Universitäten in den USA sind verdammt teuer. Angefangen bei 10.000 Dollar im Jahr bis hin zu 100.000 Dollar im Jahr für Elite-Universitäten können auf die Studierenden zukommen. Um diese finanzielle Bürde zu stemmen, nehmen viele Studierende Kredite auf und verschulden sich hoch, bevor sie überhaupt in der Arbeitswelt angekommen sind. Die Alternative ist, sich auf ein Stipendium zu bewerben. Gerade im athletischen Bereich gibt es das häufig, Sportlerinnen und Sportler werden für ihre Fähigkeiten gefördert, damit sie sich während des Studiums auf ihren Sport konzentrieren können. So zum Beispiel für Golferinnen und Golfer, die in College Mannschaften spielen.
Aber nicht nur für Golfspielerinnen und -spieler können sich für Stipendien qualifizieren, auch Caddies haben die Möglichkeit, wenn sie sich in ihrer Arbeit hervortun, finanzielle Unterstützung für ihr Studium zu bekommen. So zum Beispiel über die Evans Scholars Foundation.
Evans Scholars Foundation nimmt finanzielle Last von Studierenden
Die Evans Scholars Foundation ist eine von der Western Golf Association gegründete Stiftung. Sie wurde 1930 ins Leben gerufen und das größte Stipendienprogramm für Caddies in den Vereinigten Staaten. Die Evans Scholars Foundation
vergibt Vollstipendien für Studiengebühren und Unterkunft an leistungsstarke Caddies mit begrenzten finanziellen Mitteln. Allein im Jahr 2025/26 gibt es 1.260 Studierende, die mit der Förderung der Evans Scholars Foundation an 27 Universitäten im Land verteilt sind.
Für die Studierenden, die angesichts der Kosten womöglich sonst keine Möglichkeit gehabt hätten, überhaupt zu studieren, ist dieses Stipendium eine große Erleichterung. "Es ist wirklich, als würde eine große Last von mir genommen", erzählt John McPike, der an der University of Maryland studiert. "Man kann sich sehr schnell verschulden, wo man nur schwer wieder herauskommt." Er studiert Geschichte und würde gerne Geschichtslehrer werden. Während der High School hat er nach einem Nebenjob als Caddie gesucht, als ihm sein Golf Coach von dem Stipendium erzählte und Golfclub ihn auswählte, um ein Programm für junge Caddies zu starten. Von dort aus hat er sich für das Evans-Stipendium beworben. Golf spielt er auch weiterhin, aber nur zum Spaß. "Wenn man in einer Pizzeria arbeitet, will man dann jeden Abend Pizza essen?"
Anders herum lief es für Antoinette Davis, die Computer Science an der University of Maryland studiert. Sie hatte keine Verbindung zum Golfsport, bis sie von dem Evans-Stipendium gehört hat. "Ich dachte mir: 'Du kannst als Caddie arbeiten und kostenlos aufs College gehen'", sagte sie. "Ich war sowieso auf der Suche nach meinem ersten Job, aber ich wollte nicht drinnen festsitzen. Das ist ein Job bei dem man mit Leuten reden und lange draußen sein kann. Das ist perfekt für mich." Erst über ihre Arbeit als Caddie ist sie auch zum Golf gekommen. "Auf meinem Golfplatz durfte ich mir manchmal den Putter von den Golfern nehmen und sie haben mir gezeigt, wie man puttet. Oder wir durften mit ihnen auf der Range sitzen. So bin ich langsam zu dem Sport gekommen."
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Caddie-Job als Vorbereitung aufs Berufsleben
Neben der finanziellen Erleichterung sieht sie auch noch den großen Wert in den Fähigkeiten, die sie durch die Arbeit als Caddie gelernt hat. Angefangen bei der Disziplin und der Verantwortung, überhaupt einen Job zu haben bis hin zu den Social Skills. "Und dann lernt man mit vielen verschiedenen Menschen zu sprechen, wenn man jedes Wochenende für verschiedene Leute als Caddie arbeitet. Man muss sich anpassen können, vielleicht wollen sie mehr reden, vielleicht auch nicht." Das bereitet einen aufs zukünftige Arbeitsleben vor.
Auch wenn die Teenager sich als Caddies das Stipendium erarbeitet haben, sich währenddessen in ihrem Charakter und ihrem Verantwortungsbewusstsein hervorgetan haben, ist ein Teil der Intention des Stipendiums, dass sie dies während des Studiums eben nicht müssen. Gerade in den ersten Jahren führen einige ihren Job fort, weil sie sich damit ein nettes Taschengeld verdienen, aber je weiter die Ausbildung voranschreitet, desto mehr sind sie angehalten, die Sommer stattdessen für Praktika zu nutzen, um sich auf die Berufswelt vorzubereiten.
BMW unterstützt die Evans Scholars Foundation
BMW gehört zu den großen Unterstützern der Stiftung. Alle Erlöse der BMW Championship gehen an die Evans Scholars Foundation. Seit der ersten BMW Championship im Jahr 2007 sind dies über 60 Millionen US-Dollar, die dazu beigetragen haben, mehr als 4.000 Vollstipendien für Studiengebühren und Unterkunft für Caddies zu ermöglichen. Am Montag der Turnierwoche wurde auf dem Campus der University of Maryland das neue „Caves Valley Golf Club Evans Scholarship House“ eröffnet, das 38 weiteren jungen Caddies die Möglichkeit, kostenfrei zu studieren und auf dem Campus zu leben. Die Möglichkeit, alle zusammen in einem Haus zu Leben, schafft eine enge Gemeinschaft zwischen den Studierenden, die im Rahmen des Stipendiums außerdem Mentoren und auch Karriereberatung bekommen.

Die Eröffnung des Caves Valley Golf Club Evans Scholarship House an der University of Maryland. (Foto: BMW Group)
Als kleiner Bonus sind die Studierenden auch während des Turniers vor Ort und erleben eine ganz besondere Woche. "Ich habe für Akshay Bhatia und Shane Lowry in den Proberunden und im Pro-Am gecaddiet", erzählt John. "Das war wirklich cool. Und dann einfach als Zuschauer hier zu sein. Wir haben dieses Wochenende wirklich cooles Golf gesehen."
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Akshay Bhatia bescherte aber nicht nur John ein besonderes Erlebnis, sondern dank seines Holes-in-One am Samstag finanziert BMW außerdem ein weiteres Voll-Stipendium über vier Jahre für einen Caddie. "Es wärmt mein Herz, dass ich mit diesem Ass einem jungen Menschen die Möglichkeit geben kann, zu studieren. Das ist ein Segen, und man kann nicht hoch genug bewerten, was die Evans Scholars Foundation und die BMW Championship bewirken", sagte Bhatia nach dem ersten Ass seiner Karriere.
„Die BMW Group ist der Überzeugung, dass Sport und Bildung die Grundlage für Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe bilden – und die Evans Scholars Foundation ist eine wunderbare Initiative, die genau in diese Richtung arbeitet“, sagte Ilka Horstmeier,Mitglied des Vorstands der BMW AG, Personal und Immobilien, im Rahmen der Haus-Eröffnung. „Die unschätzbare Kraft der Bildung ist der Schlüssel zu einer selbstbestimmten Zukunft. Wir sind stolz auf unsere langjährige Partnerschaft mit der Western Golf Association und auf die großartige Wirkung, die die BMW Championship im Leben so vieler junger Stipendiaten hat.“
Die Unterstützung der Evans Scholars Foundation im Rahmen der BMW Championship reiht sich ein in das weltweite Engagement für Chancengleichheit der BMW Group im Golfsport. Mit ihrer Initiative „Eagles for Education“ unterstützt die BMW Group bei der BMW PGA Championship (England) die Golf Foundation und bei der BMW International Open (Deutschland) die Philipp Lahm Stiftung für Sport und Bildung.