Golf-Stars

Ann-Kathrin Lindner: Die Spätberufene

12. Aug. 2013 von Annika Krempel in Köln, Deutschland

Anka Lindner freut sich als Titelverteidigerin auf das Sberbank Golf Masters in Tschechien.

Anka Lindner freut sich als Titelverteidigerin auf das Sberbank Golf Masters in Tschechien.

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Vor zehn Jahren hat sie zum ersten Mal einen Golfball geschlagen, 2013 feierte sie schon beim siebten Profistart ihren ersten Sieg auf der Ladies European Tour. Ann-Kathrin Lindner lässt wirklich nichts anbrennen auf dem Weg in den Profisport: An ihrem ehrgeizigen Karriereziel, sich an die "Weltspitze" zu spielen, wie sie in ihrem Profil beim Golf Team Germany schreibt, arbeitet sie jeden Tag.

Ann-Kathrin Lindner ist eine Quereinsteigerin

"Anka", so wird sie von Freunden genannt, war golftechnisch eine Spätstarterin. Bis sie 13 Jahre alt war, spielte sie Tennis, bis 17 Fußball. Erst mit 15 Jahren stand sie zum ersten Mal am Abschlag auf einem Golfplatz. Dort war sie so erfolgreich, dass die anderen beiden Hobbys weichen mussten und sie sich ganz dem Golfsport widmete. Einmal Feuer gefangen, brannte die Flamme hell. Lindner steht seit jeher jeden Tag auf dem Golfplatz. Ihr Motto: "Jeder Tag, den du nicht trainierst, ist ein Tag länger, den du brauchst um besser zu werden."

Bis zu sieben Stunden arbeitet die Deutsche täglich an ihrem Spiel: Fünf Stunden für das Golfspiel, ein bis zwei Stunden Fitnesstraining. So verbuchte die heute 25-Jährige schnell Erfolge im Spiel mit dem kleinen weißen Ball. Bereits nach dreieinhalb Jahren konnte sie schon ein Handicap von -2 vorweisen und nahm an ihrem ersten internationalen Turnier teil. Wenig später wurde sie internationale französische Vizemeisterin bei der French National Ladies Championship. Bei diesem Turnier überholte sie sogar ihre Konkurrentin Caroline Masson, die damals noch als Amateurin antrat.

Nationalkader und andere Erfolge

Lindner empfahl sich mit dieser Leistung für den Nationalkader, in den sie im folgenden Jahr aufgenommen wurde. Im Jahr 2011 machte Lindner dann ernst: Sie wechselte vom Burgdorfer Golfclub zum Golfclub St. Leon-Rot, um von den Trainingsbedingungen dort zu profitieren. Mit der Mannschaft verbuchte sie weitere Erfolge, wurde Mannschaftsmeisterin in Deutschland und Europa.

Ihre Stärken auf dem Platz sind Spielfähigkeit und Konstanz. Nervenstärke bewies sie auch bei einem Auftritt bei "Wetten, dass...?" vor einem Millionenpublikum. Im Studio chippte sie mehr Bälle in einen Basketballkorb, als ein Profibasketballer in der gleichen Zeit Treffer von der Dreierlinie aus erzielte. Lindner gewann die Wette und erlangte erste Bekanntheit.

Disziplin trotz Doppelbelastung

Mit gleicher Zielstrebigkeit geht sie ihre Karriere an. Nach dem Abitur hatte Lindner eine Ausbildung zur Sport- und Fitnesskauffrau begonnen und auch danach ihren Lebensunterhalt im Büro des Golfclubs mit Mitgliederverwaltung und Leistungssportkoordinierung verdient.

Ihre Trainingseinheiten absolviert sie nebenher. So kommen täglich schnell elf Stunden im Golfclub zusammen, den sie mit ihren Freunden und Kollegen "beim Grillen oder gemeinsamem Essen" ausklingen lässt. Außerdem spielt Lindner noch zwei bis drei Turniere pro Monat und fährt im Urlaub auf Weiterbildungen und in Trainingscamps - ihr Leben besteht aus nichts als Golf.

Ihre Disziplin zahlt sich aus. Der Sieg bei der Homna Pilsen Golf Masters, Lindners erst siebte Turnierteilnahme auf der Ladies European Tour, war eine richtige Überraschung. Das Ticket für die LET-Saison 2013 und 2014 hat die 25-Jährige damit sicher.

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