Warum Einsteiger mit weniger Technik, aber mehr Bewegung weiterkommen – Tipps von Coach Jochen Ziffels
Der Einstieg ins Golfspiel kann schnell überfordern: Griffvarianten, Schwungtheorie, Schlägerwahl – alles scheint wichtig, und gleichzeitig scheint alles falsch zu sein, wenn es nicht sofort klappt. Golfcoach Jochen Ziffels kennt dieses Problem und verfolgt deshalb einen anderen Ansatz: Weniger Technik, mehr Gefühl – und das von Anfang an.
In seinem neuen Video auf YouTube stellt er eine Übung vor, die für Einsteiger einen echten Gamechanger darstellen kann: die Pendelübung. Einfach, nachvollziehbar und frei von Druck, direkt einen Ball sauber treffen zu müssen.
„Viele Anfänger konzentrieren sich sofort auf den Ball – dabei sollte es zu Beginn nur um die Bewegung gehen. Die Pendelübung nimmt diese Angst raus und bringt Körpergefühl rein“, sagt Ziffels.
Wie funktioniert die Pendelübung?
Der Ablauf ist bewusst einfach gehalten:
Ein 7er Eisen (maximal ein 9er) genügt, um erste Bewegungen zu üben. Der Schläger wird locker gehalten, die Hände von der Seite angelegt – ohne zu früh den perfekten Griff erzwingen zu wollen. Die ersten 30 Minuten darf der Griff sogar bewusst frei bleiben.
Die eigentliche Übung besteht aus einer pendelnden Bewegung des Schlägers – ohne Ball, dafür mit einem klaren Fokus: das Gras in der Mitte streifen, ohne dabei aus dem Gleichgewicht zu geraten. Gewicht und Rhythmus spielen die Hauptrolle – nicht die Flugbahn des Balls.
Nach einiger Übung folgt eine einfache Steigerung: Drei Bälle werden in einer Reihe ausgelegt. Mit jedem lockeren Schwung macht der linke Fuß einen kleinen Schritt nach vorne – und der Ball wird fast beiläufig mitgenommen. Ein natürlicher Bewegungsfluss entsteht.
Ein Nebeneffekt mit großem Wert
Was auf den ersten Blick simpel wirkt, hat einen wichtigen Lerneffekt: Spieler erkennen durch die freie Bewegung sehr schnell ihren eigenen Schwungtyp.
„Schon nach zwei oder drei Einheiten sehe ich, ob jemand eher ein ruhiger oder dynamischer Schwungtyp ist – das ist später extrem hilfreich für das individuelle Techniktraining“, so Ziffels.
Genau darum geht es ihm: Ein bewusster Einstieg, der nicht überfordert, sondern den natürlichen Bewegungsdrang des Körpers nutzt – und dabei Freude statt Frust erzeugt.
Fazit: Locker starten, sicher ankommen
Die Pendelübung ist kein Allheilmittel – aber sie ist für viele Golf-Einsteiger der effektivste Weg, ein Gefühl für den Schwung zu entwickeln, bevor die Technik ins Spiel kommt.
Sie nimmt den Druck raus, lässt Raum für Entfaltung und macht den Golfeinstieg zugänglich – ganz gleich, ob auf der Range, dem Übungsplatz oder im Garten mit Trainingsmatte.
Ziffels empfiehlt, sich spätestens nach den ersten Stunden mit einem erfahrenen Golflehrer weiterzuentwickeln – aber mit einem entscheidenden Unterschied: „Wer mit der Pendelübung startet, kommt mit einem viel besseren Körpergefühl ins erste Techniktraining – das spart Zeit, Geld und Nerven.“
Zum Video: