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„Riesenglück“ mit Golfregeln: Xander Schauffele erhält Erleichterung aus „absolut toter Zone“

10. Mai. 2024 von Johanna Lakämper in Köln, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Xander Schauffele und sein Caddie Austin Kaiser zogen einen Regelbeauftragten hinzu. (Foto: Getty)

Xander Schauffele und sein Caddie Austin Kaiser zogen einen Regelbeauftragten hinzu. (Foto: Getty)

Bei der Wells Fargo Championship 2024 auf der PGA Tour riefen Xander Schauffele und sein Caddie Austin Kaiser einen Rules Official herbei, als Schauffeles Ball in der ersten Runde in einer verzwickten Lage zum Liegen kam. Mit Sechs Schlägen unter Par hatte der 30-Jährige die alleinige Führung inne, als sein Abschlag auf seiner vorletzten Bahn das Fairway verfehlte. Auf der Par-4-8 krochen Schauffele, sein Caddie und ein Regelbeauftragter ins Gebüsch, um die Situation regelkonform lösen zu können. Entscheidend war letztlich ein ShotLink-Turm.

Darum erlauben die Golfregeln straffreie Erleichterung innerhalb der Penalty Area

Auf der achten Bahn des Quail Hollow Clubs in Charlotte, North Carolina, landete Xander Schauffeles Abschlag rechts der Bahn in einer schwierigen Lage. Sein Ball lag direkt an einem Maschendrahtzaun, zwischen großen Steinen und unter dichtem Gebüsch. Der Bereich war als rote Penalty Area markiert. Zunächst legte Schauffeles Caddie Hand an und bewegte die Steine regelkonform zur Seite, um Schauffele einen Schwung zu ermöglich. Dieser wäre ihm jedoch nur in eine Richtung möglich gewesen - in die Richtung eines ShotLink-Turms.

Der ShotLink-Turm ist einer von vielen, die am Rand der Fairways platziert sind. Mithilfe dieser ShotLink-Türme werden Scores und Statistikdaten zu jedem Schlag eines jeden Spielers in Echtzeit erfasst. Würde Schauffele seinen Ball aus dem Gestrüpp heraus spielen, könnte ihm der ShotLink-Turm oder dessen Kabel in die Quere kommen. An diesem Punkt riefen die beiden einen Regelbeauftragten hinzu.


Nach den Regeln galt der ShotLink-Turm als vorübergehendes "unbewegliches Hemmnis". Die R&A definiert ein unbewegliches Hemmnis folgendermaßen:

"Jedes Hemmnis, das
  • nicht ohne unangemessenen Aufwand oder ohne das Hemmnis oder den Platz zu beschädigen, bewegt werden kann und
  • anderweitig nicht die Definition eines beweglichen Hemmnisses erfüllt.

Die Spielleitung darf jegliches Hemmnis als unbewegliches Hemmnis definieren, auch wenn es der Definition eines beweglichen Hemmnisses entspricht."

Es stellte sich also die Frage, ob man die straffreie Erleichterung aufgrund eines unbeweglichen Hemmnisses auch innerhalb einer Penalty Area bekommen kann. Laut einer Online-Erklärung der USGA zu unbeweglichen Hindernissen ist das möglich, allerdings nur, solange sich das unbewegliche Hindernis in Sichtweite zwischen dem Ball und dem Loch befindet und ein vernünftiges Spiel auf den Ball möglich war. Die Erleichterung wurde unter der Bedingung, dass Schauffeles Ball in der Penalty Area bleibt, gewährt.

Die Erleichterung brachte Schauffele von einem Platz nahe dem Zaun und unter den Bäumen an einen Platz, der ein paar Meter vom Zaun entfernt und frei von Bäumen war. Von dort aus spielte er weiter, machte einen Zweiputt und damit das Par. Schauffele weiß nach seiner Runde: "Es war ein Riesenglück, erstens, dass sie ihn gefunden haben, und zweitens, dass ich diese Art von Erleichterung aus der absolut toten Zone heraus bekommen habe."

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