Back Nine

Corona und Reiseregeln: Auch Watson und Wolff müssen auf Open verzichten

12. Jul. 2021 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

(Foto: Getty)

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Das reguläre Feld der 149. Open Championship schrumpft und Nachrücker haben Aufwind: Insgesamt elf ursprünglich qualifizierte Spieler (Stand: 12. Juli) haben wegen Corona oder den damit verbundenen Reisebeschränkungen bzw. wegen des strengen Protokolls der englischen Regierung sowie des veranstaltenden R&A für das letzte Major des Jahres in Royal St. Georges passen müssen. Prominenteste Namen nach Japans Masters-Champion Hideki Matsuyama sind die US-Pros Bubba Watson und Matthew Wolff. Während Wolff keine Gründe angab, hatte Watson offenbar engen Kontakt zu einer Person mit auffälligem Corona-Test, so dass der Trip nach Kent trotz einer vollständigen Impfung zur Unmöglichkeit wurde, wie der zweifacher Masters-Sieger via Twitter erklärte:

Bereits zuvor hatte der einstige Weltranglistenerste David Duval, Champion Golfer of the Year 2001, sowie der Neuseeländer Danny Lee und der Südkoreaner K.H. Lee abgesagt, Letzterer wegen der Geburt seines Kinds.

Von der Absagewelle hatte schon Martin Kaymer profitiert, der als Nachrücker des Nachrückers von Kevin Na (USA) noch ins Open-Feld gerutscht war. Na hatte die Teilnahme wegen der komplizierten und wenig nachvollziehbaren Einreiseregeln gestrichen, die zuvor schon Rickie Fowler scharf kritisiert hatte („Wir Spieler schlucken jede Menge Kröten und müssen eine Menge Hürden überwinden, und dann werden dort einfach mal eben 32.000 Fans pro Tag auf die Anlage gelassen“). Und Nas Nachrücker Cameron Davis kann derzeit die USA nicht verlassen, weil der Australier sich aktuell um die Green Card bemüht und das laufende Verfahren nicht gefährden will: „Ich habe vergangenes Jahr geheiratet und will mir durch die Green Card einfach die amerikanische Ein- und Ausreiseprozedur vereinfachen.“

Update: Am Montag vermeldete auch Zach Johnson, Open-Champion von St. Andrews 2015, einen auffälligen Corona-Test und muss auf den Start in Südengland verzichten. Raus sind überdies sein US-Landsmann Ryan Moore (Rückenprobleme) und der Südafrikaner Louis de Jager (ebenfalls Covid-19-Verdacht). Damit erhöht sich die Ausfallzahl auf eingangs besagte elf.

Fitzpatrick: Schottland-Sieg und Wembley-Finale verpasst

Schwarzer Sonntag: Dieser 11. Juli lief nicht besonders gut für Matt Fitzpatrick. Nicht allein, dass der 26-jährige Engländer im Stechen um die Scottish Open ebenso wie Thomas Detry das Nachsehen gegen Min Woo Lee hatte. Nein, durch die zwischenzeitliche Wetterunterbrechung und das Play-off verzögerte sich der Tag dermaßen, dass Fitzpatrick es nicht mehr rechtzeitig ins Londoner Wembley Stadion schaffte, obwohl er ein Ticket fürs Endspiel der Fußball-Europameisterschaft gestern Abend zwischen England und Italien hatte, das Fitzpatricks „Three Lions“ dann auch noch im Elfmeterschießen – wo sonst? – gegen die „Squadra Azzurra“ verloren. Wenigstens blieb dem Golfprofessional erspart, die Pleite persönlich mitansehen zu müssen – und er entging dem Infektionsrisiko im mit 60.000 Zuschauern gefüllten Fußball-Tempel.

Schauffele heiratet Langzeit-Freundin

Unter der Haube: Xander Schauffele hat vor dem Großbritannien-Trip zur Scottish Open und zur Open Championship noch schnell „den Schlips geknotet“ („Tied the Knot“), wie die Amerikaner sagen. Der 27-Jährige heiratete daheim in San Diego seine langjährige Freundin Maya Lowe, und die beiden Hunde des Paars fungierten offensichtlich als Assistenz-Trauzeugen. Schauffele und Lowe kennen sich seit Studienzeiten: Er studierte Sozialwissenschaften an der San Diego State University, sie Gesundheitswesen und -wissenschaften an der University California San Diego.

„BDC“: Caddie-Trennung wegen Tuckers neuem Business

Geschäftsentscheidung: Bryson DeChambeau hat einen neuen Caddie und sprach dieser Tage auch über die Trennung vom alten „Looper“ Tim Tucker. Mehr noch, „BDC“ und Tucker standen „Golf.com“ gemeinsam in einem Interview Rede und Antwort. Beide verneinten die Vermutung eines Zerwürfnisses als Trennungsgrund. Vielmehr will Tucker, der früher als Caddie im Bandon-Dunes-Resort in Oregon gearbeitet hat, dort im August ein Luxus-Transportunternehmen eröffnen. Die doppelte Belastung der vorbereitenden Arbeiten und des zeitintensiven Caddie-Jobs bei DeChambeau seien sehr ermüdend gewesen, erklärte Tucker: „Ich war deswegen nicht mehr zu 100 Prozent gesund und glücklich.“ Der neue Caddie Brian Zeigler ist einer der Top-Golflehrer von Dallas National, DeChambeaus Heimatplatz. Die beiden kennen sich bereits eine gute Weile und feiern nun bei der Open Championship ihre Turnier-Premiere.

Lasche Kontrollen bei Scottish Open

Das Video von dem dreisten Störenfried, der sich bei der Scottish Open auf den Abschlag schleicht und sich an Rory McIlroys Bag bedient, ist um die Welt gegangen. Dass Caddie Harry Diamond nicht dazwischen geht, ist sicher erklärbar, aber wo war eigentlich die Security, um zu verhindern, dass der Mann die Teebox überhaupt betreten kann? Andere Bilder zeigen, dass die Sicherheit und die Kontrollen bei dem Prestige-Turnier offenbar extrem lasch gehandhabt wurden:

https://www.instagram.com/p/CRHKrcboSrh/

Nach den Vorfällen auf dem 18. Fairway bei der PGA Championship, als Phil-Mickelson-Widersacher Brooks Koepka in der Menge förmlich attackiert wurde, zeigt sich an diesem Beispiels einmal mehr, dass Fan-Verhalten in Zeiten neu- bzw. wiedergewonnener Freiheit seltsame Auswüchse zeigen kann. Aber Enthemmungen jedweder Art sind ohnehin generell eine gesamtgesellschaftliche Erscheinung.

Blitz trifft Golfball im Flug

Ein-Schlag! Wenn das mal kein zündender Schwung war: Am vergangenen Freitag schlug der 18-jährige Tomas Gomez mit seinen Geschwistern und Freunden Bälle auf der Topgolf-Anlage in San Antonio/Texas, als ein Gewitter aufzog. Aus dem Inneren des Range-Gebäudes durfte allerdings weiter gespielt werden, und dann geschah bei einem Schlag von Gomez das:


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Gomez‘ Bekannte Arlette Ibarra hatte glücklicherweise die Kamera ihres Handys laufen, und so wurde das Phänomen für die Nachwelt festgehalten. Der Spieler selbst, der vor lauter Überraschung fast ins Straucheln geraten war, meinte anschließend lakonisch: „Gut, dass der Blitz den Ball und nicht mich getroffen hat.“

Finderlohn für Tom Bradys Ball?

Fundstück: Gerade hat Tom Brady mit Phil Mickelson „The Match IV“ gegen Bryson DeChambeau und den Quarterback-Kollegen Aaron Rodgers verloren, aber dieser Golfer fühlt sich als Gewinner:

Auf irgendeinem Golfplatz wurde jener personalisierte Ball des American-Football-Superstars gefunden, der unschwer an den Ziffern von Bradys Superbowl-Gewinnen mit den New England Patriots und in der abgelaufenen Saison mit den Tampa Bay Buccaneers sowie an seiner Rückennummer 12 erkennbar ist. Wer sonst sollte so eine Murmel spielen? Und Finder Nick Billardello, offenbar ohnehin ein Sportkarten-Sammler und -Händler, wird sie eher wie einen Schatz hüten, als sie erneut ins Gelände zu hauen. Und allenfalls gegen Finderlohn oder einen guten Deal abgeben.

Rotarier suchen ihre Golf-Champions

Golfen und Gutes tun: Rotary steht für humanitäre Dienste, Einsatz für Frieden und Völkerverständigung sowie Dienstbereitschaft im täglichen Leben. Das bewegt sich keineswegs im Widerspruch zur Golfleidenschaft, und so treffen sich die Rotarier heuer vom 17. bis 19. September im Castanea Golf Resort in Adendorf in der Lüneburger Heide zu ihren Internationalen Offenen Deutschen Rotary Golfmeisterschaften. Das sportliche Treffen und die Pflege nationaler wie internationaler Freundschaften ist eingebettet in ein spannendes Programm mit vielen Überraschungen. Auch Familienmitgliedern und Freunden steht die Teilnahme am Turnier frei, das ohnehin für alle Handicap-Klassen offen ist; es gibt eine separate Gästewertung. (www.golf-rotary.de)

Neue Bedeutung für den Begriff „Hacker“

Das Letzte: Wir alle kennen den Begriff „Hacker“, jeder Golfer war irgendwann mal einer. Dank dieses Videos freilich bekommt der Begriff eine völlig neue Bedeutung: Oder anders: Da ist beim Nachwuchs in Sachen Schwungkurve noch jede Menge Luft nach oben. Und überhaupt: Heißt es nicht, dass man beim Durchschwung erst die großeKugel und dann die kleine (weiße) treffen soll?

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