Back Nine

Die Show des Scottie Scheffler hält an – und von den Kollegen kommt nur Lob

22. Apr. 2024 von Michael F. Basche in Köln Deutschland

(Foto: Getty)

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Vergessen Sie für eine Weile Caballero Miguel Ángel Jiménez: Nicht der spanische Altmeister ist aktuell „The most interesting man in golf“. Nein, es ist Scottie Scheffler, von dem Gattin Meredith sagt, er sei der „schrägste Typ“, den sie kenne, und der anfangs der Woche erklärt hat, er sei nach all dem Masters-Rummel und seinem zweiten Triumph im Augusta National Golf Club „ziemlich ausgelaugt“. Trotzdem geht die Scheffler-Show auf Hilton Head Island weiter – und der Weltranglistenerste als klar Führender in die Fortsetzung des wegen Wetterunbilden abgesagten Finaltags der RBC Heritage. Zwischendrin war der also so brav verschriene Scheffler mal kurz feiern: Mit seiner hochschwangeren Ehefrau, seinem Manager und seinem Trainer sowie ein paar Freunden, samt Green Jacket und noch im Sonntags-Outfit von Augusta.

In einer Spelunke namens Inwood Tavern in seiner Heimatstadt Dallas ließ er sich am frühen Montagmorgen mit zwei Fans ablichten und erklärte hernach auf Hilton Head Island: „Ich bin eigentlich nicht sehr oft an solchen Orten“, so der gläubige Christ. „Aber es schien eine gute Idee zu sein, als Meredith uns vom Flughafen abholte, als sind wir in die Kneipe, haben ein paar Fotos gemach, was getrunken und sind nach 20 Minuten nach Hause und ins Bett gegangen, weil Meredith ziemlich erschöpft war.“

 

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Da war er dann doch wieder brav, diese Scottie Scheffler, den seine Kollegen in höchsten Tönen loben und der seit August 2023 keine Runde über Par gespielt hat.

 

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Auch Wyndham Clark ist sich der Situation bewusst und hat gestern zu Beginn der Finalrunde mal versucht, mit ach Birdies an Schefflers Vormachtstellung zu kratzen, musste dann aber doch Federn lassen. Zuvor hatte der amtierende US-Open-Champion ein ziemliches Gewese um die Kluft zwischen dem Branchenprimus und dem Rest der Welt gemacht und wurde dafür von Scheffler bei dessen Pressekonferenz mal kurz und trocken eingenordet: „Ja, mag sein. Aber wie ich heute schon mal gesagt habe: Ich bin nicht auf der Tour unterwegs, um einfach nur herumzulaufen und ein bisschen Golf zu spielen. Das gilt auch bei diesem Turnier, für das ich schon vor geraumer Zeit zugesagt und für das ich meine schwangere Frau zu Hause gelassen habe. Ich bin nicht nur zum Spaß hier, sondern um zu spielen – und zwar hoffentlich gut zu spielen.“

Krisensitzung nach miesen Masters-TV-Zahlen

Abwärtstrend: Auch das Masters hat die Negativentwicklung bei den Zuschauerzahlen im professionellen Herrengolf nicht aufhalten können – sondern eher bestätigt. Der Augusta-Haussender „CBS“ vermerkte am Finaltag insgesamt 9,589 Millionen Zuschauer für die letzte Runde des ersten Majors eines jeden Jahres, das waren 20 Prozent weniger als im Vorjahr, trotz des Finalrunden-Auftritts von Tiger Woods, und die niedrigste Zuschauerzahl seit 1993. Der 15-fache Majorsieger mobilisiert zwar immer noch die Massen, doch insgesamt sinkt das Interesse am Herren-Profigolf weiterhin in alarmierende Maße.

PGA-Tour-Commissioner und PGA-Tour-Enterprises-CEO Jay Monahan hat daher im Vorfeld der RBC Heritage auf Hilton Head Island eine Sondersitzung des Spielerbeirats (PAC/Players Advisory Council) mit Vertretern der Strategic Sports Group einberufen, bei dem die Fans und deren schwindende Resonanz der Hauptpunkt der Tagesordnung waren. Des Weiteren ging es um eine mehr internationale Ausrichtung des künftigen Geschehens in der Beletage des Golfsports und um mögliche Regel bzw. Formatänderungen, mit denen die Events für ein junges Publikum attraktiver sein könnten.

Cam Smith hört die Masters-Uhr ticken

Eingeständnis: Für Cameron Smith tickt die Masters-Uhr. Nach dem geteilten sechsten Platz bei der 88. Ausgabe des Major im Augusta National Golf Club, seiner fünften Top-Ten-Platzierung, ließ der australische Champion Golfer of the Year von St. Andrews 2022 wissen, der 2020 schon mal Zweiter war: „Ich bin jetzt 30 Jahre alt. Ich weiß, das hört sich verrückt an, aber es wird ein Punkt in meiner Karriere kommen, an dem sich die Dinge in die andere Richtung entwickeln. Ich würde gerne glauben, dass es mit mir immer noch aufwärts geht und dass ich immer noch mit den besten Golfern der Welt mithalten kann. Aber die Zeit vergeht, und es gibt nur ein solches Turnier pro Jahr - also muss man das Beste daraus machen.“ Sehr freimütig, und spontan fällt einem dazu nur ein: Was soll denn erst Rory McIlroy mit seinen 34 Jahren sagen, der es dieses Jahr trotz nochmal fokussierterer Vorbereitung erneut nicht geschafft hat …

LIV verstärkt Management – für neue Perspektiven?

Schlechtes Omen? LIV Golf hat die Managementebene massiv verstärkt. In den kommenden Wochen treten beim Konkurrenzcircuit ein neuer Chief Financial Officer (David Phillipps), ein neuer Head of Events (Ross Hallett), eine neue Head of Team Business Operations (Katie O’Reilly), und ein neuer Leiter des Büros in London (Tim Taylor) ihren Dienst an. Alle wurden überdies als Executive Vice Presidents berufen. Es darf nun trefflich spekuliert werden, ob das was über den Stand der Verhandlungen zwischen der PGA Tour und dem saudi-arabischen Staatsfonds PIF aussagt, der LIV bekanntlich finanziert, oder über die Zukunft von LIV aussagt. Immerhin ist der Plan im Fall eines Zusammenarbeitens, dass die LIV-Liga dann unter die Hoheit von PGA Tour Enterprises und die Regie von deren CEO fällt, dem amtierenden PGA-Tour-Commissioner Jay Monahan. Aber würde man das Management noch so ausbauen, wenn diese Perspektive real wäre? Oder sind die Verhandlungen über einen „Dreier“ von PIF, PGA Tour und Strategic Sports Group gar längst gescheitert? Dann ergäbe die Verstärkung Sinn, weil der düpierte PIF-Boss Yasir Al-Rumayyan dann LIV vermutlich noch mal stärken, die Struktur ausbauen und weitere Spieler von der PGA Tour abwerben wollen würde.

Mickelson hält LIV Turniere über 72 Loch für möglich

Zugeständnis: Phil Mickelson hat bestätigt, was Jon Rahm schon angedeutet hat – bei der LIV Golf League wird sehr intensiv über einen Änderung der Turnierdistanz von 54 auf 72 Loch nachgedacht. Eigentlich wurde „Lefty“ gefragt, ob sich die verkürzten LIV-Turniere auf seine Wettbewerbsfähigkeit auswirken würden, nachdem er das diesjährige Masters mit Acht über Par beendet hat, während er vergangenes Jahr noch geteilter Zweiter war. „Ich glaube nicht, dass es einen Unterschied macht", sagte der 53-Jährige. „Wir haben Mini-Touren, die 54 Loch spielen, die Champions Tour geht jeweils über 54 Loch. Doch es würde mich nicht überraschen, wenn einige oder alle LIV-Turniere auf 72 gehen würden.“ Um sich wieder mit den Events des Establishments vergleichbar zu machen. Aber, so Mickelson weiter, „ich bin da nicht involviert. Darum kümmern sich andere.“

Ein Foto als Antwort für den Troll

Perfekter Konter: Phil Kenyon, seit geraumer Zeit der. Putting-Coach des allenfalls in dieser Disziplin schwächelnden Scottie Scheffer, wurde von einem Social-Media-Troll mit der Bemerkung angefeindet, er „zerstöre“ mit seinen Methoden Scheffler und dessen Spiel. Am Sonntag vergangener Woche hatte Kenyon darauf die passende Antwort: Er setzte schlicht mit dem Foto seines Schützlings im zweiten Green Jacket und mit der silbernen Clubhaus-Replika, den Insignien des Masters-Champions, einen obendrauf – buchstäblich wie im Wortsinn.

 

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Augusta-Mitarbeiter klaut Millionenwerte

Langfinger: Vor dem Bundesgericht in Chicago ist zwei Tage nach dem Masters ein ehemaliger Angestellter des Augusta National Golf Club angeklagt worden, der im Lauf von 13 Jahren Millionenwerte an Masters-Merchandise-Artikeln und Master-Memorabilia gestohlen haben und in Tampa/Florida verscherbelt haben soll. Damit erweiterte sich die Anklage auch noch um den Vorwurf des Schmuggels über Staatsgrenzen. Laut der „Chicago Tribune“ hat Robert Globensky (39) aus Augusta auch das Green Jacket von Arnold Palmer mitgehen lassen, dass dem „King“ für seinen Masters-Sieg 1958 verliehen worden war. Der Diebstahl war überhaupt erst aufgeflogen, weil ein Augusta-Mitglied das Sakko erstehen wollte, um es für den Club sicherzustellen.

Land und Golfplätze unter in Dubai

Sintflut: Der Starkregen und das daraus folgenden Hochwasser haben im Wüstenstaat Dubai und in den anderen Vereinigten Arabischen Emiraten nicht nur Flughafen und Autoverkehr lahmgelegt.

Die Überflutungen haben auch die Golfplätze im Wasser versinken lassen, hier als Beispiel The Els Club:

 

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In den Staatsmedien war von der größten Niederschlagsmenge seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1949 die Rede, also weit vor der Gründung der Emirate im Jahr 1971.

Vaterfreuden in der „Amen Lane“

Zum Schluss: Wenn jemand Vater von Drillingen wird oder ist, dann muss das keinesfalls das Ende fürs Golfvergnügen bedeuten. Sondern sehr kreativ machen – beispielsweise mit der „Amen Lane“ hinterm Haus. Frei nach der Devise: Gewusst, wie.

 

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