Original und Fälschung? Der Teamspirit, der Korpsgeist, die mannschaftliche Geschlossenheit, die verschworene Gemeinschaft – das sind die Aspekte, auf die sich Europa, nebst der individuellen spielerischen Stärken, von jeher beim Ryder Cup verlassen kann und die gerade bei Heimspielen oft den Ausschlag geben. Es ist schon eine Binsenweisheit, dass die Ego-Shooter aus den USA dem in der Regel wenig entgegenzusetzen haben – so sehr man sich mittlerweile bemüht, die Individualitäten ein wenig einzudämmen und ebenfalls als verschworene Gemeinschaft aufzutreten.
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Doch Justin Rose stellt das mit der Erfahrung aus sechs persönlich absolvierten Kontinentalduellen durchaus infrage. „Ich denke, Amerika hat sich zu sehr bemüht, ein Team zu werden, während Europa etwas natürlicher und organischer ist, und ich denke, das hat in gewisser Weise tiefere Wurzeln“, rückt der 45-jährige Engländer mit Blick auf Bethpage Black das Thema Teamgeist zurecht. „Die US-Spieler denken, ein großartiges Team zu sein bedeutet, beste Freunde zu sein. Aber ein großartiges Team zu sein bedeutet vielmehr, ein wirklich gutes Motto zu haben; eine Identität, die von den Spielern vor einem stammt; und nicht zuletzt an eine gemeinsame Vision zu glauben“, so „Rosie“, der Europas Grundlagen in der Identität sieht, die von Generation zu Generation weitergegeben wird.
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McIlroy und BDC haben sich verbal schon in der Wolle
Der Schlagabtausch ist eröffnet: Es ist wie bei großen Boxkämpfen – das Duell beginnt in der Regel mit einer verbalen Keilerei, besser bekannt als Ballyhoo. Und wer ist vor dem Ryder Cup für so was zuständig? Auf Gastgeberseite natürlich Bryson DeChambeau, der versprochen hat, auf Bethpage Black einen „Taifun der Energie“ loszutreten, dem Europas Equipe nicht gewachsen sein werde. Und nachdem sich BDC schon darüber beschwert hat, dass Rory McIlroy in der Finalrunde des Masters kein Wort mit ihm gewechselt habe, will er dem Nordiren im Fall eines direkten Aufeinandertreffens dermaßen „was zwitschern“, dass dem die Ohren klingen. Das lässt der Primus von Luke Donalds Dutzend natürlich nicht auf sich sitzen. Hatte McIlroy auf DeChambeaus Kritik vom Masters noch gelassen gekontert, er sei dort unterwegs gewesen, um ein Turnier zu gewinnen und nicht um neue Freunde zu finden, keilt der 36-Jährige nun so richtig zurück:
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Tyrrell Hatton – oder: Man traut seinen Ohren nicht
So ein Luftikus! Wieso wundert man sich nicht, dass so was ausgerechnet Tyrrell Hatton passiert? Aber hören Sie selbst:
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Captain America „basht“ Geldgier der US-Ryder-Cupper
Harsche Kritik: „Captain America“ war einmal – Patrick Reed ist kein Faktor mehr, wenn es um ein US-Aufgebot für den Ryder Cup geht. Das tut dem Spirit des 35-Jährigen keinen Abbruch, der jetzt das aktuelle Team wegen der Bezahlung für den Auftritt auf dem Black Course des Bethpage State Park heftig abgewatscht hat. Ein Ryder Cup sei wie Olympia, da gehe es um die Ehre und das Privileg, sein Land repräsentieren zu dürfen, stößt Rees ins selbe Horn wie schon die Europäer bei der Reaktion auf die Gerüchte um die Entgeltforderung im US-Team. „Ich habe mich nie dafür interessiert, beim Ryder Cup um Geld zu spielen“, so Reed. „Es ging mir nur darum, den Pokal zu gewinnen. Ich halte jegliche Debatte darüber für überflüssig. Es gibt bestimmte Veranstaltungen, bei denen Geld absolut keine Rolle spielt, und der Ryder Cup ist eine davon.“
Greg Norman organisiert Olympia 2032
Anschlussverwendung: Greg Norman war nicht lange „arbeitslos“. Kurz nach dem endgültigen Ausscheiden beim LIV Golf Investments hat „The Great White Shark“ schon wieder eine neue Aufgabe. Der 70-Jährige gehört zum Vorstand des Organisationskomitees für die Olympischen Spiele 2032 in Brisbane. „Als stolzer Queenslander ist es mir eine Ehre und ein Privileg, die Spiele in meiner Heimatstadt mitzugestalten“, schrieb Norman in den sozialen Medien, der bereits bei Olympia 2000 in Sydney involviert war. Den Royal Queensland Golf Club als Schauplatz der olympischen Golfwettbewerbe kennt der zweifache Majorsieger wie seine Westentasche: Er hat dort in jungen Jahren als Caddie gejobbt.
PGA of America nominiert Bethpage Black für Majors
Weitere Weihen für Bethpage Black: Der Ryder-Cup-Platz wird auch in den kommenden Jahren immer mal wieder zur großen Golfbühne. Die PGA of America hat jetzt im Vorfeld des Kontinentalduells bekannt gegeben, dass 2028 die KPMG Women’s PGA Championship und 2033 die PGA Championship der Herren über den Black Course im Bethpage State Park auf Long Island ausgetragen werden.
Kein Tournament of Champions in Kapalua
Absage: Der Auftakt der PGA-Tour-Saison 2026 fällt ins Wasser – weil genau dieses Wasser fehlt. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit auf Maui sind Fairways und Grüns des Plantation Course im Kapalua Resort derart geschädigt und in Mitleidenschaft gezogen, dass große Teile vollständig ersetzt werden müssen. An eine Turnieraustragung ist mittelfristig nicht zu denken, daher hat die PGA Tour das seit 1999 dort stattfindende und für den 5. bis 11. Januar 2026 angesetzte Sentry Tournament of Champions abgezogen und sucht derzeit einen neuen Standort fürs Stelldichein der Saisonsieger 2025.
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Augusta kooperiert mit Amazon
Kooperation: Der Augusta National Golf Club hat eine Kooperation für den US-TV-Bereich mit Amazon abgeschlossen. Ab 2026 werden die frühen Runden des ersten und des zweiten Masters-Tags im Streaming-Dienst „Amazone Prime Video“ des Konzerns von Jeff Bezos übertragen. Gerade im Fall von Donnerstag und Freitag waren bislang nur ausgewählte Löcher oder „Featured Groups“ bei ESPN zu sehen.
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Lady Liberty im Ryder-Cup-Fieber
Zum Schluss: Auch Lady Liberty ist gewappnet und blickt erwartungsvoll Richtung Long Island. Es kann losgehen mit den 45. Ryder Cup Matches.
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