Über Christi Himmelfahrt zog es mich mit einer kleinen Gruppe golfverrückter Freunde aus dem Repetal im Sauerland in eine der schönsten Golfregionen Österreichs: an den Mondsee im Salzkammergut. Eine Gegend, die nicht nur landschaftlich begeistert, sondern auch golferisch einiges zu bieten hat. Die Golfregion rund um den Mondsee besticht durch ihre außergewöhnlich hohe Platzdichte auf kleinstem Raum. Innerhalb kürzester Fahrzeit finden sich mehrere 18-Loch-Meisterschaftsanlagen, die sowohl sportlich fordernd als auch landschaftlich atemberaubend sind. Ergänzt wird das Angebot durch zahlreiche 9-Loch-Plätze, die ideal für eine entspannte Runde zwischendurch sind. Wir hatten unsere Tour bereits im Dezember letzten Jahres geplant und so hat uns leider die DP World Tour einen Strich durch die Rechnung gemacht, sodass wir den geplanten Golfclub Gut Altentann aufgrund des Profiturniers an dem Wochenende leider nicht spielen konnten. Aber auch so hat mit Nicolai von Dellingshausen hier ein anderer Deutscher Profi auf dem Platz dominiert 😉
Mittwoch: Auf den Spuren der Profis – Golfclub München Eichenried
Schon die Anreise gestalteten wir sportlich: Auf dem Weg nach Österreich legten wir unseren ersten Abschlag im Golfclub München Eichenried ein – bekannt als Austragungsort der BMW International Open. Ein perfekter Einstieg in unser verlängertes Golfwochenende. Die Aufbauarbeiten für die BMW International Open waren bereits im vollen Gange und an diesem Tag konnten wir mit den Schleifen A & C genau die Bahnen spielen, die die Profis auch spielen. Leider war das Wetter noch etwas ungemütlich und die fünf Stunden Anreise steckten uns noch in den Knochen. Dennoch präsentierte sich der Platz in hervorragenden Bedingungen mit pfeilschnellen Grüns. Ein Platz, der trotz seiner flachen Topographie wirklich Spaß macht.

Golfclub München-Eichenried
Donnerstag: Golfen mit Weitblick – Golfclub am Attersee
Am Donnerstag führte uns unsere Reise zum Golfclub am Attersee, wo wir durch die Mitarbeiter herzlichst empfangen wurden. Uns wurde direkt angeboten unsere Daten ins Netzwerk des Österreichischen Golf Verband aufzunehmen, was uns die Buchungen bei den übrigen Plätzen erleichtern sollte. Ein wirklich toller und zuvorkommender Service. Der Platz startet ungewöhnlich mit einem Par 3 mit einem tollen Ausblick auf den Attersee und die gegenüberliegenden Berge. Die nächsten Bahnen verlaufen sehr weitläufig zwischen mehreren Naturwiesen und Biotopen und steigern sich allmählich. Highlight sind die Bahnen 8 bis 11; zwei anspruchsvolle Par 5, gefolgt von einem schönen Par 4 und einem Par 3 über eine kleine Schlucht. Die übrigen Bahnen sind weiter sehr abwechslungsreich mit teilweise spannenden Abschläge über bzw. aus Biotopen (Bahn 14 von weiß sah sehr abenteuerlich aus).

Golfclub am Attersee: Par 3 zum Start
Freitag: Alpenpanorama pur – Golfclub Salzkammergut
Am Freitag wurde es alpin: Der Golfclub Salzkammergut am Wolfgangsee stand auf dem Programm. Das interessant gebaute Clubhaus steht in einem starken Kontrast zu den modernen Übungseinrichtungen an der Driving Range. Das Trainingszentrum zählt zu den modernsten Anlagen Europas und bietet mit Toptracer-Range und Abschlägen auf zwei Etagen alles was man braucht. Sollte dennoch etwas fehlen, wird man bestimmt in dem bestens sortierten Proshop fündig. Die Golfrunde selbst startete etwas schockierend. Der Regen der letzten Tage hatte dem Platz sehr zugesetzt und so waren die ersten vier Bahnen sehr matschig. Das sollte sich aber ab Bahn 5 ändern und es boten sich extremst abwechslungsreiche und anspruchsvolle Bahnen mit teils gewaltigen Höhenunterschieden und Schräglagen. Trotz des Matsches gefielen mir die Bahnen 1-8 am besten, vor allem die Par 3-Bahnen blieben in Erinnerung. Die Bahnen 9-14 waren vom Layout etwas schwächer, da diese teils hin und zurück gingen. Dafür wird man dann zum Ende der Runde nochmal mit einem tollen Bergpanorama belohnt. Im Gesamten ein Platz, der wirklich Spass macht und keine Bahn der anderen ähnelt.
Nach der Runde sollte man sich auf jeden Fall Zeit für das ein oder andere Getränk nehmen. Die Bedienung durch den Chef der Gastronomie ist alleine eigentlich schon ein Greenfee wert...

Golfclub Salzkammergut: Blick vom 18. Abschlag
Samstag: Das Highlight unter der Drachenwand – Golfclub am Mondsee
Der Samstag gehörte dem absoluten Höhepunkt der Reise: Der Golfclub am Mondsee liegt malerisch direkt unter der beeindruckenden Drachenwand und gilt als einer der schönsten Plätze Österreichs und durch die letzten vier Bahnen rund um den Drachensee als Matchplay-Kurs Nr. 1 in Österreich. Die ersten Bahnen verlaufen noch mit etwas Abstand zum Mondsee und dem kleineren Drachensee (einen Baggersee, der komplett von Spielbahnen umgeben ist). Dennoch schweift auf diesen Bahnen der Blick immer nach oben Richtung Drachenwand, einer fast 700 Meter hohen senkrechten Felswand. Auf Bahn 9 kommt dann das erste Mal der Drachensee ins Spiel. Hier gilt es den ersten Schlag etwa 160 Meter über den See zu spielen, ehe es dann am Ufer entlang zur Halfway Richtung Clubhaus geht. Zu Beginn der Back 9 verlässt man nochmal die Nähe zum Drachensee, ehe es dann ab Bahn 15 nochmal extrem anspruchsvoll wird. Die 15 ist ein Par 3, welches etwa 150 Meter (von Weiß knackige 195 Meter) nur über das Wasser des Drachensee auf ein mehrstufiges Grün geht. Bahn 16 ist ein enges Par 4, bei dem das Grün auf einer Landzunge wieder in den See hinein ragt. Bahn 17 lässt einen mit einen vergleichsweise einfachen Par 3 etwas verschnaufen, ehe es mit einem Par 5 wieder am Ufer des Drachensee zurück zum Clubhaus geht. Die Schlusslöcher haben es wirklich in sich und es gibt hier sogar eine "extra Scorekarte" mit der "Drachenbucht Challenge". Wenn man alle vier Bahnen Netto-Par spielt kann man sich im Clubhaus eine persönliche Belohnung abholen. Leider konnten wir nicht herausfinden, was diese Belohnung war, was wohl an mangelnden Netto-Pars lag...

Golfclub am Mondsee: Die imposante Drachenwand ist allgegenwärtig.

Golfclub am Mondsee: Bahn 15 - der Beginn der Drachenbucht-Challenge
Sonntag: Der sportliche Abschluss – Golfclub Salzburg Eugendorf
Zum Abschluss ging es am Sonntag auf dem Rückweg noch zum den Golfclub Salzburg Eugendorf. Ein fairer Platz mit schönen Par 3-Bahnen und stark ondulierten Grüns. Interessant ist Bahn 10. Hier hat man als Spieler die Wahl zwischen zwei Grüns, die im Parallelbetrieb laufen. Golfanfänger können ein Grün vor einem großen Wasserhindernis anspielen, ambitionierte Golfer spielen das Grün hinter dem Wasserhindernis an. Habe ich so bisher auch noch nie gesehen, finde es aber eine faire Idee für Golfanfänger. Im gesamten ein sehr weitläufiger und offener Platz, der zum Abschluss der Tour nochmal Spass gemacht hat.

Golfclub Eugendorf: "Player's Choice" an Bahn 10
Fazit
Fünf Plätze in fünf Tagen – jeder für sich ein Erlebnis. Die Region rund um den Mondsee ist ein echtes Juwel für Golfer: landschaftlich traumhaft, mit hoher Golfplatzdichte und typisch österreichischer Gastfreundschaft. Wer also mit Freunden einen sportlichen Kurztrip plant, sollte sich diesen Flecken Erde unbedingt vormerken. Wir kommen auf jeden Fall wieder – eventuell dann aber mit einer entspannteren Anreise bzw. Abreise.