Beim derzeitigen Blick aus dem Fenster stellt man sich häufig die Frage, ob man überhaupt auf den Golfplatz gehen soll oder sich zuhause vor den Wettereinflüssen schützt. Das schöne beim Golf ist, dass es sich um einen Outdoorsport handelt und die frische Luft in den wechselvolleren Herbst- und Wintertagen auch zu diesen Jahreszeiten immer wieder gut tut. Die meisten Golferinnen und Golfer führen in ihrem Bag häufig einen Regenschirm mit sich um sich vor den Wettereinflüssen zu jeder Jahreszeit zu schützen. Aber die Frage ist nun, inwieweit man mit diesem regelkonform auf dem Platz unterwegs ist.
Die Frage die gestellt werden muss: Was bezweckt ein Regenschirm und wie leite ich dies auf die Golfregeln ab? Das Golfregelbuch ist dort mehr als eindeutig und spricht unter 10.2b(5) von "Körperliche Unterstützung, Vermeidung von Ablenkungen und Schutz vor Wettereinflüssen." Das Wind, Regen, Schnee und Sonne die Wettereinflüsse sind, vor denen man sich beim Golfspiel mit einem Regenschirm schützen möchte, ist selbstverständlich.
Regenschirm auf dem Golfplatz gegen Wind und Wetter
Der passionierte Golfer oder die passionierte Golferin lässt sich von den oben genannten Wetterelementen nicht vom Spiel abbringen und findet auch bei wechselhaftem Wetter ein Wolkenloch für das Spiel. Manchmal wird man dann aber doch vom Wetter auf dem Platz überrascht und kann sich also mehrere, realistische Szenarien vorstellen:
Das Wolkenloch verschwindet, der Himmel zieht sich zu und man steht kurz vor Ende der Runde auf dem Grün an Loch 17. Der Nieselregen beginnt und möchte seine Runde noch schnell beenden, bevor man sich in das rettende und trockene Clubhaus begibt. Ein Mitspieler oder Caddie hält beim Putt den Regenschirm schützend über Schläger und Haupt, damit ebendiese nicht nass werden. Dies fällt unter "Schutz vor Wettereinflüssen" von jemand anderem, was Golfende nicht annehmen dürfen. Das Golfregelwerk beschreibt es ebenfalls unter 10.2b(5): "Ein Spieler darf keinen Schlag ausführen während er körperliche Unterstützung von seinem Caddie oder einer anderen Person erhält oder während sein Caddie oder eine Person oder ein Gegenstand absichtlich hingestellt werden (...) ihn vor Sonne, Regen, Wind oder anderen Wettereinflüssen zu schützen." Dieses Fehlverhalten wird im Zählspiel mit zwei Strafschlägen und im Lochspiel mit dem Verlust des Lochs geahndet. Dies gilt natürlich auch beim Abschirmen eines Anderen von Wind mit dem Regenschirm beim Abschlag oder auch, wenn ein Mitspieler oder Caddie beim Schlag dicht auf oder an der Verlängerung der Spiellinie oder Puttlinie hinter dem Ball Position bezogen hat, um einen Schutz vor dem Wind zu bilden. Wenn dies versehentlich passiert, bleibt dies straflos. Auch hier wird nochmal gesondert unter 10.2b(5) darauf eingegangen: "Diese Regel verbietet es dem Spieler nicht: jede andere Person, die nicht absichtlich vom Spieler positioniert war, zu bitten, dort zu bleiben oder zur Seite zu gehen."
Auch der Sonnenschirm kann in der Sonne zum Verhängnis werden
Auch im Sommer muss man mit dem Regenschirm, welcher dann gerne als Sonnenschirm genutzt wird, aufpassen. Golftrolleys sind oft mit einer Halterung für einen Schirm versehen, damit man unter diesem Schutz vor der Sonne finden kann. Wenn man seinen Trolley so positioniert, dass der zu spielende Ball im Schatten des Schirmes steht, gilt dies ebenfalls als "Schutz vor Wettereinflüssen" und wird ebenfalls mit der o.g. Strafe geahndet.
Es empfiehlt sich also auch immer dem Wetter entsprechend gekleidet (mit dicker Regenjacke oder Ähnlichem im Bag) auf den Platz zu starten. Wenn man sein Spiel auch bei Regen weiterführt, ist es erlaubt seinen Regenschirm beim Schlag selber in der Hand zu halten. Auch dies ist explizit im Regelwerk an der genannten Stelle vermerkt: "Diese Regel verbietet es dem Spieler nicht: sich selbst während eines Schlags gegen Wettereinflüsse zu schützen, zum Beispiel, indem er Schutzkleidung trägt oder einen Schirm über seinen Kopf hält."
Denn Kurz gefasst: Vieles, was der Spieler oder die Spielerin selbst anfasst oder anzieht, ist erlaubt. Mit einer dicken Jacke werden keine Regelprobleme auftreten, aber wer mit einem Regenschirm in der Hand noch einen sauberen Putt spielt, verdient Respekt.