Profisport Herren

LIV Golf und die Weltranglistendebatte – Mickelson wünscht sich „einen anderen Weg“

27. Apr. 2023 von Julian Trips in Köln, Deutschland

Phil Mickelson ist nur einer der wenigen LIV Golf Spieler, die sich über die Vergabe der Weltranglistenpunkte beschweren. (Foto: Getty)

Phil Mickelson ist nur einer der wenigen LIV Golf Spieler, die sich über die Vergabe der Weltranglistenpunkte beschweren. (Foto: Getty)

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Phil Mickelson und Bryson DeChambeau zählen zur absoluten Stammbesetzung der LIV Golf League. Bereits seit der Premierensaison im vergangenen Jahr sind die beiden Amerikaner auf der von Greg Norman geführt Tour unterwegs. Genauso lange ist es außerdem her, dass sie die letzten Punkte in der Weltrangliste erhalten haben. Beide äußerten sich vor dem Singapur-Event besonders deutlich zu dem durchgehend diskutierten Thema.

Bryson DeChambeau: "Das OWGR ist nicht zutreffend"

Neue Woche, neue Diskussionen: Im Lager der LIV Golfer werden erneut Stimmen laut, die die Nicht-Berücksichtigung von Bryson DeChambeau & Co. im Official World Golf Ranking kritisieren. Seit fast einem Jahr sammeln viele der besten Spieler der Welt keine Punkte mehr in der Weltrangliste und verlieren nach und nach an Boden im Tableau. Zuletzt wurde dies erneut besonders deutlich an Talor Gooch, der mit -19 das Turnier in Australien gewann und zur Belohnung zwei Plätze in der Weltrangliste verlor. Ebenso davon betroffen ist Bryson DeChambeau, der seinen Standpunkt vor dem anstehenden Turnier in Singapur deutlich machte: "Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass das OWGR nicht zutreffend ist. Sie müssen eine Lösung finden, oder es wird bald überflüssig sein", echauffierte sich der Hulk über die aktuelle Situation. Die Nicht-Beachtung der LIV Spieler sieht er als "sehr enttäuschend" an und hofft, dass sich die Verantwortlichen "schnell anpassen, da die Menschen sich schon immer weiterentwickelt haben".

Auch Phil Mickelson hat in Bezug auf die Vergabe von Weltranglistenpunkten und die damit verbundenen Teilnahmemöglichkeiten an den Majorturnieren eine klare Meinung: "Wenn du das Masters veranstaltest, willst du nicht die LIV Spieler außen vorlassen. Du sagst zu dir selbst, dass du das bestmögliche Teilnehmerfeld haben willst". Dass das in Zukunft für LIV-Spieler über die Weltranglistenpunkte vielleicht nicht mehr möglich ist, sieht auch "Lefty" als problematisch an und schlägt andere Wege vor: "Wenn das OWGR nicht mehr funktioniert, dann müssen sie einen anderen Weg finden. Vielleicht könnten sie die Top 5 oder Top 10 der LIV Golf League nehmen. Aber sie müssen eine Lösung finden, wenn sie die besten LIV Spieler haben wollen um das stärkste Teilnehmerfeld zu formieren. Denn darum geht es ja schließlich bei einem Majorturnier".

Geht es den LIV Spieler nur um die Majors?

Weltranglistendebatte hin oder her: Die Aussagen der LIV Golfer zielen hauptsächlich auf die Teilnahme bei Majorturniere. Um auch in den kommenden Jahren noch beim Masters, der PGA Championship, der US Open sowie der British Open abschlagen zu können, bräuchte es nach Ansicht von Phil Mickelson die Weltrangliste nicht mehr. Man könne ja stattdessen die besten Spieler der PGA Tour sowie die Top 10 der LIV Golf League einladen. Darüber hinaus gäbe es ja weitere Möglichkeiten, sich für künftige Majors zu qualifizieren und ehemalige Sieger dürfen ohnehin auf Lebzeiten beim jeweiligen Major abschlagen. Wozu also noch das OWGR?

Bubba Watson, der ebenfalls zweimaliger Masters-Champion war, hat Mickelsons Vorschlag zugestimmt: "Wenn das bedeutet, dass die PGA Tour 60 bis 75 Spieler von ihrer Tour bei jedem Major dabei hat - großartig", sagte Watson. "Und wenn das bedeutet, dass 10 bis 15 unserer Spieler am Ende des Jahres mit den meisten Punkten bei den Majors dabei sind - großartig. Vergessen Sie die Weltranglistenpunkte, schauen Sie einfach, wer der Beste auf Ihrer Tour und in unserer Liga ist und dann sehen wir weiter". Dieser Vorschlag wird immer häufiger von LIV-Seite laut, in den Kriterien für 2024 ist er von den Majors aber noch nicht berücksichtigt worden. Fakt ist jedoch, dass die Nicht-Beachtung der LIV Golfer in der Weltrangliste zu immer größer werdenden Diskussionen führt. Eine Lösung ist derzeit allerdings noch nicht in Sicht.

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