Wieder Erwarten war der Schlusstag eine Zitterpartie für die Europäer. Angeführt von den Starspielern Rory McIlroy, Jon Rahm und Viktor Holland - die Nummern zwei bis vier der Weltrangliste - schraubten die Gastgeber bei den Einzelmatches den Punktestand schnell auf 14 und damit auf die Hälfte der zu vergebenden 28 Zähler. Weil die Herausforderer des Titelverteidigers USA waren, benötigten sie zum Sieg aber 14,5 Punkte. Und dieser fehlende Zähler liess lange auf sich warten.
Es war der Engländer Tommy Fleetwood, der Europas Sieg sicherte. Dieser Cup bedeutet den Spielern so viel, dass der Masters-Champion Jon Rahm berichtete, er habe zu Wochenbeginn "gar nicht aufhören können zu weinen" - wegen der emotionalen Videos, mit denen Europas Captain Luke Donald die Spieler auf den notorisch intensiven Kontinentalwettstreit eingestimmt hatte.
Dabei hatte alles spielerisch leicht begonnen. Durch die historische Premiere einer verlustpunktfreien Session für Europa am Freitagmorgen stand es gleich 4:0. Diese Führung verteitigten die Europäer am Samstag (10,5:5,5), wobei dem Norweger Hovland mit dem Schweden Ludvig Aberg der höchste Sieg der Geschichte gelang. Mit Hovland hat sich womöglich für viele Jahre ein neuer europäischer Ryder-Cup-Star etabliert. Hovland war es, der mit einem eingelochten Chip am ersten Loch am Freitagabend den Ton für den ganzen Cup gesetzt hatte. Und er war es, der am Sonntag den klarsten europäischen Sieg nach Hause brachte.
