St. Andrews ist fast mehr als nur ein Golfplatz in der Golfwelt. Und vor allem der Old Course in St. Andrews ist so etwas wie das Gedächtnis des Golfsports. Hier wurde Geschichte geschrieben, hier schlägt das Herz des Spiels. Hier haben sich bereits Legenden durch Wind, Bunker und Geschichte gespielt. Und doch bleibt selbst dieser legendäre Platz nicht unangetastet. In Vorbereitung auf die 155. Austragung von The Open im Jahr 2027 wird ab November 2025 an mehreren Stellen des Kurses gebaut, und das mit dem Ziel, die Balance zwischen Tradition und modernem Spitzengolf zu halten.
St. Andrews: Old Course zwischen Tradition und Anpassung
Die wichtigste Änderung ist eigentlich schnell erklärt: Der Old Course in St. Andrews bekommt mehr Länge. Sechs Bahnen – die 5., 6., 7., 10., 11. und 16. – werden verlängert, was insgesamt 120 zusätzliche Meter bringt. Die 12. Bahn wird dafür etwas kürzer. Damit wächst die Gesamtlänge des Kurses auf 6.807 Meter. Es werden neue Championship-Tees entstehen und vorhandene werden angepasst. Das hat den Hintergrund: Bei der Open 2022 konnte man gut beobachten, dass etliche Par-4-Löcher für Longhitter sehr gut erreichbar waren, und das soll in Zukunft nicht mehr ganz so einfach sein.
Aber nicht nur die Länge wird angepasst, sondern auch die Strategie soll wieder mehr Gewicht bekommen. Dafür werden einige der Bunker versetzt, neue hinzugefügt und alte wiederhergestellt. Auf der 2. Bahn wandern beispielsweise zwei Fairwaybunker weiter nach vorne und zur linken Seite. Auf der 6. und 10. kommen neue Bunker in der neuen typischen Drivelänge dazu. Ein kleines Highlight: Bei der Umgestaltung der 16. Bahn kehrt ein historischer Fairwayabschnitt zurück, der früher Teil des alltäglichen Spielflusses war. Zwei neue Bunker links machen diesen Bereich nun wieder spielrelevant und riskanter. Wer wie 2022 bewusst ins Rough spielte, um den rechten Fairwaybereich zu meiden, wird so künftig umdenken müssen. Und selbst die berühmte 17. Bahn bleibt nicht unberührt, sondern der Road Hole Bunker wird restauriert, damit er auch künftig seinen Schrecken behält.
Ein Platz für morgen
Parallel zu den baulichen Arbeiten bekommt der Old Course in St. Andrews ein modernes Bewässerungssystem. Damit soll die Pflege einfacher werden und der Platz seine Qualität behalten, egal, ob für Weltklasse-Turniere oder für die vielen Golferinnen und Golfer, die ihn täglich spielen.
St. Andrews bleibt St. Andrews
Veränderung gehört in St. Andrews seit jeher dazu: neue Bunker, verlängerte Fairways, verschobene Tees, all das ist nichts Ungewöhnliches, sondern Teil der Tradition. Der Old Course hat sich über Jahrhunderte immer wieder gewandelt. Schon im 15. Jahrhundert finden sich Spuren seiner Geschichte, und Aufzeichnungen aus dem Jahr 1552 bezeugen, dass hier Golf gespielt wurde. Vor über 100 Jahren wurden Dutzende Bunker hinzugefügt, in den 2000er-Jahren wuchs die Gesamtlänge um mehr als 274 Meter. Für 2027 bedeutet das aber auch: St. Andrews bleibt ein Kurs, der Tradition respektiert und trotzdem mit der Zeit geht.