Mit meinem letzten Beitrag im alten Jahr möchte ich mich bedanken: Für die Treue meiner Leserschaft, beim "Putter-König", dessen Gruss ich Ingo Lenssen ausgerichtet habe, auch bei Hartmut, der mir bei den letzten beiden Blog Posts sehr geholfen hat (Ohne ihn wären diese Beiträge überhaupt nicht zustande gekommen.), Karl-Heinz Heidenreich und Julian Wehlmann für ihre Hilfe zur Psychologie im Golfsport und vor allem Elena Fingerhuth, die mit stoischer Ruhe meine Mails ertragen musste, und auch dem Team der Golfpost, das oft unsichtbar bleibt und dennoch eine sehr gute Arbeit leistet, indem sie für meine Anliegen da ist.
1) Sie praktizieren schon sehr lange als Anwalt und haben sich (nach meinem Wissensstand) auf Strafrecht und Strafprozessrecht spezialisiert. Ich stelle mir vor, dass Sie dadurch mehr als üblich über Ihre Klienten erfahren. Was fasziniert Sie in Ihrem Beruf, vielleicht auch am Umgang mit Menschen, über die Sie sehr viel Details erfahren? Und was interessiert an Ihrem Fachgebiet des Strafrechts am meisten: Gibt es da eine Gerechtigkeit?
Die Auseinandersetzung mit Menschen bei einer Strafverteidigung ist meist sehr intensiv. Manchmal werden Abgründe offenbart, ein anderes Mal wird versucht sie zu verschleiern. Grundsätzlich bedeutet aber die Begehung einer Straftat den Bruch des vorgegebenen Rechtssystems. Dieser Bruch ist entweder absichtlich oder unabsichtlich, bedacht oder unbedacht, begangen. Die Gründe für dieses Verhalten zu erkennen, sie zu verstehen sind für mich faszinierend. Die Möglichkeiten mit diesem Fehlverhalten umzugehen sind vielfältig und bürgen einen ungemeinen Reiz der Arbeit in sich.
2) Wie sind Sie zu unserem gemeinsamen Hobby, dem Golfen, gekommen? Sie sind sehr vielseitig engagiert. Finden Sie manchmal eine Auszeit, um beim Golfspiel einmal, so weit es geht, all Ihre Gedanken „auszuschalten“?
In den Mannschaften, in denen ich Eishockey gespielt habe, kamen meine Mitspieler unter anderem auch aus Amerika. Dort ist der Golfsport so populär, dass fast alle Eishockeyspieler ihm nachgehen. So wurde ich von diesen Mannschaftskameraden in den Sommermonaten dazu animiert es auch einmal zu probieren. Seitdem hat mich die Faszination dieses Sportes nicht mehr losgelassen. Das ist nahezu 30 Jahre her. Wann immer es meine Zeit erlaubt, genieße ich es, dem ruhigen Flug des Balles hinterherzuschauen, immer in der Hoffnung, dass er auch da hinfliegt, wo ich ihn landen sehen möchte.
3) Ihre Kanzlei befindet sich in Bodman-Ludwigshafen. Demnach könnten Sie Mitglied im GC Konstanz sein? Aber wenn nicht, sind Sie dann trotzdem ab und zu auf diesem Golfplatz anzutreffen?
Ich bin tatsächlich Mitglied im Golfclub Konstanz. Aufgrund meiner derzeitigen Dreharbeiten in Berlin allerdings leider nicht häufig dort anzutreffen.
4) Ich stelle mir vor, dass Sie ein enormes Arbeitspensum zu bewältigen haben. Wie können Sie trotzdem eine Auszeit nehmen, sei es Zeit für Ihre Angehörigen, Freunde, oder eben auch fürs Golfen?
Ich gehe meiner Anwaltstätigkeit seit nunmehr 30 Jahre nach, seit 20 Jahren stehe ich vor der Kamera. Ich glaube, das ist Zeit genug um die Organisation des Arbeitsalltages zu optimieren. Somit bleibt auch immer wieder Zeit für Freizeit und auch ein Urlaub ist drin.
5) Ich gehe hier sogar noch einen Schritt weiter, indem ich Ihnen folgende Frage stellen möchte: Wie gelingt es Ihnen, all Ihre Tätigkeiten unter einen Hut zu bringen? Daraus folgt: Gelingt es Ihnen, dass Sie tatsächlich genug Zeit finden, um an Ihrem Handicap „dranzubleiben“ und dieses vielleicht zu verbessern?
Bei aller Optimierung bleibt dafür tatsächlich nicht die Zeit.
6) Des Weiteren möchte ich Sie fragen, ob und wie Sie im Golfsport Ambitionen haben oder verfolgen?
Die Ambitionen beschränken sich für mich auf den Genuss. Die sportlichen Ambitionen überlasse ich lieber meinem Sohn.
7) Die letzte Frage habe ich auch im Hinblick auf Ihren Beruf als Rechtsanwalt gestellt. Denn: Sie nehmen sich sehr viel Zeit mit Ihren Klienten und mit den Menschen, die bei Ihnen rechtliche Hilfe suchen. Sie engagieren sich sehr für Ihr Umfeld. Ich stelle mir vor, dass Sie – wie ein Arzt – mehr Informationen über die Menschen erhalten, die natürlich unter Ihr Berufsgeheimnis fallen. Wie können Sie möglichst sachlich und objektiv damit umgehen? Ein einfache Antwort wäre wohl: „Das gehört nun einmal zum Beruf eines Anwalts.“.
Ganz so einfach sollte es man sich nicht machen, denn die Erkenntnis, dass Empathie für diesen Beruf ebenso notwendig und ebenso unabdingbar ist, wie auch ein hohes Maß an Abstraktionsfähigkeit, helfen sehr dabei den Anforderungen eines guten Anwaltes gerecht zu werden.
8) Welches Interesse hat Sie an Ihrem Studienfach, als Sie in Konstanz das Jura-Studium aufgenommen hatten?
Ich wollte Anwalt werden, im besten Falle Strafverteidiger, was mir zum Glück gelungen ist.
9) Und nun noch zu meiner letzten Frage: Was bereitet Ihnen Freude am Golfen? Was interessiert Sie an dieser Kombination Jurist und Golfer?
Ich würde das eine vom anderen trennen wollen. Der Golfsport lehrt nicht nur Demut und die Erkenntnis des eigenen Unvermögens, er bürgt auch die Möglichkeit ungeheurer Freude und fördert das Bewusstsein, dass man nie ausgelernt hat.
10) Hier möchte ich Ihnen einfach die Möglichkeit geben, ein Schlusswort zu ergreifen. Habe ich etwas vergessen? Oder gibt es etwas, das Ihnen am Herzen liegt?
Ich wünsche mir in diesen Pandemiezeiten, dass wir uns alle den Mut zur Offenheit und Toleranz bewahren.
