 

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In der „Today“-Show von Carson Daly wiederum hat Tiger bei seiner Werbetour dann noch enthüllt, dass Tochter Sam im Gegensatz zu Filius Charlie mit Golf überhaupt nichts am Hut hat. Der Grund: „Golf hat für sie einen sehr negativen Beigeschmack. Für sie ist Golf schuld daran, dass ihr Papa früher wochenlang nicht da war, auch für sie nicht da war. Mittlerweile haben wir unsere eigene Beziehung und unser eigenes Verhältnis außerhalb des Golfsports entwickelt.“ Das wirft noch mal ein anderes Licht auf den Auftritt und die bemerkenswete Rede der 16-Jährigen anlässlich der Aufnahme des Vaters in die World Golf Hall of Fame.

Mickelson redet vom Karriereende

Abschiedsankündigung: Phil Mickelson machte vor dem LIV-Event in Singapur eine halb kryptische, halb vielsagende Bemerkung zu seiner golferischen Zukunft. „Ich bin jetzt 53 Jahre alt“, erklärte „Lefty und druckste dann etwas herum: „Und meine Karriere, wissen Sie, also wenn ich ehrlich bin, sie, ist, ich bin – naja, sie geht ihrem Ende entgegen.“ Der sechsfache Majorsieger, der die PGA Tour mit Pauken und Trompeten und schweren Vorwürfen verließ, nachdem er insgeheim kräftig bei der Konzeption der LIV Golf League mitgeholfen hatte, will seinen Schwerpunkt künftig auf die Förderung junger Spieler legen: „Ich möchte anderen helfen, die gleiche Freude und Erfüllung zu finden, die mir das Spiel gegeben hat. Ich möchte, dass sie das auch erleben.“ Nicht nur sich selbst, sondern vor allem LIV Golf billigt er dabei eine entscheidende Rolle zu. „Das ist eine aufregende Sache für jeden, der mit dem Spiel zu tun hat, denn wir werden Märkte erreichen, die wir vorher nicht erreicht haben“, so Mickelson. „Ich denke, das wird mehr Golfplätze inspirieren, mehr Hersteller, aber auch Kids, die versuchen, professionell Golf zu spielen. Ich sehe einfach, dass das Golfspiel aufgrund der Begeisterung und der Präsenz von LIV Golf auf einer viel globaleren Basis wachsen wird.“

The Open 2024: Norman erneut Persona non grata

Nächste Major-Klatsche: LIV-Impresario Greg Norman war schon bei der 150. Open 2022 in St. Andrews nicht erwünscht und stand nicht auf der Liste der Jubiläums-Ehrengäste, obwohl er die Claret Jug zwei Mal gewonnen hatte. Beim Masters war er ebenfalls erneut Persona non grata und musste sich Karten für Augusta National auf dem freien Ticketmarkt organisieren. Jetzt gab’s die nächste Watsche für den „Great White Shark“ aus Australien: Auch für Royal Troon und die 152. Open Championship hat der veranstaltende R&A seine Anfrage bezüglich einer Einladung mit der dürren Auskunft abgelehnt: „Mir ist nicht bekannt, dass ein G. Norman auf der Liste der Ehrengäste steht“, so Mike Woodcock, der Kommunikationschef des R&A. „Aber ganz sicher gibt es noch Karten auf den einschlägigen Verkaufsplattformen oder für die Hospitality-Bereiche. Er kann sich ja dort gern umsehen.“

Publikum erwünscht …

Zum Schluss: Wenn der Sportkamerad auf dem nächsten Abschlag dein Hole-in-one und die anschließende Jubelarie mitkriegt und filmisch festhält. Da ist die obligatorische Runde durch den Ass-Schützen anschließend im Clubhaus wirklich wohlverdient:

Shoutout to the guy at the next tee box who caught my buddies hole in one
byu/ImHura ingolf

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