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Fünffacher British Open Champion Tom Watson: „Die oberste Regel bei der Open lautet…“

21. Jul. 2023 von Tobias Hennig in Liverpool, England - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Tom Watson, hier bei einem Talk von Mercedes-Benz bei der British Open 2023, gewann das Turnier fünf Mal. (Foto: Stefan von Stengel / Mercedes-Benz)

Tom Watson, hier bei einem Talk von Mercedes-Benz bei der British Open 2023, gewann das Turnier fünf Mal. (Foto: Stefan von Stengel / Mercedes-Benz)

Tom Watson, eine lebende Golflegende, ist untrennbar mit dem Links-Golf und dem ältesten der vier Majors, der Open Championship, verbunden. Geboren am 4. September 1949 in Kansas City, Missouri, hat Watson während seiner Karriere acht Major-Titel errungen, darunter fünf British Open Championships. Seine herausragende Fähigkeit, Links-Kurse zu meistern, machte ihn zu einem der besten Spieler in den offenen und herausfordernden Bedingungen der Küstenplätze. Seine beeindruckenden Leistungen und Fairness machten ihn zu einem geschätzten und respektierten Golfer sowohl unter seinen Kollegen als auch unter den Fans.

Mittlerweile ist Watson 73 Jahre und hat die Golfschuhe an den Nagel gehängt. Bei einer Veranstaltung von Mercedes-Benz im Rahmen der British Open 2023 gab der fünfmalige Champion ein paar Anekdoten und Tips für Links-Golf zum besten. Als Spieler mit den meisten Siegen beim traditionsreichsten Major in der modernen Ära des Golfsports ist sein Status unbestritten. Dabei sagt er: "Am Anfang mochte ich kein Links-Golf".

Oberste Regel bei der British Open: "Halt' dich aus den Bunkern fern"

"Links-Plätze sind für gewöhnlich sehr hart. Das macht es sehr schwer, die richtige Länge zu spielen. Wenn dann noch der Wind dazu kommt... Mit den entsprechenden Fahnenpositionen ist ein Schlag auf fünf Meter an die Fahne ein guter Schlag." Dies zu respektieren, helfe dabei, geduldig zu bleiben. Das aller wichtigste, so Watson, sei aber etwas anderes: "Die oberste Regel bei der Open lautet: Halt' dich aus den Bunkern fern. Es geht nur darum, die Bunker zu vermeiden. Im Bunker zu liegen ist wie ein Strafschlag."

Die Open 1977 in Turnberry bezeichnet Tom Watson als eine Art mentalen Durchbruch. Damals gewann er mit einem Birdie am letzten Loch gegen Jack Nicklaus und dieser sagte daraufhin beim Verlassen des Grüns zu ihm: "Tom, ich habe mein bestes gegeben, aber es war nicht gut genug. Gratulation." Anschließend habe er sich bereit gefühlt, es mit den "big boys" aufzunehmen, obwohl er bereits zuvor einmal die Open (1975) und einmal das Masters (1977) gewonnen hatte. In der Tat folgten sehr erfolgreiche Jahre mit jeweils fünf Siegen auf der PGA Tour 1978 und 1979.

Tom Watson (rechts) beim Talk mit dem Moderator. (Foto: Stefan von Stengel / Mercedes Benz)

Tom Watson (rechts) beim Talk mit dem Moderator. (Foto: Stefan von Stengel / Mercedes-Benz)

British Open Champion Tom Watson: "Du musst deiner Strategie folgen"

Im folgenden Jahr gewann er dann auch wieder die Open. "Bei der Open 1980 in Muirfield habe ich nur einmal im Bunker gelegen", erklärte er den Triumph mit vier Schlägen Vorsprung am Donnerstag in kleiner Runde. Ein weiteres seiner Geheimnisse: "Ich war sehr gut darin, Up-and-Downs zu machen. So wie auch Sevi, der ein Zauberer um die Grüns war." Doch nicht nur Talent und Können seien gerade auf Links-Kursen wichtig, auch Vorbereitung zähle zu den Kernelementen für ein erfolgreiches Spiel an der Küste. "Ich kannte immer den Wetterbericht, besonders von wo der Wind kommt", berichtet Watson und empfiehlt auch allen Amateur-Spielerinnen und -Spielern, sich entsprechen gut vorzubereiten.

Diese Vorbereitung sollte man dann auch in der Platzstrategie umsetzen, empfiehlt der achtmalige Major-Sieger. Selbst in starken Phasen, gelte es, seine Pläne nicht über den Haufen zu werfen. "Wenn du dich gut fühlst, meinst du, du kannst jede Fahne attackieren. Aber du musst geduldig bleiben und deiner Strategie folgen." Vorschnelle Strategiewechsel seien kontraproduktiv. "Wenn du eine schlechte Runde spielst, ignoriere es. Wenn du zwei schlechte Runden aufeinander spielst, denke darüber nach", rät der "Honorary Starter" des Masters Tournament 2022. Vor der dritten schlechten Runde in Folge sollte man weiter an sich glauben und seine Pläne nicht in den Wind schlagen.

Mit 59 Jahren fast zum sechsten British-Open-Sieg

Mit dieser Strategie wäre Watson 2009 beinahe mit 59 Jahren noch ein sechstes Mal Open Champion geworden. Nach einigen Wochen des schlechten Puttens hatte er in dieser Woche, als erneut in Turnberry gespielt wurde, seine Puttbewegung etwas verändert. Es funktionierte, auch wenn es im Playoff gegen Stewart Cink nicht ganz zum Sieg reichte. Und noch etwas zeigt seine bemerkenswerte Leistung damals: Insbesondere im Links-Golf, wo es weniger um Länge und hohe Geschwindigkeiten geht, können auch ältere Spieler aufgrund ihrer Erfahrung und Cleverness noch auf Top-Niveau mithalten.

"Ich wusste, wie man diesen Platz bei diesen Bedingungen spielt und das war mein Vorteil." Watson spielte da bereits seine sechste British Open allein in Turnberry, während "95 Prozent des Feldes" den Platz zum ersten Mal spielten. Mit etwas Wehmut sagt er noch heute: "Ich dachte wirklich, dass ich das Turnier gewinnen kann." Es hätte ihn zum ältesten Major-Sieger aller Zeiten gemacht. "Übrigens", schiebt Watson dann noch hinterher, "die Veränderung mit dem Putter hat genau eine Woche funktioniert." Selbst Open-Legende Watson hat das Spiel nie ganz durchschaut.

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