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Golf Legenden: Arnold „The King“ Palmer

03. Mrz. 2022 von Eric Effey in Köln, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Arnold Palmer. Geboren: 10. September 1929 in Latrobe, Pennsylvania. Gestorben: 25. September 2016 in Pittsburgh, Pennsylvania. (Foto: Getty)

Arnold Palmer. Geboren: 10. September 1929 in Latrobe, Pennsylvania. Gestorben: 25. September 2016 in Pittsburgh, Pennsylvania. (Foto: Getty)

Was andere Menschen in der Poesie finden, finde ich im Flug eines guten Drives. (Arnold Palmer)

Palmer wird am 10. September 1929 im amerikanischen Bundesstaat Pennsylvania geboren. Sein Vater Milfred Jerom „Deacon“ ist Greenkeeper und Platzwart im Latrobe Country Club bei Pittsburgh, später auch Head-Professional. Doch es ist nicht der Papa, der den jungen Arnold zum Golfspielen bringt, sondern Mama Doris, wie er später erzählt. Mit drei Jahren schwingt er zum ersten Mal den Golfschläger, es ist ein verkürztes Eisen 3. Palmer gewinnt mehrere Jugendturniere und geht nach der High School den nächsten Schritt. An der Wake Forest Universität in North Carolina bekommt Palmer ein Golf-Stipendium und spielt dort erfolgreich mit. Von 1951 bis 1954 unterbricht er sein Studium und dient der amerikanischen Küstenwache. Als er 1954 zurückkehrt, um sich voll und ganz auf den Golfsport zu konzentrieren, gelingt ihm sein erster großer Erfolg: er gewinnt die United States Amateur im Country Club Detroit. „Dieser Sieg war der Wendepunkt in meinem Leben", beschreibt Palmer später. "Er gab mir die Zuversicht, dass ich auf höchstem Niveau antreten könnte.“

"Schlanke Taille und praller Bizeps"

Sein zweiter großer Erfolg gelingt beim Waite Memorial Tournament im selben Jahr: Er lernt Winifred Walzer kennen, eine 19-jährige Studentin. Die beiden treffen sich zum Abendessen, drei Tage später macht Palmer ihr einen Heiratsantrag. Bis zu ihrem Tod 1999 sind die beiden verheiratet. Nachdem Palmer ab 1954 professionell Golf spielt, wird er ein Jahr später Mitglied der PGA Tour und kann in seiner Rookie-Saison gleich gewinnen. Bei der Canadian Open in Toronto lässt er Jack Burke vier Schläge hinter sich. Arnold Palmer ist zwar nur 1,78 Meter groß, doch ein Top-Athlet. Seine Arme sind kräftig, seine Taille ist schlank. Er schlägt für die damalige Zeit ungemein weite Drives, jenseits der 250 Yards. „Wenn sein frisches Gesicht die jungen Damen – und ihre Mütter – nicht überzeugt haben, dann sicher seine stramme Figur, nämlich seine schlanke Taille und sein praller Bizeps“, schreiben Fischer und Aretha in ihrem Buch über Palmer.

Palmer bringt Golfsport in andere Sphären

Drei Jahre nach seinem Profidebüt und acht PGA-Tour-Siege später gewinnt Palmer sein erstes Major. Beim Masters 1958 liegt er zur Halbzeit noch auf dem sechsten Rang, kann an den letzten beiden Tagen aber aufdrehen und Doug Ford mit einem Schlag hinter sich lassen. Ein neuer Golf-Superstar ist geboren. „Arnold ist der Grund dafür, dass Golf heute so beliebt ist. Er hat Golf für das Fernsehpublikum attraktiv gemacht“, sagt Jack Nicklaus über ihn. Durch seine attraktive und zugleich aggressive Spielweise auf dem Platz und sein charismatisches Auftreten neben dem Kurs, bildet sich schnell eine Fangemeinschaft hinter dem Amerikaner: „Arnie’s Army“.

Nicht nur sein erster Majorsieg, sondern auch der Handschlag mit Mark McCormack sollte Palmers Leben und den Golfsport einschlägig verändern. McCormack, ein Rechtsanwalt aus Cleveland, besiegelt die Zusammenarbeit mit dem damaligen Superstar und legt einen Grundstein für die International Management Group, die das größte Sportmanagement Unternehmen der der Welt werden sollte. Gemeinsam schafften es die beiden, durch Marketing- und Sponsorenverträge auch abseits des Platzes Geld zu verdienen. Mit Showmatches, TV-Auftritten, Werbung für Ketchup und Klamotten und neuen Ausrüsterverträgen gehen die beiden bis dato unbekannte Wege. Wenig später folgen Palmer Jack Nicklaus und Gary Player zu McCormack. „Wenn meine ersten drei Klienten, die berühmten Golfer Arnold Palmer, Gary Player und Jack Nicklaus, ihre Turniere nicht gewonnen hätten, nachdem ich sie unter Vertrag hatte, würde ich wahrscheinlich noch irgendwo als Anwalt arbeiten“, verriet McCormack in einem Interview.

Die "Big Three" dominieren

Gemeinsam mit eben jenem Player und Nicklaus bildet Palmer die „Big Three“ des Golfsports. Die drei sind in den 60er und 70er Jahren das Maß aller Dinge und dominieren die Szene. Von 1960 bis 1966 gibt es beim Masters keinen anderen Sieger als Palmer, Nicklaus oder Player. Palmers sportlich erfolgreichste Zeit seiner Karriere ist von 1960 bis 1963. Er gewinnt 29 Turniere auf der PGA Tour, darunter fünf Majors. Insgesamt triumphiert er sieben Mal bei einem der vier wichtigsten Events des Golfsports. Nur die PGA Championship, die er selbst zum Major machte, gewinnt er nie. Palmers Erfolg und die Partnerschaft mit McCormack lassen auch die TV-Anbieter partizipieren. 1960 haben 88 Prozent aller Amerikaner einen Fernseher zu Hause, viele schauen dem Golfstar begeistert zu. Mit den steigenden TV-Übertragungen und Sponsorengelder steigen auch die Preisgelder bei den Turnieren. Palmer ist 1967 der erste Golfer, der eine Millionen US-Dollar auf dem Platz verdient. Auch beim Ryder Cup spielt Palmer eine tragende Rolle im Team der Amerikaner. Sechs Mal (1961, 1963, 1965, 1967 1971, 1973) stand er im Duell den Briten und Iren gegenüber, 1963 in einer Doppelfunktion als spielender Kapitän. Vier Jahre nach seiner letzten Teilnahme, übernimmt er die Rolle als Vollzeit-Kapitän und führt die Amerikaner in Pennsylvania zum Sieg.

Arnold Palmer: Majorsiege Jahr
Masters 1958, 1960, 1962, 1964
US Open 1960
Open Championship 1961, 1962
Anzahl Siege auf PGA Tour 62
Anzahl weitere Siege  20

Bis Palmer 2006 seine letzte Turnierrunde spielt, macht er die PGA Tour Champions populär. 1980 wird diese gegründet und Palmer ist erfolgreich. Zehn Mal kann er auf der Senior Tour gewinnen, fünf Mal bei einem Major. 2004 spielt er zum letzten Mal beim Masters im Augusta National mit, es ist sein 50. Start in Folge. Bis heute gibt es die von Palmer 1972 gegründete „Arnold Palmer Design Company“. Palmer hat mehr als 300 Golfplätze in 25 Ländern und fünf Kontinenten gebaut. Der private Golfclub Bay Hill Club & Lodge war von 1972 bis zu Palmers Tod in seinem Besitz, seit 1979 wird dort das Arnold Palmer Invitational ausgetragen. Arnold Palmer stirbt am 25. September 2016 im Alter von 87 Jahren, hinterlässt seine zweite Ehefrau Kathleen Gawtrop, die er 2005 heiratete, und seine beiden Töchter Amy und Peggy.

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