Martin Kaymer: „Ich habe fast wieder bei Null angefangen“

Martin Kaymer hat man lange nicht mehr soweit oben im Leaderboard gesehen. Dem ist sich auch der Cleeks-Kapitän bewusst, der nach seiner zweiten Runde mit den Medien sprach. Vorne weg: Nein, es sei nicht der modische Bucket Hat, dem diese Spitzenleistungen zu verdanken seien, sagte Kaymer. "Es ist immer hilfreich, wenn man das Gefühl hat, dass man gut angezogen ist. Aber es ist mehr mein Spiel, das mich zu diesem Score gebracht hat."

Martin Kaymer auf T2 bei LIV Golf Virginia

"Es ist schon lange her, dass ich ein Turnier gewonnen habe, und es ist schön, dass ich morgen wieder die Chance habe, dieses Feuer zu spüren.", sagte Kaymer zu seiner Position auf T2. "Man kann nur hoffen, dass man einen guten Start hat, dass man entweder die Position hält oder vielleicht ganz nach oben kommt. Es hängt so viel von den ersten Neun ab, wie man an einem solchen Tag startet, zumindest für mich."

"Aber ich habe zu Pat Perez nach meiner Runde gesagt, dass es mehr darum geht, eine weitere gute Runde zu spielen und dann zu sehen, wo das Ganze endet. Natürlich will man letztendlich hierher kommen und das Golfturnier gewinnen, aber in meinem Fall macht es mir Spaß, diese Woche Golf zu spielen. Ich habe viele Fairways getroffen, das war in den letzten zwei, drei Jahren die Schwäche in meinem Spiel, und zum Glück war es diese Woche wirklich gut, und ich habe etwas gefunden, das gut funktioniert. Wenn ich drei gute Runden hinbekomme, wäre ich sehr glücklich. Aber als Sportler kommt es natürlich auf die Ergebnisse an, und es geht nur ums Gewinnen, sonst interessiert es niemanden."

"Ich habe fast wieder bei Null angefangen"

Sollte er trotzdem am Sonntag die Gelegenheit haben, die Trophäe in die Luft zu recken, wäre das von großer Bedeutung für ihn. "Ich habe lange, lange gewartet, und in den letzten zwei, drei Jahren war ich nicht wirklich gut dabei. Das ist die Wahrheit. Aber ich habe das Gefühl, dass ich dem Ziel immer näher komme, es hat nur noch nicht so richtig geklappt. Ich habe nicht viele gute Ergebnisse erzielt, aber mein Spiel war in guter Form. Diese Woche konnte ich zwei gute Runden hinlegen. Aber wieder ein Golfturnier zu gewinnen, würde mir sehr viel bedeuten."

"Es ist schwierig, Golfturniere zu gewinnen", gibt er zu. "Als ich als Profi anfing, war mir das nicht bewusst, denn es war normal, ein oder zwei Turniere zu gewinnen, vielleicht sogar eine große PLAYERS Championship. Ich habe nicht wirklich viel darüber nachgedacht. Natürlich ist man stolz darauf, aber ich habe nicht wirklich daran gedacht, wie besonders es ist. Ich habe fast wieder bei Null angefangen. Es spielt keine Rolle, was ich in der Vergangenheit gemacht habe. Wenn man auf den letzten drei, vier Löchern steht, durchlebt man dieselben Gefühle wie bei seinem ersten Sieg, und das ist das Schöne daran."