Panorama

Golf-Diplomatie: Ernie Els & Retief Goosen bei Donald Trump

22. Mai. 2025 in Washington, D.C., USA

Ernie Els zeigt seinen südafrikanischen Pass während des Treffens mit Trump und Ramaphosa im Weißen Haus. (Quelle: Getty)

Politische Spannungen und Golf als Bindeglied

Am 21. Mai 2025 kamen US-Präsident Donald Trump und Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa im Weißen Haus zu einem bilateralen Gespräch zusammen. Mitten in den politischen Diskussionen standen zwei Golf-Legenden: Ernie Els und Retief Goosen, die Teil der südafrikanischen Delegation waren.

Das Treffen war von Spannungen geprägt: Trump warf Südafrika erneut einen „weißen Genozid“ vor – ein Narrativ, das er in der Vergangenheit nutzte, um die Landreformpolitik des Landes zu kritisieren. Ramaphosa wies die Anschuldigungen zurück: „Wenn es einen Genozid an afrikanischen Farmern gäbe, dann wären diese drei Herren sicher nicht hier“, sagte er und verwies auf Els, Goosen und Geschäftsmann Johann Rupert. Doch die beiden Golfer brachten eine persönliche Note in die Diskussion.

Ernie Els setzt auf Einheit

Ernie Els, vierfacher Major-Sieger, nutzte die Gelegenheit für ein Statement. „Wir sind stolze Südafrikaner“, betonte er und hielt seinen Pass in die Höhe. „Wir wollen, dass es unserem Heimatland besser geht.“ Der 55-Jährige erinnerte an Nelson Mandela: „Mandela kam nicht mit Hass heraus, als er nach 27 Jahren aus dem Gefängnis freikam, sondern arbeitete an Einheit.“ Els, der in der Apartheid-Ära aufwuchs, machte klar: „Zwei Unrechte ergeben kein Recht.“ Der Südafrikaner ist weiterhin auf der PGA Tour Champions aktiv, wo er kürzlich die Mitsubishi Electric Championship 2025 gewann.

Retief Goosen über die Lage in Südafrika

Retief Goosen, zweifacher US-Open-Sieger, sprach über die Herausforderungen seiner Familie: „Mein Bruder betreibt immer noch die Farm, aber es ist ein ständiger Kampf“, erzählte er. „Sie versuchen, die Farm niederzubrennen, um einen zu vertreiben.“ Seine Worte verdeutlichten die Unsicherheit, mit der viele Südafrikaner konfrontiert sind.

Golf-Diplomatie: Trump und seine Leidenschaft für den Sport

Donald Trump, ein leidenschaftlicher Golfer, schien die Anwesenheit von Els und Goosen zu genießen. „Ich habe mit Gary Player gesprochen, der im November 90 wird, und er wünschte uns viel Glück bei der Diskussion“, sagte Trump. Ramaphosa wählte die Golfer bewusst aus, um Trump persönlich anzusprechen. Johann Rupert bestätigte: „Ernie Els war die Person, die Trump zu diesem Treffen überzeugte.“ Trumps Liebe zum Golf zeigt sich auch in anderen Kontexten, etwa in seinem Wunsch, die British Open auf Turnberry auszurichten, wie in unserem Artikel über Trump und die British Open beschrieben.

Golf als Brücke in der Politik

Das Treffen zeigte, wie Golf über den Sport hinaus wirken kann. Els und Goosen brachten ihre Perspektiven als Südafrikaner ein und schufen eine Verbindung zwischen Politik und Sport. Trump nutzt Golf häufig in solchen Kontexten, wie auch sein Treffen mit Friedrich Merz zeigt – mehr dazu in unserem Bericht über Trump, Merz und die Verbindung von Golf und Politik.


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