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Trump-Enkelin vor umstrittenem LPGA-Debüt in Florida

12. Nov. 2025 von Laura Gailus in München, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Kai Trump bei der LPGA – wenn Golf und Politik aufeinandertreffen. (Foto: Getty)

Kai Trump bei der LPGA – wenn Golf und Politik aufeinandertreffen. (Foto: Getty)

Die LPGA Tour hat einen Neuzugang – zumindest für diese Woche. Kai Trump, 18 Jahre jung und Enkelin von US-Präsident Donald Trump, schlägt beim Turnier „The Annika driven by Gainbridge“ in Belleair, Florida, erstmals auf Profiebene ab. Noch bevor sie im kommenden Herbst ans College wechselt, bekommt die Highschool-Schülerin durch eine Sponsoreneinladung die Chance, bei einem der größten Events der LPGA-Saison mitzuspielen. Offiziell tritt sie als Amateurin an, aber mit maximaler Medienpräsenz. Trump bringt über neun Millionen Follower aus Social Media mit. Turnierveranstalter Dan Doyle Jr macht da keinen Hehl raus, sondern nennt das „ein Türöffner für neue Zuschauer“. Es geht auch um Sichtbarkeit, und diese ist bei einem so schweren Nachnamen garantiert.

Ein Teenage-Trump im LPGA-Rampenlicht

Die Einladung kam vom Gastgeberclub – und mit ihr eine Menge Diskussionen. Kai Trump ist nicht wegen Top-Ergebnissen dabei, sondern weil sie eine Zielgruppe erreicht, die sonst kaum LPGA schaut. Denn sportlich gesehen steht sie mit Platz 461 in der Juniorenrangliste noch am Anfang. Doch mit Millionen Followern auf Instagram und YouTube bringt sie genau das, was Turnierveranstalter Dan Doyle Jr. wollte: Aufmerksamkeit. „Eine Einladung soll ein Event sichtbarer machen“, sagte er. Und das hat funktioniert. Selten wurde im Vorfeld eines LPGA-Turniers so viel gesprochen wie in dieser Woche.

Zwischen Schulabschluss, Social Media und Short Game

Trump selbst begegnet der Situation mit bemerkenswerter Ruhe. Bei ihrer Pressekonferenz gab sie sich sachlich, sprach offen über ihre Schwächen; nämlich kurze Chips, schwierige Grüns, Nerven. „Ich bin eine gute Ballstrikerin“, sagte sie, „aber ums Grün herum muss ich besser werden.“ Ihr Ziel sei es, zu lernen. Beim Junior Invitational lief es zuletzt nicht rund – Platz 24 von 24. Das blendet sie nicht aus, vielmehr sieht sie genau dort ihren Fortschritt. „Ich hab viel über mein Spiel gelernt“, sagte sie. Bevor sie nach Belleair kam, holte sich Trump Rat von zwei großen Namen. Einer ist allgegenwärtig im Golf, der andere scheint allgegenwärtig überall sonst zu sein. Tiger Woods – inzwischen mit Trumps Mutter Vanessa liiert – und Trumps Großvater, Donald Trump. Beide gaben ihr denselben Tipp: „Hab Spaß.“ Der ehemalige Präsident wird diesmal nicht vor Ort sein. „Er ist beschäftigt“, sagte Kai trocken. „Aber er hat gesagt, ich soll einfach spielen und das genießen.“

„Gebt diesem Mädchen eine Chance“

Annika Sörenstam, Gastgeberin des Turniers, kennt den Trubel um ungewöhnliche Einladungen – 2003 spielte sie als erste Frau bei einem PGA Tour-Turnier. Jetzt verteidigt sie den Start von Kai Trump: „Sie bringt Aufmerksamkeit für den Damengolfsport – das passt zu unserer Mission.“ Sörenstam spielte am Montag neun Löcher mit Trump. Die 18-Jährige stellte Fragen zu Technik und Taktik. Kein Smalltalk, sondern echtes Interesse. „Ich wollte wissen, wie sie bestimmte Schläge spielt“, erklärte Trump später. Für Sörenstam steht fest: „Sie soll sich hier willkommen fühlen. Gebt ihr die Chance, sich zu zeigen.“


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