Golfreisen

Gran Canaria: Sonne, Sand und attraktive Golfplätze

11. Jan. 2022 von Jürgen Linnenbürger

Lopesan Meloneras Golf; Die Dünen von Maspalomas (Foto: Jürgen Linnenbürger)

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Medienvertreter aus ganz Europa batteln um Golf-Medaillen

Mit großer Freude nehme ich die Einladung der IGTWA (International Golf Travel Writers Association) nach Gran Canaria an. 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 13 Ländern spielen an vier aufeinanderfolgenden Tagen den jeweiligen Tagessieg aus.

Tolle Aussicht auf die Dünen von Maspalomas

Wir wohnen im 5 Sterne Seaside Palm Beach Hotel im lebhaften Ort Maspalomas im Süden der Insel. Vom Balkon meines im Retro-Chic der 70er Jahre designten Deluxe-Zimmers genieße ich die großartige Aussicht auf die endlose Dünenlandschaft und das Meer.
Auf der Rückseite des Hotels befinden sich ebenerdig Restaurants mit großen Terrassen sowie der große, beheizte Pool mit angeschlossener Poolbar inmitten des schön angelegten, riesigen Palmen-Gartens.

(Foto: Seaside Palm Beach Hotel Maspalomas: eine Runde Sache)

(Foto: Seaside Palm Beach Hotel Maspalomas: eine Runde Sache)

Start im sonnigen Süden

Im Süden der Insel regnet es selten. Mit einer Durchschnittstemperatur von 25 Grad bietet die Region Golferinnen und Golfer ganzjährig ideale Bedingungen. Der Auftakt unserer Turnierwoche findet im Salobre Golf Resort in Maspalomas statt. Es ist die einzige Anlage der Insel, die über zwei 18-Loch-Plätze verfügt. Wir spielen den Par 71 Old Course, der seit 1999 besteht.

( Foto Jürgen Linnenbürger: Salobre Golf Resort)

Salobre Golf Resort (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Es ist einer der traditionsreichsten und populärsten Plätze der Insel, der von vulkanischem Terrain umgeben ist und ständig auf und ab durch ein Tal verläuft. Zahlreiche Palmen und einheimische Anpflanzungen säumen die sattgrünen Fairways und sind perfekt in die karge Landschaft eingebunden.
Besonders beeindruckend sind die tief ins Tal zu spielenden Abschläge, wie dem der 11, dem Signature-Hole, einem 168 Meter langen Par 3 vom gelben Abschlag.

( Foto Jürgen Linnenbürger: Signature Hole Salobre Golf Old Course)

Signature Hole Salobre Golf Old Course (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Es ist ein typischer Resort-Platz mit fünf Par-3 und fünf kurzen Par-4-Löchern, die einen zufriedenstellenden Score ermöglichen.
Hoch über dem Platz thronen das stylische Salobre Hotel Resort & Serenity und diverse Wohnanlagen, die jedoch das Spiel nicht beeinflussen.

Direkt hinter den Dünen

Tags darauf finden wir völlig andere Bedingungen vor. Maspalomas Golf ist nur einen Katzensprung von unserem Hotel entfernt und liegt inmitten eines unter Naturschutz stehenden, riesigen Areals. Der 18-Loch-Par-73-Platz grenzt teilweise unmittelbar an die Dünen.

( Foto GranCanaria Golf: Maspalomas Golf)

Maspalomas Golf (Foto: GranCanaria Golf)

Hier ist entspanntes Urlaubsgolfen angesagt. Der Kurs ist flach, seine Fairways breit und fair. Die Bahnen ähneln sich und führen meist geradeaus. Die größten Herausforderungen sind seine schnellen Grüns und der nicht selten vom Meer wehende Wind.
Wir starten sehr früh. Tee Times sind im Winter auf der gesamten Insel gefragt und werden nicht nur auf diesem Platz lange im Voraus gebucht. So reiht sich eine Startzeit eng an die andere. Wir profitieren vom frühen Aufstehen und kommen ohne Wartezeit über die Runde.

Über Schluchten hinweg und am Meer entlang

Am dritten Tag wird es sportlich interessanter. Lopesan Meloneras Golf ist ein 2006 eröffneter Championship Course, auf dem im April 2021 erstmals die European Tour im Rahmen der Lopesan Open zu Gast war. Das Design des 18-Loch-Par-71-Platzes ist dem Golfplatzarchitekten Ron Kirby zu verdanken. Schon beim Betreten des Platzes spüren wir das Besondere. Die imposante Schrifttafel "LOPESAN" vor dem Eingang lässt Großes vermuten. Wir werden nicht enttäuscht.
Auch hier starten wir im Morgengrauen, was sich abermals als großer Vorteil erweist. Hinter uns werden im Laufe des Tages ca. 200 weitere Spielerinnen und Spieler abschlagen, wovon wir jedoch nichts mitbekommen.

( Foto Jürgen Linnenbürger: Sonnenaufgang über dem Lopesan Meloneras Golf Course)

Sonnenaufgang über dem Lopesan Meloneras Golf Course (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Der Platz führt auf den ersten neun Löchern durch das leicht hügelige Gelände mit schönen Blicken auf die Berge. Nach dem entspannten Start nehmen die Herausforderungen stetig zu. Hierzu tragen auch die Wasserhindernisse an vier Löchern bei.
Auf der Back Nine sind die Bahnen 11-16 der Höhepunkt der Runde. Sie verlaufen direkt an der Kante des Kliffs entlang und bieten fantastische Aussichten auf den Strand Pasito Blanco, den La Punta Yachtclub und den blauen Ozean. Allein diese Löcher sind die Runde wert. Auch einige zu überspielende Schluchten haben es in sich und erfordern präzise, lange Schläge. Die beiden Abschlusslöcher führen dann wieder durch das hügelige Hinterland.

( Foto GranCanaria Golf: Loch 13 des Lopesan Meloneras Golf Course)

Loch 13 des Lopesan Meloneras Golf Course (Foto: GranCanaria Golf)

Arizona lässt grüßen

Anfi Tauro Golf ist für mich die Nummer Eins der Insel. Der weltbekannte Golfplatz-Designer Robert Van Hagge gestaltete mit seinen Kollegen Smelek und Baril 2007 einen optisch und spielerisch spektakulären Par-72-Platz, der sich über ein Gelände von 65 Hektar erstreckt. Die Liebe zum Detail und zum Schönen ist überall sichtbar.

Er liegt in der Nähe des malerischen Fischerdorfes Mogán an der Südwestküste der Insel, eingebettet in das imposanten Valle de Tauro-Tal, das von vulkanischem Bergmassiv umgeben ist. Seine 18 Löcher führen über Canyons, Waste Areas, Seen und Wasserhindernisse hinweg. Verständlich, dass sein Layout als Arizona-Style bezeichnet wird.
Wir spielen nur neun Löcher und starten an der 10. Hier, am zweitschwierigsten Loch der gesamten Runde, steigt der Adrenalin-Spiegel bereits zum Start mächtig, denn die frontal zu überspielende Schlucht und die weißen Pfähle auf der rechten Seite des Fairways erfordern volle Konzentration.

(Foto Jürgen Linnenbürger: Anfi Tauro Golf - Abschlag der Zehn)

Anfi Tauro Golf - Abschlag der Zehn (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Die variantenreichen Bahnen mit Palmen und Kakteen gleichen Oasen in einer Stein- und Felswüste. Der Platz ist für jede Handicap-Klasse anspruchsvoll, insbesondere wenn der Wind vom Meer in das Tal weht. Von den erhöhten Tee-Boxen gilt es, sich nicht von den traumhaften Aussichten ablenken zu lassen.

( Foto Jürgen Linnenbürger: Anfi Tauro Golf: Spektakuläre Aussichten über die Back Nine)

Anfi Tauro Golf: Spektakuläre Aussichten über die Back Nine (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Während der Hochsaison sind Elektro-Carts Pflicht. Sie sind mit GPS ausgestattet und aufgrund des teilweise extrem ansteigenden Geländes und der weiten Wege zwischen den Löchern sehr hilfreich.

Ältester Golfclub Spaniens am Rande eines Vulkankraters

Zum Abschluss unserer Turnierwoche fahren wir in den Nordosten der Insel. In der Nähe der Hauptstadt Las Palmas befindet sich der Real Club de Golf de Las Palmas, auch kurz "Bandama" genannt. Seine wohl einmalige Lage am Rande des gleichnamigen riesigen Vulkankraters und seine lange Geschichte machen ihn zu einem "must-play".

( Foto Gran Canaria Golf: Real Golf Club des Las Palmas)

Real Golf Club des Las Palmas (Foto: GranCanaria Golf)

( Foto Jürgen Linnenbürger: Foto im Clubhaus aus den Anfängen des Clubs)

Foto im Clubhaus aus den Anfängen des Clubs (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Gegründet wurde er 1891 durch auf der Insel lebende Briten und ist der älteste Golf Club Spaniens. 1957 zog der Club hierher und ein neuer Platz wurde gebaut. Dessen ursprüngliches Clubhaus besteht noch heute und ist gefüllt mit Fotos und Trophäen aus den Anfängen des Clubs. Hierzu zählt u.a. die Copa Walter Palmer aus 1894, welche die älteste Sport-Trophäe in Spanien und die zweitälteste in Europa ist.
Der von Philip Mackenzie Ross gestaltete, teils sehr hügelige Par-71-Platz ist nicht der Längste, doch der Schotte hat den zur Verfügung stehenden Platz bestmöglich genutzt. Die nicht sehr breiten Fairways sind meist von Bäumen flankiert, seine Grüns eher klein. Bei schönem Wetter kann man bis auf die Berge und das Meer schauen.

( Foto Jürgen Linnenbürger: Häufig weht eine frische Brise )

Häufig weht eine frische Brise (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Leider meint es der Wettergott hier nicht ganz so gut mit uns. In der Höhe von 500 Metern ist es kühler als im Süden und relativ windig.

Ein versöhnlicher Abschluss

Ich spiele meine beste Runde der Woche und gewinne am Abschlusstag die Tageswertung, obwohl ich Driver, Hölzer und Rescues im Bag lasse.

( Foto Jürgen Linnenbürger: Siegerehrung durch den Clubmanager)

Siegerehrung durch den Clubmanager (Foto: Jürgen Linnenbürger)

So nimmt der golferische Teil der Trophy für mich nach weniger bemerkenswerten Runden an den Vortagen ein erfreuliches Ende. Die attraktiven Layouts der unterschiedlichen Plätze, deren Pflegezustand und die sympathische Gruppe machen das Golf-Erlebnis Gran Canaria perfekt.

Auch der Gaumen wird verwöhnt

Auf der Insel kann man nicht nur bestens golfen, sondern auch luxuriös wohnen und speisen. Sämtliche 5-Sterne-Hotels verwöhnen ihre Gäste auf hohem Niveau.
Begeistert bin ich von dem kleinen, feinen, im spanischen Kolonial-Stil gehaltenen Seaside Grand Hotel Residencia 5-Sterne GL in Maspalomas. Es ist das einzige Mitglied der "Leading Hotels of the World" auf Gran Canaria. Der deutsche Sterne-Chefkoch Michael Grobauer verwöhnt mit seinem Team die Gäste mit innovativ interpretierten und modern komponierten Gerichten der mediterranen und kanarischen Küche. Der Abend in der traumhaften Atmosphäre dieser Oase ist nicht nur kulinarisch ein Genuss.

( Foto Seaside Grand Hotel Residencia Maspalomas: ein fantastischer Abend in traumhaftem Ambiente)

Ein fantastischer Abend in traumhaftem Ambiente (Foto: Seaside Grand Hotel Residencia Maspalomas)

(Foto Gran CanariaGolf: Eintauchen in eine eigene Welt)

Eintauchen in eine eigene Welt (Foto: GranCanaria Golf)

Wer es exotischer mag, dem empfehle ich das Lopesan Baobab Resort in Meloneras. Das weitläufige große Familien-Resort beeindruckt nicht nur durch seine einzigartige, im afrikanischen Stil gehaltene Architektur und Einrichtung, sondern auch durch außergewöhnliche Gerichte auf der Speisekarte des Akara. Das Zebra muss man unbedingt probieren.

( Foto Jürgen Linnenbürger: Perfekte Kombination aus Tradition und Moderne)

Perfekte Kombination aus Tradition und Moderne (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Sehr schön lassen wir einen Abend auf der modernen Dachterrasse des 1890 gegründeten, traditionsreichen Santa Catalina, ein 5 Sterne Royal Hideway Hotel GL in Las Palmas, ausklingen. Das elegante und stilvolle Haus wurde 2019 umfangreich renoviert. Die Blicke auf den nahen Yachthafen und die Drinks bei chilliger Musik runden den Aufenthalt ideal ab.
Zuvor machen wir einen Spaziergang durch die historische Altstadt. Die Kathedrale Santa Ana mit ihrem Aussichtsturm und der gleichnamige Platz mit seinen Hundestatuen, der Platz der Frösche mit seinem Brunnen oder das Kolumbus-Haus (Casa de Colón) sind nur einige der zahlreichen Highlights.

( Foto Casa Montesdeoca : Blick in den Innenhof )

Blick in den Innenhof (Foto: Casa Montesdeoca )

In unmittelbarer Nähe des Casa de Colón befindet sich das kleine Hotel Casa Montesdeoca aus dem 16. Jahrhundert. Von außen kaum zu erkennen, lohnt nicht nur ein Blick durch den Eingang in den wunderschönen Innenhof, sondern auch ein Besuch des dortigen Restaurants.
Der abendliche Aperitif in der illuminierten Bananenplantage und das Dinner in der angeschlossenen Hacienda La ReKompensa in Arucas im Norden der Insel sind ein besonderes Erlebnis. Hier erfahre ich alles über die kanarische Frucht, die etwas kleiner, dicker und aromatischer, als die aus den tropischen Ländern ist. Mehr als 5.700 Pflanzen sorgen für eine Atmosphäre wie im Dschungel. Mein Highlight ist die Variante mit der roten Schale, deren Anbau hier gefördert wird.

( Foto Jürgen Linnenbürger: Keine Illusion - seltene rote Bananen)

Keine Illusion - seltene rote Bananen (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Die Insel ist nicht nur für Sonnenhungrige, sondern auch für Golfer, Gourmets und Naturliebhaber ein ganzjährig lohnenswertes Reiseziel. Ich fühle mich rundum wohl und werde in der Nebensaison wiederkommen, wenn die Golfplätze weniger besucht und die Greenfees günstiger als jetzt im Dezember sind.

Dann hoffe ich auf gleich günstige Benzinpreise (Durchschnitt 1,10 Euro pro Liter), um die Insel mit einem Mietwagen zu erkunden. Oder ich nehme einen öffentlichen Bus, der hier "Guagua" heißt und "WaWa" ausgesprochen wird. Muchas graciás IAGTWA, GranCanaria Golf und Gran Canaria Tourism für die perfekte Organisation und aufmerksame Betreuung. Hasta luego.

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