Der schwerste Gegner bist du selbst

Emotionale Intelligenz als Türöffner

am 04. Jan 2022 um 09:31 Uhr von Julian Alexander Wehlmann

Der schwerste Gegner bist du selbst

Die Emotionale Intelligenz (EI) bekommt mehr und mehr Aufmerksamkeit in der Psychologie. Auch im Sport und besonders in Sportarten wie im Golf (Foto: Getty) kann eine verbesserte EI zu besseren Ergebnissen führen.

Was sind Emotionen?

Die Grundlage für die EI sind Emotionen. Laut Paul Ekman gibt es fünf Basisemotionen: Ärger, Freude, Ekel, Furcht und Trauer. Diese Basisemotionen können von jedem Menschen ungeachtet der sozialen oder kulturellen Herkunft erkannt und verstanden werden. Sie helfen uns im täglichen Leben bei der Regulation der sozialen Interaktion und können Handlungstendenzen freisetzen. Nebenbei können wir durch Emotionen Mitmenschen beeinflussen oder durch diese beeinflusst werden (good to know für das nächste Matchplay).

Emotionale Intelligenz

EI ist, um es kurz und knapp zu schreiben, die intra- und interpersonelle Antwort auf Emotionen. Inbegriffen ist der Ausdruck, das Erkennen, das Verstehen, und die Regulation von Emotionen. Warum erzähle ich dir das eigentlich alles?

Mehrere Reviews (Zusammenfassung vieler Studien) und Metaanalysen (Zusammenfassung und neue Evaluation der Ergebnisse vieler Studien) haben herausgefunden, dass die EI sowohl im Sport als auch außerhalb einen positiven Einfluss auf die Leistung hat.  

Verbesserung der EI 

In der Psychologie wurde seit der Entstehung des Begriffs in den 1990er Jahren darüber debattiert, ob es sich bei der EI um eine Persönlichkeitseigenschaft oder eine Fähigkeit handelt. Wie so häufig in der Wissenschaft kommt dann eine dritte Person um die Ecke und verbindet beide Ansätze in einem Model. Laut Nelis und seinen Kollegen besteht die EI aus drei Ebenen: der Wissensebene, der Fähigkeitsebene und der Eigenschaftsebene. Alle Ebenen müssen für eine Verbesserung der EI durchlaufen werden.

Die Wissensebene haben wir zusammen durchlaufen, du weißt was Emotionen sind und wozu sie im Stande sind. Natürlich solltest du dir noch den ein oder anderen Gedanken machen welche Emotionen du wann zeigst und ob sie dir helfen oder nicht. 

Die Fähigkeitsebene beschreibt deine Fähigkeit das Wissen umzusetzen. Solltest du erkannt haben, dass du nach schlechteren Schlägen wütend wirst und anschließend der nächste Schlag dadurch negativ beeinflusst wird, solltest du dir eine Strategie überlegen diese Wut zu beeinflussen. Das kann durch einfache Gedanken wie „das passiert uns allen mal“ (machen wir uns nichts vor, wenn man wütend ist, reicht das nicht) bis hin zu einer Veränderung der Aufmerksamkeit reichen. Ein Sportler, den ich längere Zeit betreut habe, hat sich nach einer schlechten Aktion den Handschuh ausgezogen, um das Muster zu brechen. Anschließend zieht er den Handschuh wieder an und startet bei null. So individuell deine Reaktionen auf dem Platz sind so individuell können auch die Lösungen sein, probiere verschiedene Ansätze und schaue, wie sie dir helfen. Die Eigenschaftsebene beinhaltete deine typische Reaktion auf gewisse Emotionen und ist das Produkt der davor durchlaufenen Ebenen.

Nun hast du einen kleinen Leitfaden für die EI und die damit verbundene Emotionsschulung. Solltest du die ersten beiden Ebenen des Models durchlaufen (Wissensebene, Fähigkeitsebene) verändert sich die Dritte (Eigenschaftsebene) automatisch mit. Dies kann zu einer besseren Reaktion auf deine Emotionen führen und dir somit dabei helfen in emotionale Situation (positiv als auch negativ) ruhig zu bleiben und zielorientiert zu reagieren. 

Julian Alexander Wehlmann

Julian Alexander Wehlmann

Gut Kaden GLC

Ich bin Julian und studiere an der Sporthochschule Köln „Psychology in Sport and Exercise“. Die Sportpsychologie ist meiner Meinung nach das spannends...

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