Claus Kobold als DGV-Präsident bestätigt – erstmals zwei Vizepräsidentinnen

Claus Kobold bleibt Präsident des Deutschen Golf Verbandes. Der Anwalt aus München wurde auf dem 101. Verbandstag in Frankfurt bei den turnusmäßigen Wahlen mit seinem Stellvertreter Achim Battermann im Amt bestätigt. Es gab keine Gegenkandidaten. Mit 88,3 Prozent fiel das Ergebnis deutlich zugunsten einer dritten Amtszeit des Präsidenten Kobold aus.

"Wir alle zusammen haben den Golfsport positiv weiterentwickelt", hatte Kobold der Versammlung der DGV-Mitglieder (Golfclubs und Golfanlagen) vor seiner Wahl zugerufen. Der Golfsport sei "leistungsstabil und robust organisiert." Für die kommende vierjährige Amtszeit sieht er insbesondere "Preissteigerungen, Klimawandel, das große Thema Wasser und den demographischen Wandel" als die größten Herausforderungen. Bisher hätte man sich mit diesen Themen erfolgreich auseinandergesetzt. Das Plenum aus den stimmberechtigten Verbandsmitgliedern sah das ähnlich und sprach Kobold mit seiner Wiederwahl das Vertrauen aus, die Herausforderungen zu bewältigen. Seine bisherige achtjährige Amtszeit möchte der in Dresden praktizierende Fachanwalt für Verkehrsrecht "als Zeit des Zusammenrückens und Abbaus von Barrieren" erinnert wissen.

Deutscher Golf Verband hat erstmals zwei Vizepräsidentinnen

Während Präsident und Stellvertretender Präsident im Amt bleiben, wurden die drei Vizepräsidentenposten neu vergeben. Zur Wahl standen drei Männer und drei Frauen, ins Amt schafften es Miriam Hiller, Dr. Anne Jakob und Bernhard May.

Damit gibt es erstmals seit dem Ausscheiden von Marion Tannhäuser weibliche Mitglieder im Präsidium des DGV. Tannhäuser, die die erste Vizepräsidentin des DGV war, war von 1985 Präsidiumsmitglied des DGV und führte zwischen 2007 und 2009 als erste Frau überhaupt den Europäischen Golfverband. Hiller war selbst Nationalspielerin und ist seit vielen Jahren Sportdirektorin im Golf- und Landclub Berlin-Wannsee. Jakob ist Vorstandsmitglied des Hessischen Golfverbandes und führt eine Kanzlei mit Schwerpunkt auf internationalem Sportrecht. May, Sohn des Gründers des Golf Clubs Würzburg, führt diesen mittlerweile selbst und ist überdies Präsident der "Leading Golf Clubs of Germany". Zuletzt hatte er in der Initiative "Golf in Bewegung" mit dem DGV um Verbesserungen und Änderungen gerungen. Die Ziele seien laut der Initiative erreicht und auch Kobold bestätigte auf dem Verbandstag, dass man lösungsorientiert zusammengefunden habe.

In seiner 116-jährigen Geschichte (Gründung 1907) hatte der Deutsche Golf Verband noch nie zwei Vizepräsidentinnen gleichzeitig. Überhaupt war Tannhäuser bislang die einzige weibliche Person, die das Amt inne hatte. Dabei sind heute mehr als ein Drittel aller registrierten Golfclub-Mitglieder weiblich. Mit zwei von fünf Präsidenten-Posten, die weiblich besetzt sind, spiegelt sich das Verhältnis nun auch im höchsten Amt des deutschen Golfsports wieder. Das gesamte Präsidium, zu dem auch die hauptamtlichen Vorstände gehören, besteht insgesamt aus elf Personen. Hier bleibt es mit neun zu zwei bei einem deutlichen Übergewicht der Männer.