Martin Kaymer

Martin Kaymer über größten Fehler im Golf: „Ich habe Erfolg und Niederlage gleich behandelt“

13. Jun. 2019 von Eric Effey in Köln, Deutschland

Martin Kaymer lässt die Fans im Player Blog der European Tour Einblicke in seine Gedankenwelt haben. (Foto: Getty)

Martin Kaymer lässt die Fans im Player Blog der European Tour Einblicke in seine Gedankenwelt haben. (Foto: Getty)

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2014 gewann Martin Kaymer sein letztes großes Turnier. Bei der US Open vor fünf Jahren siegte der Mettmanner in Pinehurst mit acht Schlägen Vorsprung und krönte sich zum Champion. Im Player Blog der European Tour blickt die ehemalige Nummer eins der Welt auf seiner Erfolge zurück, schaut aber gleichzeitig voll fokussiert Richtung Zukunft und hat eine klare Meinung zu Social Media.

Martin Kaymer über Erfolg und große Momente

Martin Kaymer war unglaublich erfolgreich. So erfolgreich, wie es nicht viele Golfer waren. In seiner Profikarriere hat er 22 Siege aufzuweisen, davon elf Triumphe auf der European Tour, zwei Majorsiege und den Erfolg bei der Players Championship 2010. Nach all den Jahren versuche er diesen Erfolg zu hinterfragen: "Nach all dem Erfolg, den ich hatte, beschäftigte ich mich mehr mit der mentalen Seite des Golfsports. Ich wollte verstehen, warum ich erfolgreich war." Kaymer glaube, dass der mentale Aspekt auf dem Golfplatz viel mit dem Leben abseits des Golfkurses zutun hat. "Du musst verstehen, dass Golf nicht alles ist. [...] Am Ende des Tages ist Golf nur ein kleiner Teil unseres Lebens." Man dürfe Golf nicht zur obersten Priorität machen, rät Kaymer: "Wenn dein Lebensglück vom Erfolg auf dem Golfplatz abhängt, schaffst du es nicht."

Auf bestimmte Momente und Erfolg könne man sich aber nicht vorbereiten: "Man kann sich nie wirklich mental auf die großen Momente im Golf vorbereiten. Du kannst eine bestimmte Menge vorbereiten, aber du weißt nie, wie dein Körper und dein Gefühle in dieser spontanen Situation reagieren werden. Du kannst dich nicht auf den Moment vorbereiten, den ich 2012 beim Ryder Cup hatte." Damals lochte Kaymer in Medinah den entscheidenen Putt zum Ryder-Cup-Sieg der Europäer.

"Es ist möglich, wieder die Nummer eins zu werden"

"Ich bin nicht der Martin Kaymer von 2010 oder 2011", stellt der 34-Jährige im Hinblick auf sein Platzierung in der Welt fest. Man müsse akzeptieren, in welcher Situation man sich gerade befinde. Im Februar 2011 setzte sich Kaymer an die Spitze der Weltrangliste und war nach Bernhard Langer erst der zweite deutsche Golfer, dem dies gelang. "Ich bin die 100 der Welt, ich bin nicht der Erste. Denjenigen, den ich schlagen muss, ist die Nummer 99. Es ist nicht Dustin Johnson, Brooks Koepka oder Justin Rose". Kaymer denke nur über den nächsten Schritt nach, um wieder ganz nach vorne zu kommen. "Wenn ich mich derzeit mit Justin Rose vergleiche, wäre das Fantasie. Natürlich ist es möglich, wieder die Nummer eins zu werden - aber es braucht seine Zeit."

Social Media ist nichts für Kaymer

Heutzutage dreht sich alles um Social Media. Facebook, Twitter, Instagram - beinahe fast jeder Profisportler - und auch Golfer - ist dort vertreten und gibt zum Teil sehr viel von ihrem Privatleben preis. Millionen Follower schauen sich diese Profile täglich, stündlich oder minütlich an. Für Martin Kaymer ist das nichts - er versuche es zu vermeiden: "Leute starten den Tag damit, auf ihr Handy zu schauen und gucken, was es an Neuigkeiten gibt oder was im Social-Media-Bereich läuft und vergleichen sich mit anderen Leuten. Du startest negativ in den Tag und fühlst dich niedergeschlagen. Dann tust du dasselbe wieder am Abend, bevor du schlafen gehst. Es ist nur eine Ablenkung."

Der größte Fehler im Golf

"Mein größter Fehler im Golf war, dass ich mir keine Anerkennung gezollt habe für den Erfolg, den ich hatte. Ich habe Erfolg und Niederlage gleich behandelt," so Kaymer. Die Nummer eins der Welt zu werden, zwei Majors zu gewinnen, das sei alles nicht normal - aber der US Open Champion von 2014 hielt es für selbstverständlich. Wenn er zurückgehen könnte, wünsche er sich, dass er sein ganzes Können und den Erfolg besser einschätzen würde: "Manchmal vergessen wir, wie gut wir eigentlich sind."

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