Golf-Stars

Alex Cejka über Bernhard Langer und sein Leben als Golfprofi während der Corona-Pandemie

02. Mai. 2020 von Florian Weber in Köln, Deutschland

Alex Cejka berichtet aus seinem Leben als Golfprofi in den aktuell schwierigen Zeiten. (Foto: Getty)

Alex Cejka berichtet aus seinem Leben als Golfprofi in den aktuell schwierigen Zeiten. (Foto: Getty)

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Auch professionelle Golfspieler zwingt die Ausbreitung des Coronavirus zu Kreativität. Viele Profis pausieren - denn Turniere finden kaum statt - konzentrieren sich auf ihr Training oder nutzen die Zeit zur Besinnung. Einen anderen Weg geht aktuell Alex Cejka. In den letzten Wochen bestritt er drei Turniere auf der kleinen Outlaw Tour, auf der weiterhin unter Kontaktbeschränkungen Golf gespielt wird, und triumphierte zweimal. Im Interview mit "golf.com" erzählte er nun über das Leben als Profi in Zeiten des Coronavirus, seine Pläne für die Zukunft und über seinen Lebensentwurf.

Mit dem Wohnmobil und seiner Frau als Caddie zum Triumph

Heimisch fühlt sich Alex Cejka auf der PGA Tour und der European Tour, auf beiden gewann er bereits Turniere, erspielte im Laufe seiner Karriere Schätzungen zufolge über 20 Mio. US-Dollar. Nun pausieren die beiden großen Touren der Golfwelt und Cejka scheute nicht davon zurück, auf die deutlich kleinere Outlaw Tour auszuweichen. Bei seinen zwei Siegen und seinem sechsten Platz zusammen verdiente er dort allerdings nur 14.000 Dollar - im Vergleich zu den sonst üblichen Preisgeldern auf den amerikanischen Top-Touren sehr wenig.

Trotzdem lohnten sich für Cejka seine drei Ausflüge auf die Outlaw Tour - auch finanziell. "Meine Frau war in einer der Wochen mein Caddie, in den anderen beiden Wochen übernahm ich das selbst. Zusätzlich wird nicht geflogen, wir reisen ausschließlich in unserem Wohnmobil. Die Campingplätze kosten etwa 20 Dollar pro Nacht. Die drei Eintrittsgelder liegen unter 1.500 Dollar", erzählte Cejka.

Die Lust auf Golf als Antrieb

Allerdings ist nicht das Geld die Motivation für seine Turnierteilnahmen der letzten Wochen. Als ehemaliger Turniersieger hat er auf der PGA Tour ein eingeschränktes Spielrecht und auf der Korn Ferry Tour ein volles. Zusätzlich darf er ab dem 2. Dezember, wenn er 50 Jahre alt wird, auf der PGA Tour Champions antreten. Ab dann plant er es, dort Vollzeit anzutreten, erzählt Cejka weiter.

Alex Cejkas Triumph auf der PGA Tour im Video

Doch im Zuge der Maßnahmen zur Einschränkung der Ausbreitung des Coronavirus vermisste der Deutsche den Golfsport. Gemeinsam mit seiner Frau Alyssa besitzt er Häuser in Florida und Prag, lebt aber hauptsächlich in Las Vegas und dort war es und ist es nicht gestattet, Golf zu spielen. Deswegen entschied er sich dazu, gemeinsam mit seiner Frau in seinem Wohnmobil nach Phoenix zu reisen: "Ich fuhr nach Phoenix, um zu sehen, wie es ist, nach sechs Wochen einen Golfball zu schlagen, und hörte dann von der ersten Mini-Tour-Veranstaltung, als ich dort war." Und so kam es dazu, dass Alex Cejka auf der Outlaw Tour antrat.

Bei seiner ersten Turnierteilnahme allerdings noch nicht siegreich. "Es gibt einen großen Unterschied zwischen Golf auf der Range und im Wettkampf gegen 23 Jahre alte Kids zu spielen, die den Ball 320 yards schlagen, die großartige und hungrige Golfer sind. Ich war eingerostet", erklärte Cejka weiter. Er landete nur auf dem sechsten Platz bevor er zweimal auf der kleinen Outlaw Tour gewann.

Alex Cejka und sein Verhältnis zu Bernhard Langer

Geborenen wurde Alex Cejka in Tschechien, aufgewachsen ist er allerdings in Deutschland und so kam es, dass Bernhard Langer sehr früh zu seinem golferischen Idol wurde. Später lernten sich die beiden kennen, wurden sogar sowas wie Freunde. Nach gemeinsamen Trainingseinheiten bestritten sie einige Teamwettbewerbe gemeinsam. Oftmals machten sie dann von dem Vorteil Gebrauch, dass beide Deutsch sprechen. "Wenn wir gegen zwei Englisch sprechende Spieler spielen, gefällt uns das, denn sie haben keine Ahnung, was wir sagen", scherzte Cejka erheitert. Aufgrund des guten Verhältnis kam es im Jahre 2004 auch fast dazu, dass Cejka teil des europäischen Ryder-Cups-Teams wurde, denn der Kapitän war sein Freund Bernhard Langer. Allerdings reichte es am Ende nicht ganz für Cejka, Langer entschied sich für zwei andere Profis.

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