2025 war ein Jahr voller Geschichten. Große Karrieren endeten und neue Wege wurden eingeschlagen. Zwischen Abschied und Neubeginn, Krise und Klarheit, Emotion und Spektakel hatte der Golfsport dieses Jahr alles im Gepäck. Und manchmal reicht ein Putt, um ein ganzes Jahr in Erinnerung zu halten. Der Jahresrückblick.
Ein letztes Mal Augusta – Bernhard Langers stiller Abschied
Es gibt im Golfsport nicht viele Bilder, die mehr sagen als Worte. Doch als Bernhard Langer im April in Augusta auf dem 18. Grün stand, die Zuschauer sich von ihren Plätzen erhoben und der zweifache Masters-Sieger ein letztes Mal den Putter schwang, war genau so ein Moment gekommen. Nach 41 Starts war es Zeit für den Abschied. Der letzte Putt reichte nicht für den Cut, aber das interessierte kaum jemanden. Vielmehr waren es die Jahrzehnte, die Langer auf diesem Platz verbrachte, die für Respekt sorgten – nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Und Langer selbst? Blieb ganz bei sich – dankbar, klar, mit dem Wunsch, noch oft als „Nichtspielender Champion“ zurückzukehren. Es war der stille Abgang eines Großen, der sich nie in den Vordergrund drängte und den man dennoch nicht übersehen konnte.
Zwischen Ruhm und Rauch
Während Augusta von Erinnerungen getragen wurde, stand auch ein anderer Golfplatz in Kalifornien mit großer Geschichte vor Unbekannten – doch diesmal aus ganz anderem Grund. Die schweren Waldbrände, angefacht durch starke Winde, zwangen zehntausende Menschen zur Flucht und rückten gefährlich nahe an den Riviera Country Club heran. Ein Ort mit fast hundertjähriger Geschichte, Bühne für Olympische Spiele, Major-Siege und Prominenz aus Sport und Film lag in der Evakuierungszone der verheerenden Waldbrände. Während Tausende ihre Häuser verlassen mussten, kämpften Einsatzkräfte gegen ein mögliches Inferno auf einem der berühmtesten Plätze des Golfsports.
Laura Fünfstück – zwischen Hochzeitswalzer und erstem Abschlag
Doch nicht nur Plätze, sondern auch Menschen prägten dieses Jahr auf besondere Weise. Auf der Ladies European Tour setzte ein anderes Ereignis einen warmen Akzent: die Hochzeit von Laura Fünfstück. Die deutsche Spielerin heiratete ihre Tour-Kollegin Rosie Davies und stand wenige Tage später schon wieder auf dem Platz, bereit für das nächste Turnier. „Schön, mal wieder an den Schwung zu denken statt an Tischdecken“, sagte sie mit einem Lächeln und zeigt, wie eng Privatleben und Profi-Alltag im modernen Golfsport verwoben sind. Zwischen Emotionen abseits des Platzes und Fokus im Wettkampf liegt oft nur ein Reisetag.
Tiger Woods – präsent, auch ohne Präsenz
Apropos Beziehungen. Parallel dazu rückte ein bekanntes Gesicht wieder in die Schlagzeilen, diesmal aus einem völlig anderen Grund als sonst. Tiger Woods, seit Jahrzehnten medial begleitet wie kaum ein anderer, sorgte abseits des Golfplatzes für Gesprächsstoff. Berichten zufolge soll er mit Vanessa Trump, der Ex-Frau von Donald Trump Jr., liiert sein. Beide leben in Florida, wurden mehrfach gemeinsam gesichtet – Golf verbindet bekanntlich. Sowohl Woods’ Kinder als auch Trumps Tochter sind im Nachwuchsgolfsport aktiv, man kennt sich, man begegnet sich. Während Woods mit Verletzungspause und dem Tod seiner Mutter ein herausforderndes Jahr durchlebte, rückte plötzlich wieder sein Privatleben in den Fokus.
Adelaide feiert
Nicht minder emotional, aber wesentlich lauter wurde es bei LIV Golf Adelaide. Patrick Reed schrieb mit einem einzigen Schlag Geschichte – zumindest für die Stimmung auf dem Platz. Sein Hole-in-One auf dem 12. Loch, bekannt als „Watering Hole“, verwandelte die Tribünen in ein Tollhaus. Getränke flogen, Fans feierten, Reed hob die Arme. Die Szene erinnerte eher an ein Footballspiel als an einen klassischen Golfmoment – und genau das will LIV Golf auch.
Sepp Straka – wenn Familie Vorrang hat
Es sind nicht nur die öffentlichen Bilder, die ein Golfjahr prägen. Auch das, was im Stillen passiert, gehört dazu. Sepp Straka entschied sich gegen die Teilnahme an den DP World Tour Playoffs – weil sein neugeborener Sohn nach zwei Monaten auf der Intensivstation endlich nach Hause durfte. Für Straka stand fest: Familie geht vor. Die Tour zog mit und gewährte eine Ausnahme für die Startberechtigung 2026.
Charley Hull – ein Körper sagt Nein
Und dann war da dieser Tag in Évian-les-Bains. Charley Hull, stark gestartet in die Evian Championship, brach plötzlich auf dem vierten Abschlag zusammen – zweimal innerhalb weniger Minuten. Hull war zuvor solide unterwegs, war aber durch einen Virus geschwächt worden, der ihren Turnierverlauf abrupt beendete. Hull wurde vor Ort behandelt, kam ohne Klinikbesuch davon, aber der Zwischenfall wirft Fragen auf: Wie viel Belastung ist zu viel?