Der Countdown für den Ryder-Cup in Rom läuft. Luke Donald und Zach Johnson haben ihre Teams für die USA und Europa nominiert. Das haben Reiner Lefeber und Hans-Joachim Klein auch getan; denn nur Tage vor dem prestigeträchtigen Kontinentalvergleich auf Marco Simone sind die Ryder-Cup-Mannschaften vom GC Neuenhof und GC Unna-Fröndenberg aufeinander getroffen. Ein Duell mit langer Geschichte. Die beiden Clubs zwischen Ruhrgebiet und Sauerland liegen nur ein langes Par 4 voneinander entfernt. „ Nachbarschaftsduelle haben immer ihren ganz eigenen Reiz“, so Neuenhofs Kapitän Hans-Joachim Klein vor dem 21. Aufeinandertreffen der Senioren-Teams. Beim letzten Vergleich im Frühjahr musste sich sein Team mit 7:25 Punkten geschlagen geben. Da hält Hans-Joachim Klein es wie Luke Donald, der Kapitän von Team Europe in Golfpost. „ Wir haben den Heimvorteil, das ist ein Pluspunkt für uns, aber wir haben die schlimmste Niederlage hinter uns, die wir je erlebt haben. Das ist Motivation für alle im Team“.
„So deutlich war’s noch nie“, jubelte Fröndenbergs Teamchef Reiner Lefeber nach dem Hinspiel -Triumph im Frühjahr. Seine Männer waren in allen acht Spielen erfolgreich. Doch die Nachbarn vom GC Neuenhof liegen im ewigen Vergleich immer noch 13:7 in Front.
Vor 20 Jahren hatten verdiente Mitglieder beider Clubs den Ryder-Cup der Senioren ins Leben gerufen.
Und damit es nicht nur Ryder-Cup heißt, sondern auch danach aussieht, kämpfen die Senioren-Teams der beiden Clubs in einem verkürzten Modus um eine Kopie der legendären Trophäe. „ Die haben wir aus England einfliegen lassen - zwar kleiner und nur goldfarben, aber für uns so wertvoll wie der Goldpokal für die besten Golfer aus Europa und Amerika“, so Fröndenberg - Kapitän Lefeber. Sein Ziel ist klar: den kleinen Pokal im Nachbarschaftsduell mit den Senioren des GC Unna-Fröndenberg auf dem Platz der Nachbarn im Rückspiel erfolgreich verteidigen; denn für die 32 Senioren beider Clubs ist der Vergleichswettkampf genauso wichtig wie für Europa und die USA der Ryder-Cup in Rom.
Und weil auch für Westfalen und Sauerländer ein Wort noch zählt, haben beide Seiten beim Rückspiel Taten folgen lassen. Erst einmal auf dem Papier mit den Mannschaftsaufstellungen. Klarer Handicap-Vorteil für die Gastgeber des GC Neuenhof. Um 15,4 Punkte liegt das Team von Hans Joachim Klein bei den addierten Durchschnittshandicaps in Front.
„ Das wird schwer, wenn nicht sogar unmöglich“, befürchtet Fröndenbergs Kapitän Lefeber als der erste Flight startet. Stunden später steigt die Spannung. Nach sieben von acht Paarungen stehen je 14 Punkte auf beiden Seiten des Leaderboards.
Der letzte Flight muss die Entscheidung bringen. Anspannung macht sich auf der Sonnenterrasse des GC Neuenhof breit. Nervosität bei den beiden Kapitänen, die sich in diesem Moment keines Blickes würdigen. Als ein erlösendes „ Yes“ über das Grün der 18 hallt, weiß immer noch niemand, wer da kurz gejubelt hat. Augenblicke später Aufklärung. 2,5 zu 1,5 für das Team des GC Unna - Fröndenberg. Im Gesicht von Kapitän Reiner Lefeber macht sich ein Lächeln breit. „ Unglaublich, ihr seid der helle Wahnsinn“. Komplimente für Hans-Otto Franz und Werner König, die den vierten Triumph in Serie für das Team Fröndenberg perfekt gemacht haben. „ Eine großartige Truppe, die auch kämpfen kann“. Komplimente der Verlierer für die Sieger im diesjährigen Ryder-Cup-Duell der Nachbarklubs. Die Trophäe bleibt bis zur Neuauflage des Nachbarschaftsduells im Frühjahr in der Vitrine des GC Unna - Fröndenberg.
Und: für die Senioren beider Clubs ist die kleine goldene Kopie des Ryder Cup genau soviel wert wie der goldene Pokal für die besten Profis aus den USA und Europäer.
