Back Nine

Der Golfpro mit der gigantischen Gürtelschnalle: Anthony Kim ist wieder da

28. Jan. 2024 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Anthony Kim war über ein Jahrzehnt von der Bildfläche verschwunden. (Foto: Getty)

PGA Tour oder LIV Golf? Anthony Kim steht nach über einem Jahrzehnt Abstinenz vom Turniergolf angeblich vor einem Comeback. (Foto: Getty)

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Comeback-Alarm: Er wurde vom Jungstar zum Phantom des Golfsports, jetzt kehrt Anthony Kim offenbar ins Profigeschäft und auf die Turnierbühne zurück. Demnächst. Aller Wahrscheinlichkeit. Jedenfalls wollen „Golf.com“ und andere das aus gesicherter Quelle erfahren haben.

 

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Exakt vor Jahresfrist haben wir an dieser Stelle bereits über entsprechende Verdachtsmomente berichtet, die aber nicht zu Tatsachen geworden sind. Bis jetzt. Kim, mittlerweile 38 Jahre alt, spielt viel Golf, hat sein Training intensiviert, wurde dabei sogar gefilmt und gibt sich wohl auch sehr zuversichtlich, was seine Wettbewerbsfähigkeit anbetrifft.

Manche Fans sehen das freilich anders, siehe den einen oder anderen Kommentar unter dem Schwungvideo. Indes, an Selbstbewusstsein hat es dem Sohn koreanisch-amerikanischer Eltern nie gemangelt; die gigantischen, bombastischen, protzigen Gürtelschnallen sind seinerzeit zum Symbol des Kim’schen Egos geworden.

 

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Sein bislang letzter Turnierauftritt war die Wells Fargo Championship 2012, als der damals 26-Jährige schon nach der ersten Runde aufgab, angeblich wegen einer Verletzung. Es war der dritte vorzeitige Rückzug in Serie, anschließend verschwand Kim in der Versenkung und tauchte zwischendrin immer mal irgendwie schemenhaft oder gerüchteweise auf, was ihm eine Art Kultstatus verliehen hat. Es ist die Rede von einer Sportinvaliditätsversicherung in Millionenhöhe, die er wegen seiner hartnäckigen Verletzung kassiert hat, und die im Fall einer Rückkehr in den bezahlten Golfsport zu erstatten wäre.

Wenn das stimmt, dann beantwortet sich die Frage, wo Kim seine Renaissance feiern will, fast von selbst. Die US-Medien berichten zwar übereinstimmen auch von Verhandlungen mit der PGA Tour und diversen Sponsoren, doch: „Wer, wenn nicht Greg Norman und seine Saudi-Hintermänner würden liebend gern einen Haufen Dollars springen lassen, um diesen besonderen Coup zu landen und Kim aus seinem Dasein als Golf-Frührentner zurückzuholen“, haben wir vor einem Jahr geschrieben. Oder anders: Vor allem die LIV Golf League dürfte dem Phantom die Garantiegage sichern können und wollen, die der einstige Ryder Cupper braucht, um seine Versicherung zurückzuzahlen. Ein Kontrakt für Kim in der Woche des Saisonauftakts würde dem Konkurrenz-Circuit überdies vor dem Event im mexikanischen Mayakoba – parallel zum Pebble Beach Pro-Am der PGA Tour – die Aufmerksamkeit und den Hauch des Spektakulären verleihen, den man sich zuvor durch den Maulkorb für die Mega-Verpflichtung Jon Rahm („Ich darf nichts sagen“) selbst verwehrt hat.

Apropos sagen, natürlich hat Max Homa, der Twitterkönig des Golfsports, der schon in Sachen Rahm-Abgang eine erstaunliche Hellsichtigkeit bewiesen hat, auch noch was zu den Gerüchten um ein Comeback von Kim anzumerken:

 

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Ja, was denn nun, Tyrrell Hatton?

Hin und her: Geht er, geht er nicht? Tyrrell Hatton sorgt für ein veritables Verwirrspiel. Erst wurde der englische Ryder-Cupper und kongeniale Partner von Jon Rahm in Rom als ziemlich naheliegende Verstärkung für das LIV-Team Legion XIII des Spaniers gehandelt, dann ließ Hatton bei der Hero Dubai Desert Classic wissen, er sei „sehr happy“ mit seinem Dasein auf der PGA Tour und bei der DP World Tour. Jetzt wird er wieder heiß als Wechselwilliger kolportiert, nachdem die Transferverhandlungen mit US-Open-Champion Wyndham Clark offenbar geplatzt sind.

 

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Einiges spricht allerdings dafür, dass die erneuten Spekulationen bloß Unruhe stiften sollen – immerhin werkeln vor allem die notorischen LIV-Hofposaunisten und -Haustrompeter so emsig in der Gerüchteküche. Außerdem sind Hatton wie auch Clark nach wie vor fürs Pebble Beach Pro-Am gemeldet, das heuer zu den Signature Events zählt und diese Woche parallel zum LIV-Saisonauftakt im mexikanischen Mayakoba stattfindet. Überdies steht Hatton im Aufgebot für Tiger Woods’ und Rory McIlroys Stadionspektakel TGL; dort hätte man ansonsten schon längst gehandelt und das Ausscheiden des 32-Jährigen verkündet, zumal er in McIlroys Team Boston Common Golf spielen soll. Ähnliches gilt für Xander Schauffele, der ebenfalls zum TGL-Line-up gehört, aber noch kein Team hat und gleichermaßen auf den Pebble Beach Golf Links aufteen will, den die üblichen Verdächtigen indes nach dieser angeblichen Aussage über die PGA Tour schon wieder in Richtung LIV-Liga schreiben wollen: „Ich werde hier sicher nicht ewig spielen.“

Fließt schon das erste Geld von der SSG?

Das Füllhorn öffnet sich: Obwohl bisher in Sachen PGA Tour Enterprises nichts in trockenen Tüchern und die Deadline für die Verhandlungen zwischen PGA Tour und saudi-arabischem Staatsfonds bis April verlängert worden ist, soll in dieser Woche bereits das erste Geld externer Investoren in die Kassen der PGA Tour und damit in die zukünftige Kriegskasse von PGA Tour Enterprises fließen. Das Portal „Sportico“ will erfahren haben, dass die Strategic Sports Group (SSG) als potenziell Dritter im Bunde eine erste Tranche seiner geplanten Beteiligung in Höhe von drei Milliarden Dollar leisten will – was angeblich den Wert der Inlands-Marketing, -TV- und Lizenzrechte der PGA Tour deckelt. Das Konsortium aus US-Sportunternehmen und -Sportunternehmern hatte sein Interesse an einer Partnerschaft signalisiert und ein Angebot unterbreitet, als durch die Verhandlungen zwischen PGA Tour und PIF offenkundig wurde, dass der US-Circuit sich beim wirtschaftlichen Wettrüsten mit der vom PIF finanzierten LIV Golf League verausgabt und sich – nicht zuletzt auf Druck des US-Senats – offen für amerikanische Investoren gezeigt hatte. Die „Sportico“-Nachricht wurde weder aus Ponte Vedra Beach noch von der SSG bestätigt.

Unbenommen von möglichen Zahlungsflüssen und den angeblich weit fortgeschrittenen und kurz vor einem Abschluss stehenden Verhandlungen mit der SSG, wo die auch bei der TGL engagierte und als Besitzer von Rory McIlroys Team Boston Common Golf fungierende Fenway Sports Group treibende Kraft ist, laufen die Gespräche der PGA Tour mit dem PIF weiter. Dessen Boss Yasir Al-Rumayyan hatte nicht zuletzt mit der Hunderte von Millionen Dollar schweren Abwerbung des zweifachen Majorsiegers Jon Rahm signalisiert, dass LIV Golf mit den schier unerschöpflichen Geldmitteln des PIF weiter im Spielerteich der PGA Tour fischen wird, sollten die Saudis in der neuen profitorientierten Unternehmung nicht ebenfalls zum Zuge kommen. Es ist ihre bewährte Businessstrategie: Lasst uns mitmachen, sonst machen wir Euch mit unserem Zaster platt!

Pavon und die Dankbarkeit gegenüber Pelley

Bestätigung: Matthieu Pavon hat mit seinem Gewinn der Farmers Insurance Open eine Menge Leute froh gestimmt – zuvorderst sich selbst, seine Familie und die Franzosen, die seit 1907 keinen Sieger mehr bei einem US-Turnier gestellt haben. Im englischen Virginia Water dürfte auch Keith Pelley sich ganzb besonders über Pavons Erfolg freuen. Der Chef der DP-World-Tour hatte eine Menge Kritik für seine Zustimmung im Rahmen der Strategischen Allianz mit der PGA Tour einstecken müssen, dass alljährlich die zehn Besten des Race to Dubai und nicht eh schon Qualifizierten mit einem Teilnahmeticket für die Top-Liga belohnt werden. Unlängst hatte sich der Kanadier dafür noch mit einem Verweis auf den französischen Profi zu verteidigen versucht: „Gestern Abend wurde Matthieu bei seinem ersten Turnier [den Sony Open auf Hawaii] Siebter und gewann 250.000 Dollar. Alles, was er zu mir sagte, war: ‚Danke, Boss‘.“

 

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Jetzt hat Pavon 1,62 Millionen weitere Gründe, Pelley dankbar zu sein. „Und wenn er dann dieses Jahr bei der Open de France spielt, wird er ein große Attraktion sein und eine Menge Leute anlocken“, erklärt der scheidende Tour-Chef seine Strategie. „Man muss halt auch die Beweg- und Hintergründe solcher Maßnahmen verstehen, bevor man urteilt.“ Während der Pole Adrian Meronk, auch einer der Zehn, das Geschenk schnell in den Wind geschlagen und sich Richtung LIV-Liga davon gemacht hat geht die Rechnung im Fall Pavon jedenfalls auf.

Givemefive macht Koepka und McDowell stolz

Aufs richtige Pferd gesetzt: Der Stall heißt Smash Racing, das Wunderpferd hört auf den Namen Givemefive, und gerade hat der vierjährige braune Wallach bei einem der in Großbritannien so beliebten Hindernisrennen wieder die gesamte Konkurrenz in Grund und Boden galoppiert. Das wird seinen in Florida lebenden Besitzern gefallen haben, bei denen es sich – man hat es dank des Stallnamens sicher schon vermutet – um die LIV-Golfer Brooks Koepka und Graeme McDowell handelt. Givemefive hat bei insgesamt zehn Rennen nur zwei Mal nicht gewonnen und ist „über die Hürden“ unbesiegt. Nun hofft man in Galopperkreisen, dass die beiden Golfstars sich beim renommierten Cheltenham Festival am letzten März-Wochenende persönlich an den Reels die Ehre geben.

Vier Löcher, zwei Asse – und dann eine Lotto-Niete

Doppel-„Wumms“: Der 77-jährige Cliff Romme hat im Orange Tree Golf Resort in Scottsdale/Arizona die Wahrscheinlichkeitsrechnung des National Hole-in-One Register widerlegt und auf seiner Runde zwei Holes-in-one erzielt. Die Chance liegt bei 67 Millionen zu 1, und das Mitglied der Golfclique „The Bogey Boys“ schaffte es sogar binnen vier Löchern – auf der 113 Meter langen Vier und auf dem 135 Meter langen siebten Loch. Anschließend wollte Romme seinen Dusel ausnutzen und kaufte auf dem Heimweg ein Lottoticket. Das freilich erwies sich als Niete. Merke: Glück lässt sich nun mal nicht erzwingen.

Langer bei Turnier der Football-Ruhmeshalle

Passend: Die Conference Championships sind gespielt, am kommenden Sonntag steigt der Pro Bowl und am 11. Februar bestreiten die Kansas City Chiefs und die San Francisco 49ers in Las Vegas den 58. Super Bowl, das Saisonfinale der National Football League NFL. Da kommt diese Meldung gerade recht: Dieser Tage wurde ein neues Turnier der PGA Tour Champions vorgestellt, das in Kooperation mit der Pro Football Hall of Fame, der Ruhmeshalle des American Football in Canton/Ohio, veranstaltet und vom Baustoffunternehmen James Hardie gesponsert wird. Das James Hardie Pro Football Hall of Fame Invitational ist mit 2,2 Millionen Dollar dotiert und debütiert Anfang April 2025 unter Teilnahme zahlreicher Football-Legenden im Broken Sound Club in Boca Raton/Florida statt. Da darf natürlich der Lokalmatador nicht fehlen. „Ich lebe seit über 35 Jahren in Boca Raton und freue mich auf das Kräftemessen mit den Football-Ikonen“, strahlte Bernhard Langer bei der Präsentation des Events. „Ich würde mit ihnen Football spielen, auf diesem Rasen wäre es mir unheimlich“, so der zweifache Masters-Champion und Champions-Tour-Rekordgewinner. „Aber mit ihnen Golf zu spielen, wird ein Riesenspaß – und das Turnier wird garantiert auf Anhieb ein Selbstläufer.“

 

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Wetter zockt auf Dunlap: 150.000 Dollar

Richtiger Riecher: Nick Dunlap stand vor dem American Express bei den Buchmachern ganz am unteren Ende der Liste, Turnierfavorit war der Weltranglistenerste Scottie Scheffler, und der amtierende amerikanische Amateurchampion aus Alabama wurde mit 500-1 gehandelt. Was einen Zocker bei FanDuel nicht davon abhielt, 300 Dollar auf den absolut krassen Außenseiter zu setzen. Der Turnierausgang in La Quinta ist Golfgeschichte und Dunlap mittlerweile ins Profilager gewechselt, um sich nicht noch mal eine Börse von 1,5 Millionen Dollar entgehen zu lassen. Wann der erste Geldsegen für den 20-Jährigen kommt, bleibt abzuwarten: Sein unbekannter Sympathisant aus Iowa darf sich jedenfalls über eine Wettauszahlung in Höhe von 150.000 Dollar freuen.

Pinkelpause am Klippenrand

Zum Schluss: … noch ein Schnappschuss von der Farmers Insurance Open in Torrey Pines. In Zeiten von Dronen und Social Media kann man sich nirgendwo sicher vor Beobachtung wähnen – nicht mal bei der Pinkelpause im Gebüsch am Rand der Klippen von La Jolla über dem Pazifik. Von wegen „stilles Örtchen“ für Nicolai Hojgaard:

 

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