Der Schauplatz der British Open 2025 hat gleich am ersten Tag deutlich gemacht, dass hier nichts geschenkt wird. Die Löcher 11, 14 und 4 zählten zu den härtesten des Tages, der Wind drehte mehrmals, und zwischenzeitlich wurde aus Sonnenschein schnell nasser Ärmel. Und der Platz? Hart, schnell, mit Tücken im Detail. Kein Ort für tiefes Scoring – zumindest nicht dauerhaft. Zum Auftakt zeigen sich einige Favoriten schon vorne, andere wie Shane Lowry oder Xander Schauffele rangieren knapp dahinter. Andere geheime Favoriten wie Bryson DeChambeau bilden dagegen unerwartet das Schlusslicht. Das Leaderboard ist dicht, die Bedingungen bleiben herausfordernd – und Rory McIlroy? Der hat noch alle Chancen.
Start mit Druck – McIlroy bleibt ruhig bei der British Open 2025
Die British Open 2025 begann für Rory McIlroy mit einem kleinen Dämpfer – Bogey an der 1, direkt vor heimischem Publikum in Royal Portrush. Vielleicht löste das bei dem einen oder der anderen Erinnerungen an 2019 aus, denn vor genau sechs Jahren hatte sich McIlroy auf der 1 früh aus dem Turnier gespielt. Doch der Nordire blieb ruhig. Bereits auf dem zweiten Loch holte er sich den Schlag mit einem Birdie zurück. Es folgten zwei weitere Birdies auf der Fünf und Sieben. Die Front Nine spielte McIlroy in 34 Schlägen, zwei unter Par. Auffällig: Auf den schweren Par-4-Löchern hielt er sich mit Pars schadlos, nutzte dagegen die kürzeren Spielbahnen für seine Birdies. Bei windigem, wechselhaftem Wetter blieb sein Spiel auf dem Linkskurs ruhig – genau das, was es zum Start der British Open 2025 braucht.
Nach dem Birdie auf der 10 schien McIlroy kurz auf dem Weg zu einer ganz tiefen Runde. Dann wurde es zäh. Das Par-4 an der 11, das schwerste Loch des Tages, kostete ihn einen Schlag. Auch an der 12 landete er im Bunker, kam nur schwer raus, wieder ein Schlagverlust. Als an der 14 der nächste Fehler passierte, war die gute Ausgangslage dahin. Doch McIlroy ließ sich nicht aus der Bahn werfen, konterte mit einem Birdie an der 17 und brachte sein Par auf der 18 souverän ins Clubhaus. Damit stand am Ende eine 70 auf der Karte – eins unter Par und ein Ergebnis, das ihn in eine gute Ausgangslage bringt.
Rory escapes trouble on 17. He takes a birdie heading onto 18. pic.twitter.com/QmplsgkTl3
— The Open (@TheOpen) July 17, 2025
Jacob Skov Olesen überrascht bei Open-Debüt als Profi
Während McIlroy solide spielte, sorgte ein anderer für den größten sportlichen Paukenschlag des Tages. Jacob Skov Olesen, 26, Däne und erst seit wenigen Monaten Profi, setzte mit einer 67 ein erstes Ausrufezeichen. Ein Eagle auf der 12 und Birdies auf der 10 und 15 reichten, um sich gemeinsam mit Matt Fitzpatrick und Haotong Li an die Spitze zu setzen.
Skov Olesen ist kein Unbekannter mehr – spätestens seit seinem Triumph bei der Amateur Championship 2024. Dass er aber bei seiner ersten Open Championship als Profi direkt die Führung übernimmt, dürfte selbst in Dänemark für Aufsehen sorgen.
Fitzpatrick locht direkt
Matt Fitzpatrick war schon früher unterwegs – und kam besser durch den Tag. Vier Birdies, kein Bogey, vor allem aber ein spektakulärer Moment auf der 16. Mit seiner 67 setzte der Engländer die erste Richtmarke bei der British Open 2025.
Scottie Scheffler hatte nicht seinen besten Tag vom Tee, traf gerade mal drei Fairways – und stand am Ende trotzdem mit einer 68 auf dem Zettel. Der Grund: sein Putter. Ein 18-Fuß-Birdie auf der 3, ein paar gute Par-Rettungen dazwischen, und zum Schluss zwei punktgenaue Eisenschläge auf der 16 und 17, die jeweils in Birdies mündeten – ein vertrautes Muster für Scheffler, der sich im Laufe eines Turniers oft nach vorn arbeitet. Auch Shane Lowry (70) und Titelverteidiger Xander Schauffele (71) hielten sich bei typischen Open-Bedingungen ordentlich im Spiel. Starker Wind, gelegentliche Regenschauer und wechselnde Lichtverhältnisse sorgten über den Tag hinweg für jede Menge Anpassungsbedarf – und ließen die British Open 2025 gleich zum Start wie ein echtes Links-Turnier wirken.