Golf-Equipment

Der Gear-Effekt – warum Ihr Ball manchmal macht, was er will

28. Okt. 2025 in Köln, Deutschland

Mit dem richtigen Treffpunkt zum perfekten Schlag. (Foto: HIO Fitting)

Mit dem richtigen Treffpunkt zum perfekten Schlag. (Foto: HIO Fitting)

Bei HoleInOne Fitting begegnen wir täglich den unterschiedlichsten Golferinnen und Golfern – von Einsteigern bis zu erfahrenen Spielern. Eines fällt uns dabei immer wieder auf: Viele wissen gar nicht genau, warum ihre Bälle plötzlich stark nach rechts oder links abdriften. Dabei ist gerade dieses Verständnis entscheidend, um den eigenen Ballflug zu kontrollieren. Denn selbst der beste Schläger kann nur dann sein volles Potenzial entfalten, wenn man die eigenen Schwachstellen versteht. Heute möchten wir deshalb einen der wichtigsten, aber oft unterschätzten Faktoren beleuchten: den Gear-Effekt.

Was ist der Gear-Effekt überhaupt?

Viele Golfer erklären sich eine ausgeprägte Rechts- oder Linkskurve mit einem „angeschnittenen“ Schlag oder einer falsch ausgerichteten Schlagfläche im Treffmoment. In Wahrheit spielt jedoch häufig der Gear-Effekt eine entscheidende Rolle. Er entsteht, wenn der Ball nicht im Sweet Spot, also nicht exakt in der Mitte der Schlagfläche, getroffen wird.

Wie genau entsteht der Gear-Effekt?

Trifft man den Ball zu weit an der Spitze, dreht sich der Schläger leicht auf – der Schwerpunkt des Schlägerkopfes liegt nämlich weiter innen. Der Ball bleibt dadurch etwas länger an der Schlagfläche und bekommt eine gegenläufige Rotation. Das Resultat: ein stärkerer Draw.

Wird der Ball hingegen an der Hacke getroffen, entsteht eine entgegengesetzte Drehung – der Ball bekommt Slice-Spin. Besonders häufig passiert das, wenn der Schaft zu kurz gewählt ist, was Hackentreffer begünstigt.

Auch vertikal wirkt sich der Gear-Effekt aus:

• Treffer zu tief auf der Schlagfläche: Der Schläger neigt sich leicht nach vorne, der Ball startet flacher, bekommt mehr Backspin und verliert deutlich an Länge.

• Treffer zu hoch: Der Abflugwinkel steigt, der Ball hat weniger Spin – ebenfalls mit Distanzverlust als Folge.

Am deutlichsten zeigt sich der Gear-Effekt beim Driver, da hier der Abstand zwischen Schwerpunkt und Schlagflächenmitte am größten ist. Doch auch bei Fairway-Hölzern und Hybriden spielt er eine spürbare Rolle.

Tabelle zum Gear Effekt (Foto: HiO Fitting)

Tabelle zum Gear Effekt (Foto: HIO Fitting)

Wie die Schlägertechnologie gegensteuert

Um diesen Effekt auszugleichen, sind moderne Driver-Schlagflächen leicht gewölbt – ein Design, das als „Bulge and Roll“ bezeichnet wird. Diese Wölbung sorgt dafür, dass ein Treffer an der Spitze zunächst etwas weiter rechts startet, aber durch den Gear-Effekt wieder zurück in Richtung Mitte kurvt.

Darüber hinaus nutzen Hersteller heute gezielte Schwerpunktverlagerungen im Schlägerkopf, um den Gear-Effekt bewusst zu beeinflussen oder zu minimieren.

Warum das Fitting so entscheidend ist

Wo genau der Ball auf der Schlagfläche auftrifft, hat also einen enormen Einfluss auf Flugrichtung, Spin und Länge. Im Fitting können wir diese Treffpunkte dank präziser Sensortechnik exakt analysieren. So finden wir für jeden Spieler und jede Spielerin die optimale Kombination aus Kopf und Schaft – abgestimmt auf Schwungverhalten, Treffmoment und gewünschtes Ballflugbild. Dabei spielen vor allem Fehlertoleranz und Trägheit des Schlägerkopfs eine zentrale Rolle.

Auch verstellbare Gewichtsschrauben können gezielt eingesetzt werden, um den Gear-Effekt bei außermittigen Treffern zu reduzieren.

HoleInOne Fitting (Foto: Alicia Hellmann)

HoleInOne Fitting (Foto: HIO Fitting)

Fazit

Der Gear-Effekt beeinflusst den Kurvenflug eines Golfballs stärker, als viele Spielerinnen und Spieler ahnen. Wer versteht, wie und warum er entsteht, kann ihn gezielt kontrollieren – oder mit dem richtigen Material ausgleichen.

Ein Ball, der konstant mittig getroffen wird, ist dabei das Ziel. Hilfreich sind Trainingstools wie Impact Sprays oder Kreide, aber vor allem ein professionelles Fitting, das auf die individuellen Voraussetzungen der Spielenden eingeht.

Wir freuen uns darauf, Ihnen bei einem HIO-Fitting in München oder Hamburg persönlich zu zeigen, wie Sie den Gear-Effekt für sich arbeiten lassen können – statt gegen sich.

(Text: HIO Fitting)


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