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Jack Nicklaus gewinnt 50 Millionen Dollar im Prozess gegen Ex-Unternehmen

23. Okt. 2025 von Laura Gailus in München, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Jack Nicklaus erhält Schadenersatz nach Prozess gegen Nicklaus Companies wegen falscher Vorwürfe. (Foto: Getty)

Jack Nicklaus erhält Schadenersatz nach Prozess gegen Nicklaus Companies wegen falscher Vorwürfe. (Foto: Getty)

Jack Nicklaus hat schon viele Titel gewonnen, doch dieser Sieg fand nicht auf dem Fairway statt. Ein Geschworenengericht in Florida sprach dem 85-Jährigen 50 Millionen Dollar Schadenersatz zu. Der Grund: Die Nicklaus Companies, das Unternehmen, das weiterhin seinen Namen trägt, hatten falsche Behauptungen über den 18-maligen Major-Sieger verbreitet. Konkret ging es um die Behauptung, Nicklaus habe ein 750-Millionen-Dollar-Angebot der LIV Golf League geprüft. Die Jury bewertete dies als gezielte Rufschädigung.

Wie Jack Nicklaus mit seiner eigenen Marke in Konflikt geriet

Die Auseinandersetzung zwischen Nicklaus und den Nicklaus Companies reicht Jahre zurück. 2007 verkaufte er seine Markenrechte für 145 Millionen Dollar. Damit erhielt das Unternehmen die Kontrolle über sämtliche geschäftlichen Aktivitäten unter seinem Namen, von Golfplatzdesigns bis zu Kleidung mit dem „Golden Bear“-Logo. 2017 zog sich Nicklaus aus der Geschäftsführung zurück, was eine fünfjährige Konkurrenzsperre auslöste: Bis 2022 durfte er weder eigenständig Golfplätze entwerfen noch Produkte unter seinem Namen vermarkten. Gegen Ende dieser Frist suchte er juristische Klarheit über die zukünftige Nutzung seines Namens. Die Nicklaus Companies reagierten mit einer Klage und lösten damit einen langwierigen Rechtsstreit aus. 2024 entschied ein Schiedsgericht in Florida, dass Nicklaus nicht mehr an die Wettbewerbsverbote gebunden sei. Im April 2025 folgte ein Urteil in New York: Nicklaus darf seinen Namen, sein Bild und sein Persönlichkeitsrecht geschäftlich nutzen, die Markenrechte am „Golden Bear“-Logo und an Nicklaus-Produkten bleiben jedoch beim Unternehmen.

Der Streit um LIV Golf als Wendepunkt

Die Eskalation kam durch das Thema LIV Golf. 2021 traf sich Nicklaus mit Vertretern von Golf Saudi – ein Termin, den ein Mitarbeiter seiner ehemaligen Firma arrangiert hatte. Laut Nicklaus diente das Treffen einzig dazu, über Golfplatzprojekte zu sprechen. Währenddessen wurde ihm zwar eine Rolle bei der neu gegründeten LIV Tour angeboten, doch er lehnte ab: Sein Erbe sei untrennbar mit der PGA Tour verbunden, und gegen deren Interessen wolle er nicht handeln.

Kurz darauf tauchten jedoch in den Medien Berichte auf, er habe ein Angebot über 750 Millionen Dollar erwogen. Nicklaus’ Anwälte wiesen nach, dass diese Gerüchte aus dem Umfeld der Nicklaus Companies stammten. Zusätzlich hatte das Unternehmen Zweifel an seiner geistigen Fitness geäußert und behauptet, er leide an Demenz – Vorwürfe, die das Gericht als unbegründet einstufte.

Die Jury befand, dass die Nicklaus Companies vorsätzlich falsche Informationen verbreitet und den Ruf des „Golden Bear“ beschädigt hatten. Zwar wurden die Manager Howard Milstein und Andrew O’Brien persönlich nicht haftbar gemacht, doch das Unternehmen muss nun tief in die Tasche greifen.


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