Der amerikanische Hersteller und weltweit bekannte Golfausrüster Callaway vollzieht die Trennung vom Unterhaltungs- und Sportzentrum Topgolf. Callaway hat nun zugestimmt seine Mehrheitsbeteiligung an Topgolf für 1,1 Milliarden US-Dollar zu veräußern. Callaway erkannte schon im Jahr 2006 früh das Potenzial von Driving Ranges, die mehr Unterhaltungs- und Erlebniswert bieten sollten, als reguläre Driving Ranges die sehr häufig an Golfanlagen angeschlossen sind. Neben der Atmosphäre des Golfspiels soll bei den Topgolf-Anlagen die sogenannte Sportsbar verbunden werden und das Entertainment im Vordergrund stehen.
Wachsende Beteiligungen, fallende Aktien
Der Golfhersteller beteiligte sich vorerst mit 14% der Aktienanteile an Topgolf, bis die beiden Firmen im März 2021 vollständig fusionierten. Als der Aktienkurs des Unternehmens aber gefallen war, kündigte der CEO von Callaway Chip Brewer schon im Jahr 2024 die Absicht an die beiden fusionierten Unternehmen wieder zu trennen. Im September 2024 erklärte Chip Brewer bereits: "Topgolf ist dabei, das Golfspiel zu transformieren und wird im Laufe der Zeit erhebliche finanzielle Erträge liefern. Gleichzeitig hat Topgolf ein anderes Betriebsmodell, eine andere Kapitalstruktur und eine andere Investitionsthese als Callaway, und deshalb hat der Vorstand entschieden, dass die Trennung von Topgolf die beste Position für den Erfolg von Topgolf und Callaway ist und den Wert für die Aktionäre maximiert."
Nun hat sich Callaway dazu entschlossen diese Absicht zur Realität werden zu lassen und ist sogar noch einen Schritt weiter gegangen. Callaway veräußerte nun 60% seiner Anteile an Topgolf an die in Los Angeles ansässige Private-Equity-Gesellschaft Leonard Green, die in an insgesamt 95 Unternehmen beteiligt ist, darunter auch die amerikanische Haustierkette Petco sowie die auf Lagerlogistik spezialisierte Kette The Container Store. Der Wert der Topgolf-Anteile wurde auf 1,1 Milliarden US-Dollar geschätzt und somit erwartet Chip Brewer einen Nettoerlös von 770 Millionen US-Dollar für Callaway, der im ersten Quartal 2026 abgeschlossen sein soll. Auch die Callaway-Marke Toptracer soll an Leonard Green veräußert werden.
Callaway CEO: "Das beste Ergebnis für unsere Aktionäre und Mitarbeiter"
Der CEO Chip Brewer erklärte zu dieser Entscheidung: „Wir haben verschiedene Alternativen zur Trennung von Topgolf geprüft, darunter auch eine mögliche Ausgliederung, und dabei von mehreren Parteien Interesse bekundet“, sagte Brewer in einer Stellungnahme. „Nach einem gründlichen Prozess und der sorgfältigen Bewertung verschiedener Alternativen sind wir überzeugt, dass dieser Verkauf das beste Ergebnis für unsere Aktionäre, unsere Mitarbeiter und alle anderen Stakeholder darstellt. Diese Transaktion ist äußerst attraktiv, da sie dem Unternehmen sowohl einen signifikanten Erlös als auch erhebliches Wachstumspotenzial für Topgolf bietet.“
Schon im Frühjahr 2025 trennte sich Callaway von der bekannten deutschen Outdoormarke Jack Wolfskin, die an das chinesische Unternehmen Anta Sports verkauft wurde. Diese hatte Callaway im Zuge seiner Expansionsphilosophie im Jahr 2019 für rund eine halbe Milliarde US-Dollar übernommen. Das Unternehmen will sich nun wieder mit dem Namen Callaway Golf Company auf seine Kernkompetenz zurückbesinnen und plant den Erlös in seine Ausrüstungs- und Bekleidungssparte zu reinvestieren, Schulden abzubauen und Kapital durch Aktienrückkäufe an die Aktionäre zurückzuführen. Callaway ist im amerikanischen Markt führend im Bereich von Golfschlägern und das Markenportfolio beinhaltet ebenso Golfputter von Odyssey sowie Ogio-Accesoires und im Bereich der Golfbekleidung die Marke Travis Mathew.
Topgolf führt an 96 Standorten in den USA eine Niederlassung und hat außerhalb von Amerika vier weitere Standorte. Hierunter gehören auch der deutsche Standort Topgolf Oberhausen und die Niederlassung in der österreischischen Hauptstadt Wien.