Panorama

Vandalismus: Klimaaktivisten verwüsten Golfplätze in der Schweiz

25. Apr. 2023 von Johanna Lakämper in Köln, Deutschland

Kartoffeln mitten auf dem Golfplatz als Zeichen für die Landwirtschaft. (Foto: Instagram/@nzz)

Kartoffeln mitten auf dem Golfplatz als Zeichen für die Landwirtschaft. (Foto: Instagram/@nzz)

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Skurrile Bilder: Mitten auf dem Golfplatz wurde der Rasen umgepflügt und Kartoffeln und Gemüse angepflanzt. Mit dieser Aktion möchte die Gruppierung «Grondements des Terres» (Grollen der Erde) auf sich und auf den Schaden, den der Golfsport in den Augen der Aktivisti im Hinblick auf die Umwelt anrichtet, aufmerksam machen, wie die Neue Zürcher Zeitung berichtete. Die Golfplätze von Lausanne, Cologny und Payerne sind betroffen.

Mit den Worten "Gentlemen only – what about everyone", die die Klimaaktivisten auf den Rasen neben die gebuddelten Löcher gesprüht haben, verweisen sie auf die unverhältnismäßig kleine Zielgruppe, der der Sport mit dem hohen Wasserverbrauch zugute käme. Auf Instagram heißt es weiter: "Holen wir das Land der Reichen zurück, das beginnt bei den Golfplätzen." Die an eine französische Bewegung angelehnte Gruppierung setze sich für eine bäuerliche Landwirtschaft und gegen den "Ressourcenraub" ein.

Diverse Reaktionen auf den Vandalismus

Der Präsident des Golfplatzes von Cologny Maxime de Raemy zeigt sich unverständlich: "Die Aktivisten oder Vandalen haben das falsche Ziel anvisiert." Der Golfclub lege Wert auf die Erhaltung der Biodiversität und nutze beispielsweise keine Pestizide. Der Golfclub von Lausanne verweist außerdem auf Nachhaltigkeitszertifikate, die er von verschiedenen Organisationen erhalten habe.

Aus politischer Sicht werden unterschiedliche Meinungen laut. Während beispielsweise FDP-Politiker Bertrand Reich die Aktion kritisiert und auf legale Mittel wie Petitionen oder Volksinitiativen verweist, zeigt sich Grünen-Nationalrätin Delphine Klopfenstein Broggini verständnisvoll. Sie nennt die Schäden an den Golfplätzen eine friedliche und vor allem symbolische Aktion, wie die Neue Zürcher Zeitung berichtet.

In der Schweiz gibt es 141 Golfplätze, die laut Bundesamt für Landestopografie etwa 39 Quadratkilometer Land umfassen. Für die Klimaaktivisten entschieden zu viel Land für eine der ihrer Meinung nach umweltschädlichsten Sportarten, die zudem nur wenigen Leuten zugutekomme. Mit ihrer Vandale haben die Klimaaktivisten zwar keine schwerwiegenden Schäden verursacht, jedoch werden die Golfclubs viel Arbeit in die Wiederherstellung ihrer Bahnen stecken müssen.

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