Manche kamen mit Medaillen, andere mit Millionen Followern – aber 2025 kamen sie alle mit Golf-Schlägern in der Hand auf den Golfplatz. Was auf den ersten Blick wie eine Reihe PR-wirksamer Ausflüge prominenter Persönlichkeiten aussah, entpuppte sich in diesem Golfjahr teilweise schnell als ernstgemeinter Kurswechsel: Ob Andy Murray mit sportlichem Ehrgeiz, Jason Kelce mit Reddit-Tipps oder LeBron James mit respektvollem Staunen – Golf war für viele nicht Ausklang, sondern Anfang. Und damit schrieb der Golfsport ein überraschendes Kapitel zwischen Fairway und Feuilleton.
Andy Murray: Vom Centre Court ins Rough
Ein Rücktritt heißt nicht immer Aufhören. Andy Murray, dreifacher Grand-Slam-Sieger, hat nach dem Ende seiner Tenniskarriere nicht lange gezögert und die Schläger einfach ausgetauscht. Nachdem er seine Karriere offiziell in Paris beendet hatte, zog es ihn konsequent auf den Golfplatz. Die Zusammenarbeit mit Callaway gab diesem Weg Struktur: ein Fitting im European Performance Centre, eine komplette Ausrüstung und ein System, das ihm half, das Spiel Schritt für Schritt anzugehen. Murray trainiert, analysiert, feilt an seiner Technik – und feierte auf dem Old Course in St Andrews mit einem Eagle auf der 18 einen Moment, der in Erinnerung bleibt. „Gut für Social Media“, meinte er grinsend.
First time playing the Old Course ✅
Eagle putt on 18 ✅Nice @TheHomeofGolf debut @andy_murray 🦅 pic.twitter.com/43ZSW75Vlu
— Callaway Golf Europe (@CallawayGolfEU) August 26, 2025
Carlos Alcaraz: Golfschwung statt Vorhand-Volley
Von einem Tennisstar zum nächsten: Auch Carlos Alcaraz fand 2025 häufiger den Weg aufs Fairway. Der junge Spanier, mehrfacher Grand-Slam-Gewinner, trat bei der Open de España im Pro-Am an – Seite an Seite mit Jon Rahm. Der Wimbledon-Sieger brachte nicht nur ein Handicap von 14 mit, sondern auch eine auffallend unprätentiöse Haltung. Alcaraz schob seinen eigenen Trolley, wirkte eher wie ein lokaler Clubspieler als ein globaler Star.
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Watch out, @PGATOUR, @carlosalcaraz is coming ⛳️ pic.twitter.com/Zy6dI4tkSN
— US Open Tennis (@usopen) September 7, 2025
Jason Kelce: Vom Football-Haudegen zum Golf-Schüler
Kaum ein Sportler hat seinen Einstieg ins Golf so offen dokumentiert wie Jason Kelce. Der langjährige NFL-Profi postete Schwungvideos auf Reddit und bat um ehrliches Feedback – inklusive Kommentaren wie „Du musst den Ball nicht wie Aaron Donald behandeln“. PGA-Tour-Spieler Michael Kim schaltete sich ein und gab technische Tipps. Beim Pro-Am in Philadelphia, mit Shane Lowry und Stephan Jäger im Flight, durfte Kelce dann zeigen, was er gelernt hatte: ein Birdie auf der 16, ein etwas wilder Drive auf der 14 – und dazwischen viele gute Sprüche.
Two things, one I see a slight reverse C if anything. I’d like to see less left side bend on the backswing and Jason also gets over the top in transition but that’s also in part because of too much side bend in the backswing. So less side bend then get the club under the plane
— Michael S. Kim (@Mike_kim714) May 4, 2025
Thomas Müller: Neues Land, vertraute Routine
Was für Kelce der neue Sport ist, ist für Thomas Müller längst Bestandteil des Alltags. Der frühere Bayern-Profi lebt seit Sommer 2025 in Vancouver und bringt nicht nur seinen Fußball, sondern auch sein Golfspiel mit nach Kanada. Vom vertrauten Club in Oberbayern wechselte er auf den Northlands Golf Course in British Columbia – bekannt für seine Lage im Regenwald und die anspruchsvolle Streckenführung.
LeBron James: Der Beginn einer neuen sportlichen Sprache
Ein anderer Name sorgte 2025 ebenfalls für Bewegung im Golfsport – wenn auch erst ganz am Anfang seiner Golfreise. LeBron James veröffentlichte erste Clips seiner Schwungversuche, kommentierte offen seine Unsicherheiten und bewies, dass selbst ein globaler Superstar im Golf ganz neu anfangen muss. Mit ehrlicher Verwunderung über die Komplexität des Spiels und einem Lächeln auf den Lippen beschrieb der NBA-Star seinen Einstieg: „Ein Hirnf***“, schrieb er augenzwinkernd – aber man merkt: Das Spiel hat ihn gepackt.
Justin Bieber: Showman trifft Schwungarbeit
Weniger überraschend vielleicht, aber nicht minder beachtet, war die Präsenz von Justin Bieber auf dem Golfplatz. Der Popstar, der schon früher mit dem Sport liebäugelte, zeigte 2025 auf Instagram mehrere Golfrunden in gewohnt stylischer Manier – weiße Outfits, freie Interpretation des Dresscodes. Die Überraschung folgte prompt: Bryson DeChambeau, frisch gekrönter U.S.-Open-Sieger, kommentierte einen der Clips und schlug vor, gemeinsam Golf-Content zu produzieren.
Ob es dazu kommt? Noch unklar.
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