Back Nine

„Haushaltshilfe“ Scottie Scheffler: Green Jacket als Alibi, um sich zu drücken

18. Apr. 2022 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Seit einer Woche im Besitz des Green Jackets: Scottie Scheffler. (Foto: Getty)

Seit einer Woche im Besitz des Green Jackets: Scottie Scheffler. (Foto: Getty)

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Sorry, Jordan Spieth, aber es sind zuvor doch noch ein paar Dinge zum 86. Masters nachzutragen, auch wenn das erste Major des Jahres nun seit über einer Woche in den Büchern ist. Beispielsweise, dass Champion Scottie Scheffler offenkundig fürderhin vom Abwasch befreit ist. Denn immer, wenn ihn Ehefrau Meredith an die Spüle oder um sonstige Haushaltshilfe bittet, zieht sich der 25-Jährige nach eigener Aussage sein Green Jacket über und fragt mit Unschuldsmiene: „Echt jetzt, muss ich das immer noch machen?“ Und ja, natürlich steht „Nice Guy“ Scheffler seiner Herzdame trotz des Triumphs von Augusta National am heimischen Herd zur Seite.

Derweil macht sich nicht nur die deutsche Trainer-Ikone Frank Adamowicz im Golf Post Talk nach dem Masters, sondern die gesamte Golfwelt Sorgen um die orthopädischen Auswirkungen von Schefflers spezieller Beinarbeit beim Golfschwung.

„Wenn man versucht, das jemand anderem beizubringen, würde man vermutlich Leute verletzen“, sagt beispielsweise der von Scheffler als Weltranglisten-Erster abgelöste Jon Rahm. So hat Coach Randy Smith auch gar nicht versucht, Schefflers genuinen Bewegungsablauf zu verändern, sondern sich stattdessen darauf konzentriert, den Schwung des 1,91-Meter-Manns zu optimieren – mit Erfolg.

Was gibt es sonst noch? Ein paar „Fun Facts“ beispielsweise: Scheffler hat in der bisherigen Saison der PGA Tour über neun Millionen Dollar und damit mehr Preisgeld verdient, als Jack Nicklaus, Arnold Palmer und Gary Player während ihrer gesamten aktiven Laufbahn. Oder: Mit seinem Anteil von bislang rund 900.000 Dollar wäre Schefflers Caddie Ted Scott die Nummer 78 der PGA-Tour-Geldrangliste – und die Nummer eins auf der LPGA. Schefflers Highschool in Dallas, Highland Park, stellt übrigens heuer nicht nur den Masters-Champion, sondern mit Los-Angeles-Rams-Quarterback Matthew Stafford auch einen aktuellen Super-Bowl-Gewinner. Und dann war da noch dieser Fan, der anlässlich des Comebacks von Tiger Woods ein Dankschreiben an den Superstar aufsetzte, das nicht vorenthalten werden soll:

Erneuter Oster-Sieg: Spieth im 50-Millionen-Club

Ostergeschenk: Der Sieg auf Hilton Head Island war sein 13. Titel auf der PGA Tour, aber Jordan Spieth scheint sowieso an Ostersonntagen ein besonders gutes Händchen zu haben. Denn auch sein Erfolg vor Jahresfrist, mit dem der dreifache Major-Sieger bei der Valero Texas Open 2021 das Dutzend vollgemacht hatte, fiel auf den Ostersonntag. Mit dem 1,44-Millionen-Dollar-Scheck für die RBC Heritage hat Spieth, dem seine Frau Annie nach dem aberwitzig verpassten Tap-in-Putt vom Samstag einen kleinen Tipp mit auf den Weg gegeben hatte (siehe unten), überdies die Marke von 50 Millionen an Preisgeldern (50.578.855 Dollar) überschritten. Der 28-jährige Texaner ist nun Professional Nummer elf in diesem exklusiven Club, der von Tiger Woods, Phil Mickelson und Dustin Johnson angeführt wird. Und übrigens, Ostersonntag 2023 ist dann der Finaltag des 87. Masters …

„The Match VI“ wird zum Duell der Quarterbacks

Wurf-Künstler: „The Match“ macht das halbe Dutzend voll. Die sechste Auflage des Show-Spiels findet allerdings ohne Golfstars statt und wird stattdessen zum reinen Duell der American-Football-Quarterbacks. Am 1. Juni treten Tom Brady (Tampa Bay Buccaneers), mit sieben Super-Bowl-Siegen erfolgreichster Spielmacher aller Zeiten und kürzlich vom Rücktritt zurückgetreten, sowie Green-Bay-Packers-Idol Aaron Rodgers gegen ihre potenziellen Nachfolger in der amerikanischen National Football League (NFL) an. Gegner über zwölf Löcher im Wynn Golf Club in Las Vegas sind Patrick Mahomes, Super-Bowl-Champion mit den Kansas City Chiefs 2020, und Josh Allen von den Buffalo Bills. Brady nimmt damit zum dritten Mal an „The Match“ teil, Rodgers zum zweiten Mal.


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Fowler kämpft um Teilnahme an US Open

Schwarze Serie: Die sportliche Krise von Rickie Fowler hält an. Der auf Weltranglistenplatz 138 abgestürzte Kalifornier hat soeben zum zweiten Mal hintereinander das Masters verpasst – und selbiges droht ihm auch für die US Open im The Country Club in Brookline/Massachusetts. Deswegen hat sich Fowler für ein 36-Loch-Qualifikationsturnier eingeschrieben, dass zehn Tage vor dem Major im Kinsale Golf and Fitness Club sowie im Wedgewood Golf and Country Club in Ohio stattfindet. Der 33-Jährige hat bei der RBC Heritage zum mittlerweile sechsten Mal in dieser Saison den Cut verpasst und ist seit nunmehr drei Jahren ohne Sieg auf der PGA Tour.

Wahlberg verkauft berühmten Kurzplatz – samt Chateau

Schlossherr gesucht: Hollywood-Star Mark Wahlberg ist bekanntlich golfverrückt. Der Schauspieler liebt schnelle Runden und hat sich im Garten seines Anwesens in Los Angeles einen 5-Loch-Kurzplatz bauen lassen, der Seinesgleichen sucht und für sich in Golfkreisen schon Berühmtheit erlangt hat. Nun will „Marky Mark“ das Ensemble im Chateau-Stil mit 2.787 Quadratmetern Hausfläche auf 2,4 Hektar Grundstück verkaufen. Wer also nach den Oster-Feiertagen noch 87,5 Millionen Dollar übrig hat, kann künftig mehr als luxuriös am Kurzspiel feilen. Für weitere Details zu dem „Schnäppchen“ in den Hügeln von Beverly Hills siehe dieses Video:

Australier schafft 57er-Runde: 15-unter-Par

Wahnsinns-Score: Der Australier Ben Murphy hat bei einem Charity-Turnier auf dem North Course des Peninsula Kingswood Country Golf Club eine Fabelrunde von 57 Schlägen gespielt, 15-unter-Par! Dem Clubmitglied mit einem Handicap von 4 unter Par gelangen eine 28er-Front-Nine und eine Back Nine mit 29 Schlägen; insgesamt erzielte Murphy auf dem knapp 6.000 Meter langen Kurs im berühmten Sandbelt von Melbourne elf Birdies und zwei Eagles. Überflüssig zu erwähnen, dass er damit auch das Turnier gewonnen hat. Den „Gegenentwurf“ zu Murphys Runde lesen Sie dann am Ende dieser Back Nine.

Marcel Siem weiht neue Green-Eagle-Bahnen ein

Eröffnung: Auf den Green Eagle Golf Courses in Winsen (Luhe) nahe Hamburg gehen die Vorbereitungen auf dem neuen, ebenfalls turniertauglichen West Course immer weiter, der den Porsche Nord Course, Schauplatz der Porsche European Open (02. bis 05. Juni 2022), ergänzen soll. Mitinhaber Michael Blesch hat die Bahnen 8, 9 und 10 des bestehenden Süd Course bereits auf Zukunft getrimmt, sprich umgebaut, und einen Freund des Hauses für den ersten Schlag auf der neuen Zehn gewinnen können, die später zur Eins des West Course wird. Marcel Siem schwingt ein lockeres Eisen übers Wasser – und dem Vernehmen nach soll er das Grün auch getroffen haben...

Golfcarts geklaut und verhökert: Zwei Jahre Haft

Serientäter: In Florida ist der 45-jährige Nathan Rodney Nelson zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er im Laufe von vier Jahren 70 Carts gestohlen und 14 weitere zu stehlen versucht hatte. Nelson, der als Hausverwalter selbständig und 2017 in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten war, trieb sein Unwesen bevorzugt auf ländlich gelegenen Golfanlagen in North Dakota, Wisconsin, Minnesota, Missouri, Ohio und Georgia, wo er schließlich auf dem Gelände einer Wartungsfirma für Carts auch erwischt wurde. Er hatte sein Diebesgut im Internet für 2.500 Dollar pro Gefährt verhökert und so insgesamt 222.000 Dollar kassiert. Bei Nelson wurde ein gefälschter Ausweis über eine zweite Identität als „Mason Weber“, gefälschte Seriennummern und Einbruchswerkzeug gefunden. Neben der Haftstrafe verhängte das Gericht eine Geldstrafe in Höhe der illegalen Einkünfte sowie Schadensersatz-Zahlungen für einige der betroffenen Golfanlagen.

135 Schläge beim Tour-Qualifier

Zum Schluss: So was erlebt man auch nicht alle Tage. Da will sich einer für ein PGA-Tour-Turnier bewerben und liefert – zugegeben, unter anderen Platzbedingungen – einen Score ab, der selbst im Monatsbecher vermutlich allenfalls für den Trostpreis gereicht hätte. In diesem Fall war's die Valero Texas Open, das letzte Turnier vor dem Masters, bzw. der Qualifier im Clubs of Kingwood in Texas, wo mindestens 4 unter Par angesagt waren. Der betreffende Sportkamerad freilich, dem die Rücksichtnahme der Anonymität gewährt ist, fabrizierte eine Runde von 135 Schlägen – ja: hundertfünfunddreißig. Zudem bracht er das Kunststück fertig, mit Ausnahme der 11 alle Schlagzahlen von 3 bis 13 auf der Scorekarte zu haben:

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