Golf-Equipment

„Dumm ist, wer dummes tut“ – Reaktionen zur neuen Schlägerregulierung

13. Okt. 2021 von Elena Reiter - Dies ist ein Golf Post Community Artikel

Phil Mickelson macht seinem Ärger auf Twitter Luft. (Foto: Getty/ Twitter @philmickelson)

Phil Mickelson macht seinem Ärger auf Twitter Luft. (Foto: Getty/ Twitter @philmickelson)

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Am zwölften Oktober haben USGA und R&A eine neue optionale Platzregel bekannt gegeben, die ab dem kommenden Jahr die Länge der Schläger auf maximal 46 Inches (116 Zentimeter) begrenzt. Die neue Platzregel der R&A und USGA stößt nicht bei allen Spielerinnen und Spielern auf Akzeptanz, sondern ruft bei einigen Tour-Spielerinnen und Spielern Unverständnis und Ablehnung hervor. Dabei hat das Missfallen unterschiedliche Gründe. Was Justin Thomas, Phil Mickelson und Co. zu der neuen optionalen Regel auf den Touren sagen:

Phil Mickelson macht seinem Ärger auf Twitter Luft


Doch wie es scheint, gibt es nicht nur negative Reaktionen. Lee Westwood antwortet auf Mickelsons Forrest Gump-Zitat schlicht: "Welchen Unterschied machen ein paar Inches?".

Dabei ist es nicht das erste Mal, dass Mickelson sich zu diesem Thema äußert. Bereits im August fand er klare Worte zur geplanten Verkürzung der Schlägerlänge.

Gespaltene Meinungen beim CJ Cup

Die PGA Tour gastiert derzeit in Las Vegas und spielt an diesem Wochenende den CJ Cup aus. Dort kamen die Tour-Spieler natürlich nicht um die Frage nach der neuen Equipment-Regel herum.

Collin Morikawa

Collin Morikawa zeigt sich unbeeindruckt, ob der möglichen Einschränkung seiner Driverlänger. "Sehen Sie, es wird meine Driver-Spezifikationen nicht ändern, das sage ich Ihnen, und ich glaube nicht, dass es die Driver-Spezifikationen vieler anderer Jungs ändern wird." Weiter führt Morikawa aus, "ist das die Antwort auf kürzere Schläge? Nein. [...] Man sieht, was Bryson gemacht hat, man sieht, was Long-Drive-Typen machen, sie haben einen längeren Driver, richtig, und sie können ihn weiter schlagen, aber kann man das auf dem Golfplatz beibehalten? Das ist noch nicht gelungen." Sein Fazit ist klar, "wenn ein Spieler einen 47-Zoll-Driver haben will, dann sollte man ihn lassen."

Justin Thomas

Bei Justin Thomas sieht es etwas anders aus. Er ist zwar selbst auch nicht von dieser Regelung betroffen, hält es jedoch für Zeitverschwendung sich mit der Länge der Schläger zu beschäftigen. Vor allem wenn es Themen gibt, die deutlich mehr Einfluss auf das Spiel haben. "Bin ich der Meinung, dass das Golfspiel dadurch besser wird und sich das Spiel weiterentwickelt? Nein, das glaube ich nicht, aber sie scheinen das schon eine Weile im Hinterkopf zu haben, und so scheint es ein Problem zu sein, denn wenn ein Amateurgolfer oder ein Spieler zu Hause den Ball ein bisschen weiter schlagen will, dann ist das eben so. Oder wenn es hier draußen Jungs gibt, die die Chance haben wollen, ihn mit einem 47- oder 48-Zoll-Driver ins Spiel zu bringen, dann sollen sie das tun. Ich hatte diese Möglichkeit, ich habe mich nur dagegen entschieden."

Jason Kokrak

Auch der Titelverteidiger des CJ Cups, Jason Kokrak meldet sich zu Wort. Seine Meinung zu dem Thema ist ähnlich wie Justin Thomas. "Ich habe immer einen 45-Zoll-Driver benutzt, nicht viel länger als das, also weiß ich, dass es mich nicht wirklich beeinflussen wird. Ich bin bereits ein Long-Hitter, also will ich eher die Genauigkeit als die Distanz. Ich meine, 46 Inch, ich denke, die Leute wollen sehen, wie weit der Golfball geht, und wenn jemand den Ball gerade schlagen und einen 46-, 47-Inch-Driver benutzen kann, bin ich dafür. Aber wie gesagt, es betrifft mich nicht, also muss ich mir darüber keine Gedanken machen."

"Die Regel hat minimalen Einfluss auf die Pros"

Thomas Pagel, USGA Senior Managing Director, stellte sich bereits am Dienstag den Fragen der Golfwelt in einem Interview auf dem amerikanischen Fernsehsender Golf Channel. Pagel erklärte, die Regel beeinflusse nur circa drei Prozent der Golfspielerinnen und Golfspieler im professionellen Sport. Für Amateure sei sie komplett irrelevant. Auch bestätigte er erneut, "dies ist keine Lösung. Wir bleiben der Tatsache verpflichtet, dass wir sehen, dass die Entfernung langfristig eine Herausforderung für das Spiel darstellt, und wir wollen Lösungen finden, damit das Spiel in 20, 30, 50 Jahren noch genauso gesund ist wie heute."

LPGA plant Regelanwendung nach 2021

Auch auf der LPGA Tour gibt es Spielerinnen, die von der neuen Platzregel betroffen wären. Unter ihnen unter anderem Brooke Henderson, die zehnfache Tour-Siegerin spielt seit Beginn ihrer Karriere überlange Schäfte und wäre von dieser Regelung stark betroffen. Vor ein paar Jahren erzählte sie im Interview, "Ich hab versucht wie eine normale Person zu greifen" doch es klappte wohl nicht. Die Kanadierin greift ihre Golfschläger kürzer und benötigt dadurch einen längeren Schaft.
Doch laut Golfweek habe die LPGA Tour bereits mit den betroffenen Spielerinnen gesprochen, bevor die Regelung 2022 angewendet werden könnte.

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