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Olympia 2021: Rory McIlroys kompliziertes Verhältnis zu Flaggen

21. Jul. 2021 von Tim Dettmar in Köln, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Rory McIlroy und seine komplizierte Beziehung zu Olympia. (Foto: Getty)

Rory McIlroy und seine komplizierte Beziehung zu Olympia. (Foto: Getty)

Olympia 2021 in Tokio wird einzigartig. Hoffentlich auch aufgrund sportlicher Heldengeschichten, jedoch zunächst vor allem aufgrund der Gegebenheiten, die die Sportlerinnen und Sportler bei diesen Spielen vorfinden werden. Wegen steigender Infektionszahlen werden keine Fans zu den Wettkämpfen zugelassen sein. Im olympischen Dorf wird eine sogenannte Blase gebildet, um mögliche Infektionen so gut wie möglich zu vermeiden. Für Rory McIlroy kommt jedoch aus anderen Gründen keine Vorfreude für das Großevent auf.

Team GB oder Team Irland?

Rory McIlroy ist bekanntlich Nordire. Da für das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland eine Delegation aus englischen, walisischen, schottischen und nordirischen Athletinnen und Athleten zu den Wettkämpfen unter den fünf Ringen reist - anders als dies bei sämtlichen Großereignissen wie der Fußball-Weltmeisterschaft der Fall ist, bei der vier eigenständige Nationalmannschaften antreten - gilt er eigentlich als Athlet des Team Great Britain (GB). Dadurch, dass der irische Golfverband sowohl Golfer aus Irland als auch aus Nordirland vertritt, konnte McIlroy im Vorfeld der Spiele wählen, für welches Team er antritt.

Die Wahl fiel auf das Team Irland. Seine Wahl habe jedoch nichts mit Patriotismus zu tun. "Ich bin kein patriotischer Typ. Ich tue es, weil ich denke, dass es das Richtige ist", sagte McIlroy nach der British Open.

"Ich hätte mich unwohl gefühlt"

Olympische Spiele und Rory McIlroy. Bereits 2016 war dies keine einfache Geschichte. McIlroy sagte seine Teilnahme an den Spielen in Rio de Janeiro aufgrund des Zika-Virus ab. Aber auch damals war seine Nationalität und die Folgen bei einer möglichen Siegerehrung ein Thema. In einem Interview mit Independent.ie im Jahr 2017 erzählt McIlroy von einer Konversation mit Justin Rose. Dieser hatte das olympische Turnier in Rio 2016 gewonnen. Nach seinem Triumph schrieb McIlroy dem Engländer eine Nachricht und gratulierte zum Erfolg. Rose fragte, ob McIlroy das Gefühl hätte, etwas verpasst zu haben. Dieser verneinte dies: "Justin, wenn ich auf dem Podium gestanden hätte und die irische Nationalhymne gehört hätte oder die britische Nationalhymne, hätte ich mich so oder so unwohl gefühlt." So erläutert er weiter: "Ich kenne den Text keiner der beiden Hymnen; ich fühle mich keiner der beiden Flaggen verbunden. Ich möchte nicht, dass es um Flaggen geht. Ich habe versucht, mich davon fernzuhalten."

Olympia 2021: Ein ganz normales Turnier

Aufgrund dieser Vorgeschichte kommt bei McIlroy auch kein Olympia-Feeling auf. "Olympisches Golf bedeutet mir nicht so viel - es begeistert mich nicht." Somit wird es für den Nordiren ein Turnier wie jedes andere: "Ich freue mich darauf, eine weitere Woche Golf zu spielen und zu versuchen, mein Spiel in Form zu bringen." Da es durch die strikten Regeln "dort nicht viel anderes zu tun" gäbe, werde er 12 Stunden am Tag auf dem Golfplatz verbringen und versuchen, seine Form zu verbessern.

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