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Golfregeln: Was darf/darf ich nicht auf dem Handy nachschauen?

14. Sep. 2023 von Felix Kachel in Köln, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Golfregeln: Nicht nur die Zuschauer müssen mit ihren Handys aufpassen, denn auch den Spielern drohen Strafen. (Foto: Getty)

Golfregeln: Nicht nur die Zuschauer müssen mit ihren Handys aufpassen, denn auch den Spielern drohen Strafen. (Foto: Getty)

Der Griff in die Tasche ans Handy ist mittlerweile für fast jeden Alltag. Doch wie sieht es auf dem Golfplatz aus? Kann das Smartphone als technisches Hilfsmittel genutzt werden? Darf ich mit dem Handy die Distanz messen? Was darf man nicht mit dem eigenen Handy? Golf Post gibt einen Überblick über die wichtigsten Regeln zum Thema Smartphone auf dem Platz.

Golfregeln: Was ist mit dem Handy gestattet?

Zwar sind Distanzmesser seit 2019 nach offiziellen Golfregeln erlaubt und die Tür für technische Hilfsmittel scheinen weit geöffnet zu sein. Doch während das Lasermessgerät in seiner Wirkung begrenzt ist, hat das Handy mehr Möglichkeiten, das Spiel zu beeinflussen. Regel 4.3a (Zulässige und verbotene Verwendung von Ausrüstung) legt fest:

Ein Spieler darf Ausrüstung nutzen, die ihm beim Spiel einer Runde behilflich ist, es sei denn, er verschafft sich einen möglichen Vorteil, indem er Ausrüstung (außer einen Schläger oder einen Ball) benutzt, die künstlich die Notwendigkeit einer Fertigkeit oder eines Urteilsvermögens überflüssig macht oder reduziert, die wesentliche Bestandteile der Herausforderung des Spiels sind.

Es geht also darum, ob man sich durch das Hilfsmittel einen unerlaubten Vorteil verschafft. Zwar darf auch das Handy als Hilfsmittel zur Bestimmung der Distanz genutzt werden, jedoch dürfen damit z.B. keine Höhenunterschiede bestimmt werden (auch bei Lasern, die das können, muss die Funktion im Turnier abgeschaltet sein). Außerdem dürfen Informationen über das Wetter wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit gesammelt werden, jedoch darf nicht die Windgeschwindigkeit auf dem Platz selbst ermittelt werden.

Ton- und Videoaufzeichnungen mit dem Handy auf dem Golfplatz

Vor der Runde ist es dann auch erlaubt Informationen wie zum richtigen Schwung oder Informationen über andere Runden im Golfclub zu sammeln. Diese Infos sind jedoch nur vor der Runde erlaubt. Auch das Hören von Musik oder das Schauen eines Videos ist gestattet solange es das Spiel nicht beeinflusst. So steht in Regel 4.3.4 Audio - und Videogeräte:

Zulässig: Tonaufzeichnungen anhören oder Videos ansehen, die keinen Bezug zu dem gespielten Turnier haben (zum Beispiel Nachrichten oder Hintergrundmusik). Aber: Dabei sollte Rücksicht auf andere genommen werden.

Weiterhin ist darauf zu achten, dass man sich durch die Musik nicht so ablenkt, dass das Schwungtempo beeinflusst wird und man so unzulässig handelt. Auch wer sich durch Videoaufnahmen von anderen Spielern mit dem Smartphone informiert und so seine eigene Runde beeinflusst, handelt unzulässig. Ausnahme bilden große digitale Anzeigetafeln, auf denen das Turnier übertragen wird. Weiterhin ist es nicht gestattet, sich mit dem Smartphone Informationen zu erfragen, die dem Spieler einen Schläger sowie eine Schlagrichtung empfehlen.

Diese Strafen drohen

Es wird deutlich, dass der Gebrauch des eigenen Smartphones nicht pauschal verboten ist, denn Hilfsmittel sind in einem bestimmten Rahmen zulässig. Jedoch ist die Grenze zur Unzulässigkeit oftmals sehr klein, während die Sanktionen für Verstöße gegen diese Regel sehr hart sind. Beim ersten Verstoß gegen diese Regel erhalten Sie eine Strafe von zwei Schlägen oder verlieren das Loch im Matchplay. Ein erneutes Vergehen führt zu einer direkten Disqualifikation. Doch auch hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn ob jemand einfach etwas ins Handy eintippt oder seine Analyse-App als virtuellen Caddie benutzt, ist schwer zu beurteilen. Die Strafen für Verstoß gegen Regel 4.3 lauten:

  • Strafe für ersten Verstoß: Grundstrafe. Geschieht der Verstoß zwischen zwei Löchern, fällt die Strafe am nächsten Loch an.
  • Strafe für zweiten Verstoß: Disqualifikation. Diese Strafe findet auch dann Anwendung, wenn die Art des Verstoßes sich völlig von dem Verstoß unterscheidet, der zu der ersten Strafe geführt hatte. Die Strafe fällt nur nach einem zwischenzeitlichen Ereignis nach dem ersten Verstoß an.

Weiterhin können Clubs sich auf lokale Regeln berufen, wenn sie das Gefühl haben, dass sie ausgenutzt werden. So kann auch die Verwendung elektronischer Entfernungsmessgeräte verboten werden. Seien Sie also auf der Hut, was die lokalen Bestimmungen sind und machen Sie sich klar, welche Anwendungen mit dem Handy erlaubt sind. Ist ein Spieler oder eine Spielerin unsicher, ob er oder sie einen Ausrüstungsgegenstand auf eine besondere Weise verwenden darf, sollten er und sie im Zweifel die Spielleitung um eine Entscheidung bitten.

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